idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.07.2007 14:38

Wieviel Erde braucht die Menschheit? Weniger Energie aus Biomasse!

Mag. Barbara Maier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

    Forscher warnen: Forcierung von Biomasseenergie erhöht Druck auf die Ökosysteme und gefährdet Nachhaltigkeit

    Eine einzige Spezies eignet sich ein Viertel der jährlichen Biomasseproduktion grüner Pflanzen unserer Erde an, zeigt eine vom FWF beauftragte Studie, die nächste Woche in PNAS veröffentlicht wird. Ein österreichisches Forscherteam um Helmut Haberl hat errechnet, dass Menschen 24% der möglichen Biomasseproduktion aller Ökosysteme der Erde für sich reklamieren.

    Die Produktion von Nahrungsmitteln, Holz und Bioenergie durch Land- und Forstwirtschaft spielt dabei die größte Rolle. Aber auch die Flächenversiegelung durch Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung führt zu immer stärkeren Eingriffen in Ökosysteme. "Damit schränkt die Menschheit die für alle anderen Arten verfügbare Nahrungsenergie immer stärker ein - mit unabsehbaren Folgen für die Biodiversität" meint Haberl.

    Der Mensch als Last für die Erde

    Menschliche Eingriffe in die Biosphäre, wie der Anbau und die Ernte von Pflanzen und die Rodung von Wäldern, verändern die Nettoprimärproduktion der globalen Ökosysteme erheblich. Mit "menschlicher Aneignung von Nettoprimärproduktion" kann gemessen werden, wie viel Einwirkung die Menschheit auf die Biosphäre hat. Helmut Haberl und sein Team vom Institut für Soziale Ökologie an der Universität Klagenfurt haben damit eine umfassende Methode zur Einschätzung dieser menschlichen Einwirkung entwickelt. Sie haben Daten zu Landnutzung und Ernte von Biomasse aus 161 Ländern und damit 97% der Erdoberfläche analysiert. Demnach verbrauchen die Menschen alleine 24% der möglichen Biomasseproduktion aller Ökosysteme der Erde, die Hälfte davon durch Ernte.

    Forscher warnen

    Die Forscher warnen davor, den so errechneten hohen Druck auf die Ökosysteme durch überzogene Pläne zum Ersatz von Fossilenergie durch Biomasseenergie noch zu verstärken und hoffen, dass diese Überlegungen in die Entwicklung von Strategien für nachhaltige Entwicklung miteinbezogen werden.



    Zusammenfassung des Artikels in der aktuellen Ausgabe der renommierten PNAS / Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.

    ARTIKEL # 07-04243
    "Quantifying and mapping the human appropriation of net primary production in the Earth's terrestrial ecosystems"
    Helmut Haberl, K. Heinz Erb, Fridolin Krausmann, Veronika Gaube, Alberte Bondeau, Christoph Plutzar, Simone Gingrich, Wolfgang Lucht, Marina Fischer-Kowalski
    PNAS, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America
    http://www.pnas.org/



    AUSKÜNFTE & KONTAKT:

    Helmut Haberl, Tel: +43-1-5224000-406, 0650-9821486, E-Mail: helmut.haberl@uni-klu.ac.at

    Karl-Heinz Erb, 01-5224000-405, 0650-2401724, E-Mail: karl-heinz.erb@uni-klu.ac.at,

    Beide: Institut für Soziale Ökologie, Universität Klagenfurt, 1070 Wien,


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-klu.ac.at/main/inhalt/uninews_3754.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).