Mehr und mehr hält der Computer Einzug in unser Leben, sei es nun in der Freizeit oder im Beruf. Damit tun sich nicht nur für so alltägliche Tätigkeiten wie das Einkaufen oder die Kommunikation neue Formen und Wege auf, auch das Lernen in den Schulen kann mittels der Computertechnik in völlig neue Dimensionen vorstoßen: "Schon ab der ersten Jahrgangsstufe gibt es sinnvolle Möglichkeiten für den Einsatz von PC's", so die Überzeugung des Grundschulpädagogen Dr. Rüdiger Schlicht von der Katholischen Universität Eichstätt (KUE). In diesem Sinne hat der Mitarbeiter des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik von Prof. Dr. Klaudia Schultheis ausgehend von einem handelsüblichen, berührungsempfindlichen Computertastenfeld eine spezielle und vor allem kindgerechte Computertastatur entwickelt, die das deutsche Patent- und Markenamt auch unlängst in ihr Musterregister eingetragen hat.
Die jeweils drei Quadratzentimeter großen Tasten sind alphabetisch angeordnet, wobei die Großbuchstaben des Tastenfeldes entweder dem Anlaut oder dem Schlusslaut eines Tierbildes entsprechen. "Auf diese Weise haben die Kinder die Möglichkeit, die Schriftsprache zunächst methodisch zu begreifen", erläutert Rüdiger Schlicht. Den ABC-Schützen hilft zum Beispiel der Affe auf dem Buchstaben "A" und das Zebra auf dem "Z", um sich selbstständig an die Schriftsprache heranzutasten. Zugleich kann mit dieser speziellen Computertastatur häufiges Danebentippen oder Buchstabensuchen verhindert werden.
Nach Ansicht des Pädagogen sollten die Kinder das Kursivschreiben mit der Hand nicht zu früh lernen: "Die von Erwachsenen entwickelte Schreib-Schrift überfordert die Erstklässler anfangs vor allem motorisch und neurologisch", so die Überzeugung von Dr. Schlicht, deshalb "verlieren sie oft schnell die Lust am Schreiben". Seiner Meinung nach sollte der gesamte Schreiblernprozess überdies umgeschichtet werden: Was die Schuldruckerei mit Druckbuchstaben, Walze und Farbe leistet, könnte heute auch mit Hilfe des Computers erreicht werden. "Wer die Kinder zu früh mit dem Stift in der Hand in enge Zeilen schreiben lässt, blockiert sie im spontanen Schreiben", lautet seine These.
Mit diesem pädagogischen Konzept, das hinter der neuentwickelten bebilderten Computertastatur von Rüdiger Schlicht steht, befindet sich der Grundschulpädagoge voll und ganz auf der Linie des neuen bayerischen Grundschullehrplans - dieser fordert nämlich noch mehr als bisher den "entdeckenden, forschend-problemlösenden Unterricht", der die eigenaktiven Lernprozesse des Kindes unterstützt. In bezug auf das Schreibenlernen spricht Schlicht deshalb vom "erfahrungsoffenen Schriftsprachenerwerb", der das Lesenlernen zulässt, indem das Schreibenlernen vorweggenommen wird.
http://www.ku-eichstaett.de/PPF/Grundpaed/worksh.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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