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10.07.2007 12:39

Charité erwägt Umbau der Intensivmedizin. Klinikum zieht Konsequenzen aus Kommissionsbericht

Kerstin Endele GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Berlin, 10. Juli 2007. Die Charité-Universitätsmedizin Berlin erwägt, die intensivmedizi¬nische Versorgung komplett umzustrukturieren. Dies ist ein Ergebnis des "Berichts zur Patientensicherheit", den Vorstandsmitglieder der Charité gemeinsam mit Mitgliedern der unabhängigen Expertenkommission heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt haben. Die Kommission empfiehlt, Stationen fachübergreifend in größeren Einheiten zusammenzulegen und nur nach dem Grad der notwendigen Versorgung zu unterscheiden. So könne in einem größeren Pflegeteam ein Wechsel zwischen belastenden und weniger belastenden Arbeitssituationen stattfinden, heißt es in dem Bericht. Eine Arbeitsgruppe soll im Auftrag des Vorstandes prüfen, wie in reorganisierten Intensivstationen die organisatorische und medizinische Verantwortung neu verteilt werden kann.

    "Auch eine solche Umstrukturierung kann Verbrechen wie die Taten von Irene Becker - so bedauerlich das ist - letztlich nicht verhindern, jedoch kann damit die Versorgungsqualität und die Patientensicherheit verbessert werden", betonte Prof. Ulrich Frei, der Ärztliche Direktor der Charité. Die organisatorischen Probleme müssten sorgfältig analysiert werden. Vor allem bedürfe es in größeren Intensivstationen einer genauen Abstimmung der einzel¬nen Arbeitsabläufe zwischen Intensiv- und Fachmedizinern.

    Die Kommission regt weiter an, auf jeder Intensivstation verantwortliche Personen für das bereits eingeführte anonyme Fehlermeldesystem CIRS (Critical Incident Reporting System) zu benennen. Deren Aufgabe ist es, in regelmäßigen Besprechungen mit dem Team die eingegangenen Fehlermeldungen auszuwerten. Generell soll nach den Vorschlägen der Kommission der Austausch zwischen Pflegekräften und Ärzten intensiviert werden. Neben täglichen gemeinsamen Visiten am Krankenbett sind eingehende Fallanalysen und Teambesprechungen geplant. Wichtig ist nach Ansicht der Kommission ein offener Meinungsaustausch zu ethischen Grenzsituationen am Lebensende, ergänzt durch verpflichtende Weiterbildung in klinischer Ethik. Eine Arbeitsgruppe aus Ärzten und Pflegekräften soll auf der Grundlage des Kommissionsberichts eine standardisierte Qualitätsrichtlinie zur Teamkommunikation entwickeln.

    Die "Kommission zur Patientensicherheit" ist vom Vorstand der Charité nach den Verbrechen auf der kardiologischen Intensivstation eingerichtet worden. Ihr gehören das Mitglied des Nationalen Ethikrates, Professor Jens Reich, sowie die Direktorin für Patienten- und Pflegemanagement am Universitätsklinikum Hamburg, Ricarda Klein, an. Zum Gremium zählen ebenfalls der Vorsitzende Richter am Bundesarbeitsgericht, Klaus Bepler, sowie der Professor für Intensivmedizin und Präsident der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, Peter Suter.

    Kontakt:
    Kerstin Endele
    Leiterin Unternehmenskommunikation
    Charité - Universitätsmedizin Berlin
    Tel 030 - 450 570401
    kerstin.endele@charite.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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