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06.07.2007 12:33

Ich habe ein Baby - und fühle mich schlecht

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Neue Selbsthilfegruppe unterstützt Mütter und Schwangere, die an psychischen Problemen leiden / Beratungs- und Therapieangebot der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg erweitert

    Frauen, die nach der Geburt ihres Kindes oder während der Schwangerschaft an psychischen Problemen leiden, finden ab sofort Unterstützung in der neu gegründeten Selbsthilfegruppe "Zwickmühle". Die Selbsthilfegruppe - die erste ihrer Art in Heidelberg und Umgebung - ist eine Nachsorgeeinrichtung der Mutter-Kind-Einheit der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Christoph Mundt). Seit 2001 bietet die Mutter-Kind-Einheit verschiedene stationäre und ambulante Beratungs- und Therapiemöglichkeiten für betroffene Frauen an.

    Die Gruppe trifft sich alle zwei Wochen in den Räumen der Psychiatrischen Universitätsklinik und soll den Frauen einen intensiven Austausch und gegenseitige Unterstützung ermöglichen. Offene Infoabende mit Vorträgen zu den immer häufiger auftretenden psychischen Erkrankungen nach einer Geburt und während der Schwangerschaft erweitern das Angebot und beziehen Angehörige mit ein. Ab 2008 sind auch regelmäßige Wochenendworkshops geplant, bei denen beispielsweise Entspannungstechniken, Kreativkurse oder Freizeitaktivitäten in der Natur auf dem Programm stehen werden.

    Von Erschöpfung bis Suizidgedanken: mehr als nur "Babyblues" / Für schwangere Patientinnen gibt es bisher kaum Beratungsangebote

    Die erste Zeit mit dem Baby wird gemeinhin als die glücklichste Phase im Leben einer Frau betrachtet. Doch viele frischgebackene Mütter machen andere Erfahrungen. "Die postpartale Depression (PPD) ist die häufigste psychische Erkrankung bei Frauen in den ersten sechs Monaten nach der Entbindung", erklärt Dr. Corinna Reck, Leitende Psychologin der Mutter-Kind-Einheit. "Symptome wie Erschöpfung, inneres Leeregefühl, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Ängste, ambivalente Gefühle dem Kind gegenüber bis hin zu Suizidgedanken sind einige der Kennzeichen."

    Aber auch Schwangere mit Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen sind in der Selbsthilfegruppe willkommen. Für diese Risikogruppe gibt es bisher in Deutschland kaum Beratungs- oder Therapiemöglichkeiten, obwohl mittlerweile bekannt ist, dass das Risiko, nach einer Geburt wieder zu erkranken, für die betroffenen Frauen um 60 Prozent erhöht ist. "In diesem Sinne versteht sich die Selbsthilfegruppe auch als Präventionsmaßnahme im weitesten Sinne", sagt Eva Buschmann, Koordinatorin des so genannten Mobilen Bezugspersonenystems (MBS) an der Psychiatrischen Klinik, die die Frauen beim Aufbau der Selbsthilfegruppe unterstützt.

    Mutter-Kind-Einheit bietet engmaschige Betreuung in der Klinik und zu Hause

    Das MBS wurde 1996 als Modellprojekt an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie gegründet, um jugendliche Psychosepatienten nach dem stationären Aufenthalt auf der Akutstation (eine gemeinsame Einrichtung mit der Allgemeinpsychiatrie) engmaschig zu begleiten. Inzwischen werden auch Mütter und Schwangere mit psychischen Problemen in das erfolgreiche Betreuungsangebot mit Hausbesuchen, Unterstützung von Familienangehörigen, Informationsabenden und Freizeitaktivitäten aufgenommen. Somit ergänzt das Nachsorgeprogramm die vielfältigen stationären, ambulanten und teilstationären (die Patienten schlafen zuhause und sind tagsüber in der Klinik) Behandlungsmöglichkeiten der Mutter-Kind-Einheit der Psychiatrischen Klinik. Sechs stationäre Betten stehen in der Klinik für Patientinnen und gegebenenfalls ihr Baby zur Verfügung.

    Kontakt:

    Selbsthilfegruppe "Zwickmühle":

    Tel.: 0177 / 30 93 518
    E-Mail: shg_zwickmuehle@web.de
    www.zwickmuehle.uni-hd.de

    Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg:

    Station Jaspers
    Tel.: 06221 / 56 44 59

    Mobiles Bezugspersonensystem MBS
    (Frau Buschmann)
    Tel.: 06221 / 56 54 86

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Weitere Informationen:

    http://www.zwickmuehle.uni-hd.de
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    regional
    Forschungsergebnisse, Organisatorisches
    Deutsch


     

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