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28.06.2007 17:17

Wissen über erneuerbare Energien ist Voraussetzung für eine nachhaltige Energieversorgung aller Menschen

Petra Szczepanski Öffentlichkeitsarbeit
ForschungsVerbund Sonnenenergie

    Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Internetplattform zum Wissenstransfer über Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien (http://www.renknow.net)

    In den Räumen des Bundesforschungsministeriums diskutierten am 13. Juni 2007 Wissenschaftler, Industrievertreter und Parlamentarier darüber, wie das Wissen über erneuerbare Energien weltweit besser zugänglich gemacht werden kann, ohne das geistige Eigentum der deutschen Forschungsinstitute und Firmen zu verletzen.

    Die Energiefrage und damit die Klimafrage entscheidet sich nicht nur in den Industrieländern sondern insbesondere auch in den Entwicklungs- und Schwellenländern . Daher muss das Wissen über Potenziale und technische Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien weltweit besser zugänglich gemacht werden. Eine Basis dafür bietet die Internetplattform REnKnow.Net, die 2005 auf Initiative des Instituts für Solare Energieversorgungstechnik (ISET) im Rahmen der renewables2004, gegründet wurde. Auf dem Symposium zeigten die Wissenschaftler, welche Arbeit bisher geleistet wurde, welche ersten Erfolge es schon gibt und in welchen Etappen das Projekt weiter ausgebaut werden soll. Die Internetplattform wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert. Die Ministerialdirigentin Bärbel Brumme-Bothe unterstrich die Bedeutung dieser Initiative und sicherte zu: "Das BMBF wird das REnKnow.Net weiterhin positiv begleiten." Ziel des Projekts ist der Wissenstransfer und -austausch via Internet zwischen Wissenschaftlern, Ingenieuren, Forschern, Dozenten und Studenten auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Es ist ein erster Schritt zur Gründung einer Open University on Renewable Energies.

    Auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung begrüßt das Projekt. Herr Dr. Simon Koppers vom BMZ: "Zentrale Frage ist: Wie kann wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung in den Schwellen- und Entwicklungsländern bei gleichzeitiger Emissionsreduktion und Umstellung auf Niedrigemissionsökonomien gewährleistet werden? Neben Technologietransfer müssen dazu existierende Technologien an die Umstände in Schwellen- und Entwicklungsländern angepasst werden."

    Wissenschaftler, Industrievertreter und Politiker sind sich einig, dass ein verstärkter Wissenstransfer Voraussetzung ist für den globalen Einsatz der erneuerbaren Energien:

    Prof. Dr. Jürgen Schmid, ISET: "Fossile und nukleare Energieträger werden es nicht schaffen, den zukünftigen Energiebedarf der Welt nachhaltig zu decken. Nur die erneuerbaren Energien sind auf Grund ihres energetischen und technischen Potenzials dazu in der Lage. Schon heute kann an guten Standorten Strom aus Windenergie preiswerter hergestellt werden als mit allen anderen Technologien."

    Ulrich Schmack, Schmack Biogas AG: "Die Potenziale der erneuerbaren Energien müssen weltweit der breiten Bevölkerung bekannt gemacht werden. Nur dann können wir von den Politikern weltweit erwarten, dass die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dabei ist es unbedingt notwendig, dass die Potenziale der einzelnen erneuerbaren Energiequellen nicht nur einzeln betrachtet werden, sondern dass man die sinnvollen Verbindungen und Ergänzungen zwischen den Energieformen zeigt, wie z.B. die Kombination Windkraft, Photovoltaik und Biogas. Denn nur gemeinsam können die erneuerbaren Energien die Vollversorgung leisten."

    Horst Meierhofer, MdB der FDP-Fraktion: "Eine Plattform zum Wissensaustausch sollte sich nicht nur an Fachleute, sondern an die gesamte Bevölkerung wenden. Denn nur diese kann Druck auf die politischen Entscheidungsträger ausüben, nicht immer nur die scheinbar billigste Lösung zu wählen, sondern sich für möglichst viel Klimaschutz je eingesetztem Euro zu entscheiden."

    Günther Cramer, SMA Technologie AG: "Die Vermittlung von Basiswissen ist unbedingt notwendig, aber leider noch kein Garant dafür, dass die erneuerbaren Energien auch angewendet werden. Dafür müssen auch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen."

    Dr. Georg Nüßlein, MdB der CDU/CSU-Fraktion sieht "über technologische Basisinformationen hinaus die Notwendigkeit, auch wirtschaftspolitische Erfolgsmodelle wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz weltweit bekannt zu machen und zu "exportieren". Die Informationsplattform könnte dabei eine sehr wichtige Rolle spielen."

    Doch wie können geistiges Eigentum und Patente der Industrie bei einem Informations- und Wissenstransfer geschützt werden? Und wie können Besitzer von Wissen dazu motiviert werden, andere an ihrem Know-how teilhaben zu lassen?

    Prof. Dr. Jürgen Schmid, ISET, stellt dazu fest " Wissenstransfer geht dem Technologietransfer voraus. Die Diskussion zeigt, dass auf allen Seiten ein breites Interesse daran besteht, Basiswissen und Informationen über die Potenziale der Erneuerbaren zugänglich zu machen. Die "Trennlinie" zwischen Wissens- und Technologietransfer verläuft beim technischen Detailwissen."

    Dr. Winfried Hoffmann, Applied Materials GmbH & Co. KG: "Von vielen wird die Befürchtung geäußert, dass andere Länder durch das zur Verfügung gestellte Wissen zu Konkurrenten für die eigene Industrie werden. In starken Wachstumsmärkten, wie wir sie bei den erneuerbaren Energien haben, werden die Innovationszyklen immer kürzer. Wenn wir Innovationszyklen von zwei bis drei Jahren haben und die Forschungsergebnisse schnell in die industrielle Fertigung umsetzen können, mache ich mir über Nachahmer gar keine Sorgen. Dann ist es für alle vorteilhaft Wissen zu verbreiten, damit der Markt parallel entwickelt werden kann."

    Hans-Josef Fell, MdB der Fraktion B90 / Die Grünen: "Die Internet-Plattform REnKnow.Net ist eine Basis für die weitere Verbreitung von Wissen in der Welt. Sie kann genutzt werden für den Aufbau der offenen Universität für Erneuerbare Energien (Opure), wie sie in Bonn beschlossen und vom Bundestag unterstützt wurde. Andere Regierungen, Unternehmen und Forschungseinrichtung sind eingeladen, den Ausbau dieser Internet-Plattform auch finanziell zu unterstützen."

    Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des BSW-Solar e.V.: "Der Informationsaustausch ist auf nationaler und internationaler Ebene sehr wichtig. Unsere Unternehmen brauchen in internationalen Märkten das Know-how vor Ort, schon allein weil Technologien an die Bedingungen der jeweiligen Region angepasst werden müssen. Das ist Grundvoraussetzung dafür, dass dort überhaupt erst Märkte entstehen."

    Andreas Düser, Enercon GmbH: "Jeder, der international wachsen will, ist im eigenen Interesse dazu "verdammt", Wissen zu transferieren. Enercon z.B. hat in Indien ein Ausbildungszentrum. Denn wenn die Industrie Projekte realisieren will, braucht sie ausgebildete Leute und muss den Nachwuchs fördern."

    Dieter Grasedieck, MdB der SPD-Fraktion: "Für eine breite Anwendung der Erneuerbaren müssen wir die Menschen begeistern. Es muss einen internationalen Austausch von Lehrenden und Studierenden geben."

    Ansprechpartner REnKnow.Net:
    Dr.-Ing. Kurt Rohrig
    Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET)
    Verein an der Universität Kassel e.V.
    Leiter FuE-Bereich Information und Energiewirtschaft
    Königstor 59
    34119 Kassel
    Tel. +49 (0) 561 7294-404
    Fax +49 (0) 561 7294-260
    E-Mail: info@renknow.net

    Bitte senden Sie bei Verwendung ein Belegexemplar
    an die FVS-Geschäftsstelle:
    PRESSEKONTAKT:
    Petra Szczepanski
    Öffentlichkeitsarbeit ForschungsVerbund Sonnenenergie
    Kekuléstraße 5, 12489 Berlin
    Tel. 030/ 8062-1337
    Fax 030/ 8062-1333
    E-mail: fvs@hmi.de

    HINTERGRUND
    Der ForschungsVerbund Sonnenenergie ist eine Kooperation außeruniversitärer Forschungsinstitute für erneuerbare Energien. Das Themenspektrum reicht von Solarenergie über Wasserstofftechnologie und Geothermie bis hin zur Windenergie. Mit etwa 1500 Mitarbeitenden repräsentiert der FVS ungefähr 80 % der Forschungskapazität für erneuerbare Energien in Deutschland.

    FVS-MITGLIEDSINSTITUTE
    - DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
    - FZJ Forschungszentrum Jülich GmbH
    - Fraunhofer-Institut für Bauphysik
    - Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Freiburg
    - GFZ GeoForschungsZentrum Potsdam
    - HMI Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH
    - ISFH Institut für Solarenergieforschung Hameln Emmerthal GmbH
    - ISET Institut für Solare Energieversorgungstechnik e.V.
    - ZAE Bayern Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V.
    - ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg


    Weitere Informationen:

    http://www.renknow.net Internetplattform zum globalen Wissensaustausch über erneuerbare Energien
    http://www.renknow.net Bildmaterial zum parlamentarischen Abend
    http://www.fv-sonnenenergie.de/index.php?id=194 Bildmaterial zum parlamentarischen Abend


    Bilder

    Diskussion mit Politikern und Vertretern der Solarwirtschaft über den globalen Wissenstransfer
    Diskussion mit Politikern und Vertretern der Solarwirtschaft über den globalen Wissenstransfer
    ISET / FVS
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Mathematik, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Diskussion mit Politikern und Vertretern der Solarwirtschaft über den globalen Wissenstransfer


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