Jülich, 27. Juli 2007 - Heute wird am Forschungszentrum Jülich in der Helmholtz-Gemeinschaft der erste Spatenstich für ein Gebäude gefeiert, in dem ein weltweit einzigartiges Gerät für die Hirnforschung stehen wird. Der Magnetresonanz-Tomograph soll die für medizinische Anwendungen enorme Feldstärke von 9,4 Tesla erzeugen und zugleich mit einem Positronenemissions-Tomographen gekoppelt sein. Damit werden im Gehirn deutlich feinere Strukturen sowie lokale Stoffwechselvorgänge sichtbar.
"Das Gehirn ist bisher erst sehr grob verstanden. Wir kennen ungefähr den Aufbau und wissen etwas über einige besonders wichtige Botenstoffe. Dennoch liegt hier ein riesiges, unerforschtes Gebiet vor uns. Diese Herausforderung können wir mit neuer Technik angehen", sagt Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das duale Gerät (9,4 T-MR-PET) wird Bilder mit einer deutlich höheren Auflösung ermöglichen, in denen feine Strukturen mit hohem Kontrast erkennbar werden. Mit der Positronenemissions-Tomographie können dabei gleichzeitig die Stoffwechselprozesse in den jeweiligen Regionen beobachtet werden, wie zum Beispiel die Wirkung von Medikamenten im Gehirn. Das neue medizinische Gerät wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 10 Millionen Euro sowie der Siemens AG unterstützt und soll ab 2009 funktionstüchtig sein.
Mit dem Hochfeld-MR-PET werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Jülicher Forschungsplattform "Translationale neurologische Forschung" über ein weltweit einmaliges Instrument verfügen, um neue und schärfere Einblicke in das Gehirn zu gewinnen und die Forschung voran zu treiben. Die Forschungsplattform wird vom Helmholtz-Zentrum Jülich sowie Universitäten und Kliniken gemeinsam getragen.
Die Helmholtz-Gemeinschaft erfüllt mit ihrem verstärkten Engagement in der Hirnforschung auch ihren Auftrag, wissenschaftliche Forschung in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. In einer alternden Gesellschaft nehmen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und andere schwere Erkrankungen rasant zu, ohne dass bisher eine Heilung möglich ist. Der Hochfeld-MR-PET wird bessere Diagnosen sowie die gezielte Überprüfung von neuen Therapieansätzen erlauben.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie, Verkehr und Weltraum. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 25.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Maschinenbau, Medizin
überregional
Organisatorisches
Deutsch
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