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14.06.2000 13:42

Senat der Uni Heidelberg stimmt Master-Studiengang "Informationsmanagement in der Medizin" zu

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke: Schon vor der "Green-card"-Diskussion geplant - Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger: Gemeinsamer Studiengang der Universität Heidelberg und der Fachhochschule Heilbronn schließt Ausbildungslücke

    Der Senat der Universität Heidelberg stimmte in seiner Sitzung am 13. Juni der Einrichtung eines Master-Studiengangs "Informationsmanagement in der Medizin" zu. Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke betonte, das neue Angebot sei schon vor der aktuellen "Green-card-Diskussion" geplant worden. "Ziel des dreisemestrigen Master-Studienganges ist es, die Absolventen in der systematischen Verarbeitung von Informationen und der effizienten Nutzung der Informationstechnik in der Medizin und im Gesundheitswesen auszubilden", sagte Siebke. Prorektor Prof. Dr. Jochen Tröger hob hervor, mit der Gründung des Aufbaustudiengangs werde "die bisher im Studiengang 'Medizinische Informatik' so erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule Heilbronn und der Universität Heidelberg fortgesetzt und erweitert". Das Ergebnis dieser beispielhaften Kommunikation werde dazu beitragen, das von Wirtschaft und Politik beklagte personelle Defizit im Bereich der Informatik zu vermindern.

    Studiengang richtet sich an Ärzte

    Siebke: "Der Studiengang richtet sich an Ärzte, die sich auf dem Gebiet des Informationsmanagements in der Medizin eine Zusatzqualifikation schaffen wollen, die heutzutage gute Berufschancen eröffnet." Die Absolventen sollen auch in der Lage sein, die Auswirkungen der neuen technischen Möglichkeiten auf die Patienten und auf die Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu berücksichtigen.

    Prof. Dr. Jochen Tröger, Prorektor für Medizin, unterstrich den sehr großen Bedarf an Medizin-Informatikern, der zurzeit nicht gedeckt werden kann. "Elektronische Patientenakten, automatische Befundschreibung mit sofortiger elektronischer Archivierung und elektronischer Bildtransfer sind nur einige der zahlreichen Felder, in denen Medizin-Informatiker gebraucht werden", kommentierte Tröger. "Der geplante neue Aufbaustudiengang kann nun durch zügige Bearbeitung in Heidelberg und Heilbronn und schnelle Zustimmung durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst ab Wintersemester 2000/2001 belegt und mit dem Master of Science abgeschlossen werden."

    Einmalig im deutschen Sprachraum

    Nach den Planungen der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Fachhochschule Heilbronn werden Ärztinnen und Ärzte zugelassen, die dann auf der Grundlage ihrer abgeschlossenen Medizin-Ausbildung lernen, Lösungen für Aufgaben der Informationsverarbeitung in der Medizin und im Gesundheitswesen zu planen und zu leiten. "Bisher mussten Ärztinnen und Ärzte aus dem deutschen Sprachraum, die einen Universitäts-Abschluss in Medizinischer Informatik anstrebten, entweder ein komplettes Diplom-Studium absolvieren oder ins Ausland gehen, zum Beispiel in die USA", konkretisieren die Verantwortlichen Prof. Dr. Reinhold Haux (Heidelberg) und Prof. Dr. Diana Schmidt (Heilbronn). "Gleichzeitig konnte der Bedarf an IT-Fachkräften, vor allem an solchen mit fundierten Kenntnissen über Medizin und das Gesundheitswesen, durch die zurzeit vorhandenen Ausbildungsgänge bei weitem nicht gedeckt werden."

    Synergie und gegenseitige Befruchtung: der bewährte Studiengang "Medizinische Informatik"

    Der geplante Master-Studiengang baut auf ein bewährtes Fundament auf: den Diplom-Studiengang "Medizinische Informatik", der seit 1972 von der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg und dem Fachbereich Medizinische Informatik der Fachhochschule Heilbronn gemeinsam und erfolgreich durchgeführt wird. Dabei kommen nicht nur die Erfahrungen des Lehrkörpers dem neuen Studiengang zugute: Auch viele bestehende Lehrveranstaltungen werden mitgenutzt. Hierdurch entstehen nicht nur Synergieeffekte, sondern auch fachliche Vorteile für alle Teilnehmenden: Die ärztlichen Erfahrungen der Master-Studierenden und die tieferen Informatik-Kenntnisse der Diplom-Studierenden "ergänzen sich und bereichern den Unterricht zum Wohle aller Beteiligten" - so die Verantwortlichen in Heidelberg und Heilbronn. Außerdem lernen beide Gruppen, miteinander zu kommunizieren - eine wertvolle Erfahrung für den späteren beruflichen Alltag.

    Grundlagen, Praktika, Vertiefung, Master-Arbeit: bei zügigem Studium in einem Jahr zum Ziel

    Im ersten Semester des Studiengangs, das in Heilbronn stattfindet, sollen Fundamente gelegt werden: Mathematik, Praktische Informatik, Grundlagen der Medizinischen Informatik, Betriebswirtschaftslehre. Die Zeit zwischen erstem und zweitem Semester wird für Block-Praktika genutzt. Im zweiten Semester werden dann in Heidelberg vertiefende Fächer aus der Medizinischen Informatik angeboten. Die abschließende Master-Arbeit fällt normalerweise in das letzte der drei Semester Regelstudienzeit. Bei zügigem Studium kann sie aber auch schon studienbegleitend im zweiten Semester begonnen und innerhalb eines Jahres nach Studienbeginn beendet werden.

    Nähere Informationen können unter http://www.mi.uni-heidelberg.de oder http://www.mi.fh-heilbronn.de abgerufen und bei der Universität Heidelberg oder der Fachhochschule Heilbronn angefordert werden. Bewerbungsschluss ist der 1.Juli 2000.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Reinhold Haux
    Universität Heidelberg, Institut für Medizinische Biometrie und Informatik
    Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
    Tel. 06221 567483 oder 567483, Fax 564997
    Reinhold_Haux@med.uni-heidelberg.de

    Prof. Dr. Diana Schmidt, Fachbereich Medizinische Informatik
    Fachhochschule Heilbronn, Max-Planck-Straße 39, 74081 Heilbronn
    Tel. 07131 504395, Diana.Schmidt@fh-heilbronn.de

    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mi.uni-heidelberg.de
    http://www.mi.fh-heilbronn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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