EINLADUNG
der interdisziplinären Arbeitsgruppen "Funktionen des Bewusstseins" und "Humanprojekt" der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der Akademievorlesungen Sommersemester 2007 "Naturgeschichte der Freiheit" zu einem Vortrag in englischer Sprache von
Merlin Donald
A Darwinian Perspective on Human Consciousness
19. Juli 2007, 18.30 Uhr
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt,
Einstein-Saal, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Grußworte: Angelika Willms-Herget, Julian Nida-Rümelin
Begrüßung und Einführung: Volker Gerhardt
Für das Bewusstsein gibt es, ähnlich wie für den Ausdruck "Energie" in der Physik, viele operationale Definitionen. Ebenso wie "Energie" behält auch der Ausdruck "Bewusstsein" seine wesentliche Bedeutung über all diese Definitionen hinweg, die jeweils in ihrem eigenen Bereich Gültigkeit haben, bei. Das menschliche Bewusstsein ist das Produkt vieler distinkter evolutionärer Adaptationen verschiedener Wirbeltierarten, die sich alle in der ein oder anderen Form im Menschen niedergeschlagen haben. Seine Funktion ist letztendlich die integrierte kognitive Steuerung des Organismus. Beim Menschen dient das Bewusstsein als eine innovative Quelle, deren Hauptaktivität in dem Erwerb neuen Wissens und neuer Fähigkeiten, sowie der Verfeinerung, der Übersicht und der Automatisierung der kognitiven Aktivitäten besteht.
Merlin Donald, geboren 1939, promovierte 1968 an der McGill University und verbrachte zwei Jahre als Postdoc im Neurologischen Institut der Yale University School of Medicine. Danach arbeitete er drei Jahre am VA Medical Center in West Haven, Connecticut. 1972 wurde er Leiter des Instituts für Psychologie und Erziehungswissenschaften an der Queen's University, Kingston, Ontario, Kanada. Er ist Gründer und Leiter des Instituts für Kognitionswissenschaften an der Case Western Reserve University, Cleveland, Ohio, sowie Autor von rund 100 wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden.
Als experimenteller Psychologe befasste sich Merlin Donald mit Fragen der kognitiven und klinischen Neurowissenschaften. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich auch mit philosophischen Aspekten der Bewusstseinsforschung. In seiner Arbeit verbindet er wissenschaftliche Disziplinen von den Sozial- über die Geistes- bis zu den Naturwissenschaften. Seine zentrale These lautet, daß der Mensch eine vollkommen neue evolutionäre Strategie entwickelt hat: Die Gehirn-Kultur Symbiose.
Der Vortrag von Merlin Donald ist der Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen, in deren Rahmen die Arbeitsgruppe 'Funktionen des Bewusstseins' aktuelle Positionen zu Fragen des Bewusstseins einer interessierten Öffentlichkeit zur Diskussion stellen möchte.
Die AG 'Funktionen des Bewusstseins' ist eine an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte interdisziplinäre Gruppe von acht jungen Nachwuchswissenschaftlern. Ihr Sprecher ist Professor Volker Gerhardt. Die Gruppe, die im Juli 2007 ihre Arbeit aufgenommen hat, hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Frage nach den Funktionen des Bewusstseins Zugang zu einem besseren Verständnis des komplexen und nur schwer zu fassenden Phänomens des Bewusstseins zu erlangen. Dabei werden empirische Erhebungen aus Psychiatrie und Psychologie, handlungs- und sprachanalytische Untersuchungen aus Linguistik und Philosophie sowie historische Perspektiven miteinander in Beziehung gesetzt.
Kontakt:
Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Funktionen des Bewusstseins
Sprecher: Prof. Volker Gerhardt
Kontakt: witt@bbaw.de, Tel. +49 (0) 30 203 70-580
http://funktionen-des-bewusstseins.bbaw.de
Pressekontakt:
Gisela Lerch
Leitung Referat Information und Kommunikation
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Tel. 030/20370-657
Fax: 030/20370-366
E-mail: glerch@bbaw.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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