idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.06.2000 08:47

Gemüse: Gesünder durch richtigen Anbau

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV

    Sortenwahl, Anbauzeit und Düngung entscheidend

    Durch geeignete Anbaumaßnahmen lässt sich bei Gemüse der Gehalt an bioaktiven Substanzen deutlich erhöhen. Das haben Untersuchungen am Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e. V. (IGZ) in Großbeeren bei Berlin ergeben. Zu den bioaktiven Substanzen zählen unter anderem sekundäre Inhaltsstoffe wie Geruchs- und Geschmacksstoffe sowie Ballaststoffe. Regelmäßig verzehrt, können sie dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-, Krebs- und Infektionserkrankungen zu senken.

    Die Wissenschaftlergruppe am IGZ untersuchte vor allem Brokkoli, der besonders reich an bioaktiven Substanzen ist. So enthält diese Kohlart zum Beispiel große Mengen so genannter Glucosinolate. Diese Stoffe sind einerseits für den typischen Kohlgeschmack verantwortlich, andererseits zeigen ihre Abbauprodukte eine krebshemmende Wirkung. Neben den Glucosinolaten wird die Anti-Krebs-Wirkung des Brokkolis noch verstärkt durch seine relativ hohen Gehalte an beta-Carotin, Lutein und Vitamin C. Auch verschiedene Phenolsäuren, Flavonoide und Chlorophylle unterstützen diesen Effekt.

    Bei ihren Anbauversuchen fanden die Großbeerener Wissenschaftler deutliche Sortenunterschiede. So enthalten kräftig grüne Brokkolisorten wesentlich mehr Chlorophyll, Lutein und beta-Carotin als graugrüne oder violette Sorten. Auch bei den Glucosinolaten gibt es erhebliche Sortenunterschiede.

    Ein weiterer Faktor, der den Inhaltsstoffgehalt beeinflusst, ist die Witterung im Anbauzeitraum. Brokkoli, der im Herbst bei kühlem Klima angebaut wird, ist besonders inhaltsstoffreich. Niedrige Tagesmitteltemperaturen über die gesamte Kulturzeit (12-16°C) führen zu hohen Carotinoidgehalten. Bei einem Anstieg der Tagesmitteltemperatur auf mehr als 16,5 °C reduzierten sich die Gehalte bei allen untersuchten Sorten um 30 bis 60 %. Gleiches scheint auch für den Gehalt an Glucosinolaten zu gelten.

    Düngungsversuche zeigten, dass die Konzentration an Glucosinolaten mit zunehmender Schwefelversorgung ansteigt. Selbst durch die Bewässerung lässt sich der Gehalt an bioaktiven Substanzen im Brokkoli steuern.

    Die Agrarforscherin Ilona Schonhof vom IGZ dazu: "Aus der Sicht der Inhaltsstoffe ist Brokkoli keinesfalls gleich Brokkoli." Das Forscherteam möchte seine Untersuchungen in Anbauempfehlungen umsetzen, die es den Gartenbaubetrieben ermöglichen, künftig Brokkoli mit einem noch höheren Gehalt an 'Gesundheitsstoffen' zu produzieren.

    Um Belegexemplar wird gebeten


    Weitere Informationen:

    http://www.dainet.de/igz


    Bilder

    Brokkoli im Bestand
    Brokkoli im Bestand

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Brokkoli im Bestand


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).