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06.07.2007 09:51

Hoffnungsträger Spinnenseide - ausgezeichnete Forschung in der MHH

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Wissenschaftlerinnen gewinnen Innovationspreis der Deutschen Hochschulmedizin 2007

    Seit 2004 experimentieren Christina Allmeling und Dr. Kerstin Reimers-Fadhlaoui mit Spinnenseide - ihr Ziel ist es, eines Tages mit diesem "Biostahl" geschädigte Nerven ersetzen zu können. Für ihre Forschungsarbeit werden die beiden Wissenschaftlerinnen der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Donnerstag, 12. Juli 2007, mit dem Innovationspreis der deutschen Hochschulmedizin 2007 ausgezeichnet. Der Preis soll die Bedeutung der Wissenschaft und Hochschulmedizin für den Standort Deutschland stärken und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert - in diesem Jahr geht der Preis noch an eine weitere Forschergruppe und wird deshalb geteilt.

    Die Preisvergabe erfolgt auf dem III. Innovationskongress der deutschen Hochschulmedizin in Berlin, einer gemeinsamen Veranstaltung vom Verband der Universitätsklinka Deutschlands (VUK), dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

    Für Mediziner ist es fast tägliche Routine: Nach Unfällen, zum Beispiel mit dem Motorrad, treten häufig schwere Defekte an den so genannten peripheren Nerven auf - an Händen, Füßen, Armen, Beinen oder im Gesicht. Zur Rekonstruktion der Defekte wird oft auf körpereigene Transplantate zurückgegriffen, die aber in vielen Fällen nicht ausreichen. Die vollständige Wiederherstellung aller Körperfunktionen ist schwierig und gelingt selten.

    Eine alternative Therapiemöglichkeit ist das Tissue Engineering, in diesem Fall das Herstellen künstlicher Nerven durch Gewebezüchtung. Besondere Eigenschaften zeigt dabei der Faden der Spinne Nephila clavipes: Er fördert das Zusammenhaften und die Teilung von Zellen, wird nicht vom körpereigenen Abwehrsystem abgestoßen und besitzt antibakterielle Wirkung. In Experimenten der beiden Wissenschaftlerinnen erwies sich die Spinnenseide aufgrund ihres hohen Gehaltes an Proteinen und Aminosäuren als sehr zellverträglich und bildete eine gute Matrix für den Zellaufbau. Die Spinnenseide durchläuft zur Zeit alle erforderlichen Testphasen der klinischen Anwendung und soll in Zukunft als alternative Therapiemöglichkeit bei ausgedehnten Nervendefekten angeboten werden.

    Weitere Informationen gibt Ihnen gern Christina Allmeling, Abteilung Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie unter Telefon (0511) 532-8863.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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