Ein streitbarer Professor steht im Mittelpunkt einer Tagung der Universität Jena am 5./6. Juli
Jena (02.07.07) "In Jena kommt man an Droysen nicht vorbei", sagt Prof. Dr. Helmut G. Walther von der Universität Jena. Der Mediävist wird am 6. Juli im Senatssaal des Unihauptgebäudes (Fürstengraben 1) über Droysens "Historik" und den Positivismus sprechen. Johann Gustav Droysen (1808-1884) habe nicht nur seine berühmte "Historik"-Vorlesung erstmals in Jena gehalten und hier das Historische Seminar der Universität gegründet. Dem Historiker gebühre auch das Verdienst, sich gemeinsam mit dem Universitätskurator Moritz Seebeck vehement dafür stark gemacht zu haben, dass zur 300-Jahrfeier der Universität im Jahr 1858 das Hanfried-Denkmal auf dem Markt seinen Platz fand.
Inzwischen ist es 150 Jahre her, dass Droysen seine "Historik"-Vorlesung erstmals hielt. Im Sommersemester 1857 war es und nicht von ungefähr in Jena, wo Droysen seit 1851 lehrte. "Droysen hat damals eine Methodik des Faches entworfen, die bis heute hochaktuell ist", sagt PD Dr. Klaus Ries, Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich (SFB 482) "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800". Kernpunkt dieser Methodik sei "forschendes Verstehen", so Ries, der gemeinsam mit der Senatskommission zur Aufarbeitung der Jenaer Universitätsgeschichte im 20. Jahrhundert eine Tagung ausrichtet. Unter der Überschrift "Was bleibt von der 'Historik'? Johann Gustav Droysen in Jena" debattieren Historiker und Historikerinnen aus Berlin, Bochum, Leipzig und Jena am 5. und 6. Juli über den streitbaren Professor Droysen, der wegen seines politischen Engagements gegen Dänemark 1851 Kiel verlassen musste und in Jena seine neue Heimat fand.
Nach der Begrüßung durch den Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena Prof. Dr. Klaus Dicke hält der Berliner Althistoriker Wilfried Nippel am 5. Juli um 20 Uhr in der Aula einen Vortrag über "Johann Gustav Droysen zwischen Wissenschaft und Politik". Interessierte Gäste sind herzlich willkommen. Genau wie am Freitag, den 6. Juli, wenn die Tagung ab 9 Uhr im Senatssaal der Universität fortgesetzt wird. In die Moderation teilen sich an diesem Tag Prof. Dr. Hans-Werner Hahn, der Sprecher der Senatskommission, und Prof. Dr. Dr. Olaf Breidbach, der neue Sprecher des SFB "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800".
Kontakt:
PD Dr. Klaus Ries
SFB 482 "Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800" der Universität Jena
Humboldtstr. 34
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944057
E-Mail: klaus.ries[at]uni-jena.de
http://www2.uni-jena.de/ereignis/aktuelles.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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