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09.07.2007 11:05

Eiszeit oder Treibhausklima?

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Der Bremer Klima- und Polarforscher Prof. Dr. Peter Lemke diskutiert am 12. Juli 2007 im "Forum Wissenschaft" der Universität und der Stadtsparkasse Augsburg die Ergebnisse des neuen Klimaberichts.
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    Eiszeit oder Treibhausklima? Unter diese Leitfrage hat Prof. Dr. Peter Lemke,
    Professor für Physik von Atmosphäre und Ozean am Fachbereich Physik der Universität Bremen und Leiter des Fachbereichs Klimawissenschaften am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, den Vortrag gestellt, den er am kommenden Donnerstag, dem 12. Juli 2007, in der von Universität und Stadtsparkasse Augsburg gemeinsam veranstalteten öffentlichen Reihe "Forum Wissenschaft" halten wird. Der Vortrag beginnt um 19.15 Uhr im Hörsaal 1001 des Hörsaalzentrums Physik (Universitätsstraße 1). Der Eintritt ist frei.

    Zum Vortrag:

    Eine charakteristische Eigenschaft des Klimas ist seine ausgeprägte Variabilität, die sich auf Zeitskalen von Tagen bis zu Jahrmillionen erstreckt. Die Ursachen von Klimaschwankungen kommen durch die Wechselwirkung der Atmosphäre mit den trägen Komponenten des Klimasystems (Ozean, Eis, Biosphäre) zustande. Das Klima der Erde hat sich in der Vergangenheit stark geändert und wird sich auch in Zukunft ändern. Anders als in der Vergangenheit wird es aber für Klimaänderungen in der Zukunft neben den natürlichen Ursachen auch bedeutende Einflüsse durch menschliche Aktivitäten geben.

    Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Zusammensetzung der Atmosphäre, insbesondere der Gehalt an Treibhausgasen, wie Kohlendioxid und Methan durch menschliche Aktivitäten signifikant erhöht. Zudem hat der Mensch durch die Landwirtschaft und den Bau von Städten und Kommunikationswegen den Charakter der Landoberfläche entscheidend verändert, mit signifikanten Einwirkungen auf die Strahlungs- und Energiebilanz an der Erdoberfläche und auf den Wasserkreislauf. Der größte Anteil an der globalen Erwärmung der letzten 50 Jahre wird diesen menschlichen Aktivitäten zugeschrieben, so lautet das Fazit des Vierten Sachstandsberichtes des Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC), dessen erster Teil über die wissenschaftlichen Grundlagen der Klimaänderungen am 2. Februar 2007 veröffentlicht wurde.

    Im Vortrag werden die Resultate dieses Berichts vorgestellt, mit besonderer Betonung der Polargebiete.

    Zum Referenten:

    Peter Lemke, geboren im Mai 1946, studierte Physik an der Freien Universität in Berlin und an der Universität Hamburg (1969-1975). Der Abschluss erfolgte mit dem Diplom in Physik mit Nebenfach Mathematik. Von 1975 bis 1989 war Lemke wissenschaftlicher Angestellter am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, wo er sich mit stochastischen Klimamodellen und mit Prozessen in den Polargebieten beschäftigte. Er promovierte 1980 mit der Arbeit "Application of the Inverse Modelling Technique to Arctic and Antarctic Sea Ice Anomalies". Von 1981 bis 1983 war er als Gastwissenschaftler im Geophysical Fluid Dynamics Program an der Princeton University (New Jersey, USA) tätig. Dort beschäftigte er sich mit der numerischen Modellierung des Meereises und der oberen Schichten des Ozeans. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg stand die Wechselwirkung des Meereises mit Atmosphäre und Ozean im Mittelpunkt seiner Interessen. Mit diesem Thema habilitierte Peter Lemke 1988 an der Universität Hamburg im Fach Meteorologie.

    1989 erhielt er einen Ruf auf eine C3-Professur für Physikalische Klimatologie an der Universität Bremen und am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Hier beschäftigte er sich vorwiegend mit der Nutzung von Fernerkundungsverfahren zur Optimierung dynamisch-thermodynamischer Meereismodelle. 1991 wurde ihm in Hannover der Preis für Polarmeteorologie (Georgi-Preis) der Alfred-Wegener-Stiftung (Geo-Union) verliehen.

    Von 1995 bis 2001 war Lemke als C4-Professor und Direktor der Abteilung Maritime Meteorologie am Institut für Meereskunde (IfM) an der Universität Kiel beschäftigt. Hier galt sein Interesse der Anwendung und Verbesserung atmosphärischer Zirkulationsmodelle zur Untersuchung der Wechselwirkung von Atmosphäre, Meereis und Ozean in hohen Breiten. Ziel dieser Untersuchungen war das Verständnis lang-periodischer Klimaschwankungen im Bereich bis zu Dekaden. Von Januar 1999 bis Januar 2001 war Lemke Geschäftsführender Direktor des IfM in Kiel.

    Seit Februar 2001 ist Peter Lemke als Professor für Physik von Atmosphäre und Ozean im Fachbereich Physik der Universität Bremen tätig. Am Alfred-Wegener-Institut beschäftigt er sich als Sprecher des Fachbereichs Klimawissenschaften mit der Beobachtung von klimarelevanten Prozessen in Atmosphäre, Meereis und Ozean und mit der Umsetzung dieser Beobachtungen in regionalen numerischen Modellen des polaren Teils des Klimasystems. Lemke ist seit 20 Jahren in internationalen Gremien im Bereich der Klima- und Polarforschung vertreten. Von 1992-1999 war er Mitglied der Scientific Steering Group der Arctic Climate System Study und viele Jahre Chairman der Sea Ice Numerical Modelling Group. Von 1995 bis 2006 war er Mitglied des Joint Scientific Committee des World Climate Research Programme und war von 2000 bis 2006 Vorsitzender dieses höchsten Gremiums der internationalen Klimaforschung. Gegenwärtig ist er Coordinating Lead Author für Kapitel 4 (Observations: Snow, Ice and Frozen Ground) im Fourth Assessment Report des Intergovernmental Panel for Climate Change (IPCC), der 2007 veröffentlicht wird.


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    Am 12. Juli 2007 im "Forum Wissenschaft" der Universität und der Stadtsparkasse Augsburg: Prof. Dr. Peter Lemke.
    Am 12. Juli 2007 im "Forum Wissenschaft" der Universität und der Stadtsparkasse Augsburg: Prof. Dr. ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Mathematik, Meer / Klima, Physik / Astronomie, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Am 12. Juli 2007 im "Forum Wissenschaft" der Universität und der Stadtsparkasse Augsburg: Prof. Dr. Peter Lemke.


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