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14.06.2000 19:11

Am 16. Juni 2000 feiert die Technische Universität Clausthal ihr 225-jähriges Bestehen

Jochen Brinkmann Kontaktstelle Schule - Universität
Technische Universität Clausthal

    Am Freitag, den 16. Juni, wird dieses Ereignis, um 14.30 beginnend, mit einer Feierstunde in der Aula begangen. Vor rund 400 geladenen Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet, dem europäischen Ausland, aus Chile und China, spricht im Anschluß an die Begrüßung durch den Rektor, Professor Dr.-Ing. Peter Dietz, der niedersächsische Ministerpräsident Sigmar Gabriel zum Thema "Wissenschaft und Politik in Niedersachsen". Der Rektor gibt den Bericht seiner Amtszeit. Es musiziert das Kammerorchester der Universität unter der Leitung von José Lopez de Vergara. Ab 18 Uhr lädt die Universität zu einem Empfang in die Aula mit anschließendem Ball ein, während rund um die Aula, organisiert von den studentischen Vereinigungen und Verbindungen, ein fröhliches Volksfest bis in die Nacht hinein steigt.

    Am Samstagmorgen, den 17. Juni, lädt der Rektor, Professor Dr.-Ing. Peter Dietz, mit seiner Jazzband zu einem Jazz-Frühschoppen in den Innenhof der Universität, Adolph-Roemer-Straße 2A.

    Das Akademische Auslandsamt hat, begleitend zu dem Jubiläum, die ausländischen Absolventen der TU Clausthal zu einem vierzehntägigen Besuch nach Deutschland eingeladen. Rund 45 Absolventen, vorwiegend aus Lateinamerika, Afrika und Asien sind der Einladung gefolgt.Die Hochschule referiert in Intensivseminaren Forschung aus Deutschland. Ein attraktives Besuchsprogramm ermöglicht Einblicke in moderne Betriebe deutschlandweit.

    So pflegt die Universität an diesen Tagen ihr weit verzweigtes Netzwerk gewachsener konstruktiver Kontakte zu Wissenschaftlern, Praktikern in der Industrie und Absolventen aus vielen Zweigen der Gesellschaft im In- und Ausland. Zugleich feiert sie mit der Bevölkerung in Clausthal-Zellerfeld ein fröhliches Fest.

    Wie kommt es eigentlich, daß Forschung und Lehre - Nanotechnologien, Femto-Sekunden-gepulste Laser, Menschen aus Jakarta, Zaragossa und Birmingham, München und Hamburg - ihren Weg auf die Hochebene des Oberharzes, umgeben von tiefem Wald, fanden?

    INGENIEURE FÜR DEN BERGBAU - DAS SILVER-VALLEY DEUTSCHLANDS

    Reichen Erzvorkommen an Silber, Blei, Zink und Kupfer verdankte der Harz mit Unterbrechungen seit dem Hochmittelalter seine Bedeutung als Zentrum des Berg- und Hüttenwesens. Im späten 18. Jahrhundert reifte die Erkenntnis, in diesem "Silver Valley" der frühen Industrialisierung Praktiker auszubilden, die mit guten theoretischen Hintergrund die anstehenden technischen Probleme des Tages lösen konnten. Aus diesem Grund regte Henning Calvör im Jahre 1763 an, man möge eine "mathematische Schule ... "für die aufgewecktesten und fähigsten Köpfe von denen, die Berg-und Zimmerleute werden wollen" gründen.Im 18.Jahrhundert besuchte James Watt die High-Tech-Region seiner Zeit, heute sind Wissenschaftler vom Massachussetts Institute of Technolgy (MIT) Teilnehmer Clausthaler Konferenzen.

    Die Geburtsstunde der heutigen Universität ist das Jahr 1775. 1864 in den Rang einer Bergakademie erhoben, erlangte sie rasch international Ansehen. Die Hälfte ihrer Studenten kam Mitte des letzten Jahrhunderts aus Nord- und Südamerika. Mit der Bergakademie Clausthal, der heutigen TU Clausthal, fand das Potential der Region den Weg von der Vergangenheit in die Zukunft. So entstanden in den letzten zehn Jahren in Clausthal-Zellerfeld rund vierzig neue High-Tech Arbeitsplätze in neuen Unternehmen - hervorgegangen aus Entwicklungen und Patenten Clausthaler Forscher.

    AUSBAU ZUR TECHNISCHEN UNIVERSITÄT IN DEN 1960ziger JAHREN

    In den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts, als im Ruhrgebiet die Bergarbeiter schwarze Fahnen schwenkten, die Zukunft nicht mehr ausschließlich auf Kohle und Stahl ruhen konnte, legte die Bergakademie Clausthal ihre Konzentration auf die montanistischen Fächer ab und modernisierte gleichzeitig ihr Bergbaustudium, so daß es für junge Menschen attraktiv und für die Industrie eine unverzichtbare Ausbildung blieb. Die Einführung der Studiengänge Chemie, Physik, Mathematik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik waren die frühen Wegmarken dieses Strukturwandels - in den achtziger Jahren wurde das Studienangebot um die Informatik, Technomathematik und das Chemieingenieurwesen arrondiert. Jetzt, in den neunziger Jahren erfolgte die Einbindung ökologischer und ökonomischer Kompetenz mit den Studiengängen Umweltschutztechnik, Energiesystemtechnik, Wirtschaftsmathematik, Wirtschaftsinformatik und dem Wirtschaftsingenieurwesen.

    FORSCHUNG FÜR DIE MODERNE GESELLSCHAFT

    Wie zur Zeit ihrer Entstehung ist die TU Clausthal auch heute in den Kernfeldern der Wertschöpfung unserer Industriegesellschaft aktiv. Dafür stehen Forschungsarbeiten auf dem Feld der Herstellung neuer Materialien, der Entwicklung physikalischer und chemischer Technologien für neue Verfahren und Produkte ebenso, wie die Stichworte Energiesysteme, Geotechnik, Umwelt und Informationstechnik.

    Drei Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft "Konstruktion verfahrenstechnischer Maschinen",(Laufzeit gerade beendet) "Fertigen in Feinblech", "Magnesiumtechnologie", ein europäisches Graduiertenkolleg in der Polymerchemie, die mathematisch physikalische Forschergruppe "Zetafunktionen und lokalsymmetrische Räume" - die Vielfalt dieser Wachstumsstränge in die Zukunft mag die Wertschätzung andeuten, welche Clausthaler Forschung und Lehre erfährt.

    Dem förderlich ist die übersichtliche Struktur der Hochschule mit 89 Professoren, 430 wissenschaftlichen Mitarbeitern für rund 2500 Studierende. Sie erlaubt, Fragestellungen in interdisziplinärer Weise aufzugreifen. So wurde 1986 der Forschungsverbund Umwelttechnik ins Leben gerufen und mündete 1989 in der Gründung eines wirtschaftsnahen Umwelttechnikinstitutes, der CUTEC GmbH. Im Polymerzentrum arbeiten Chemiker, Physiker und Ingenieure an der Herstellung und Verwendung neuer chemischer Materialien und Werkstoffe. Das Informationstechnische Zentrum fördert die Anwendung der Informatik in den Ingenieurdisziplinen, der neue Studiengang "Informationstechnik", gestartet zum Wintersemester 1999/2000, ist Spiegelbild hierzu in der Lehre.

    IN VIELEN RANKINGS AUF VORDEREN PLÄTZEN

    Wie steht die TU Clausthal im nationalen und internationalen Vergleich? Die Deutsche Forschungsgemeinschaft legte im Oktober 1997 erstmals eine Statistik ihrer Mittelvergabe vor. Es ist das bislang objektivste Ranking in Deutschland. In den Ingenieurdisziplinen rangiert die TU Clausthal, gerechnet pro Wissenschaftlerstelle, auf Platz 1, in den Naturwissenschaften auf Rang 24. Kein Ranking ist geoffenbarte Weisheit. Das DFG-Ranking bietet Anhaltswerte, die für (Clausthaler) Qualität sprechen. Der sechste Platz im Ranking des Manager-Magazins (1996, befragt wurden Personalchefs, unter 56 Technischen Hochschulen in Deutschland, der Schweiz und Österreich signalisiert ein positive Vorerwartung an Clausthaler Absolventen.

    Professor Dr.-Ing. Peter Dietz: "225 Jahre sind fast acht Generationen Menschenleben. In acht Generationen wird möglicherweise kein Clausthaler Ingenieur unsere Zukunftserwartungen verstehen. Aber es soll Clausthaler Ingenieure geben. Heute feiern wir, morgen wollen wir an dieser Zukunft mitbauen. Und wir danken "den Riesen auf deren Schultern wir stehen", daß es die heutige TU Clausthal gibt.


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-clausthal.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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