idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.06.2000 16:07

Die Grenzen des Ausstiegs

Inge Arnold Stabsabteilung Presse, Kommunikation und Marketing
Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft

    Forschungszentrum Karlsruhe fordert weitere Unterstützung der Reaktorsicherheitsforschung

    Nach den Vereinbarungen bei den Konsensgesprächen zum Atomausstieg werden die deutschen Kernkraftwerke in den nächsten Jahrzehnten abgeschaltet. Das darf aber nicht dazu führen, dass Forschung und Entwicklung für die Reaktorsicherheit ebenfalls zum Auslaufmodell werden: Unabhängige Experten wird Deutschland bis weit in die zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts benötigen. Außerdem ist in Europa ein Ende der Hochtechnologie Kernkraft nicht in Sicht; jenseits unserer Grenzen ist zu erwarten, dass neue Kernkraftwerke gebaut werden, deren Sicherheitsstandards auch für Deutschland relevant sind.

    Die Konsensgespräche zwischen der Bundesregierung und den Energieversorgungsunternehmen sind abgeschlossen: Deutschland leitet den Abschied von einer Technologie ein, in der es seit Jahrzehnten bezüglich Sicherheit und Zuverlässigkeit zur Weltspitze zählt.
    Die Begrenzung der Laufzeit der deutschen Reaktoren wird nicht verhindern, dass jenseits der Grenzen in Ost- und Westeuropa Kernkraftwerke lange Zeit weiter in Betrieb sein werden sowie neue hinzukommen werden - unter anderem für die Stromversorgung Deutschlands. Dabei sind die Sicherheitsstandards insbesondere der Reaktoren in Mittel- und Osteuropa mit denen Deutschlands nicht vergleichbar. Umso wichtiger wird es künftig sein, dass Wissenschaft und Technik in Deutschland die kerntechnischen Sicherheitsstandards auch im internationalen Maßstab zu bewerten und zu beeinflussen imstande sind.
    "Die Bundesregierung soll auch in Zukunft aktiv dafür Sorge tragen, dass in Deutschland die Kompetenzen für die Sicherheit von kerntechnischen Anlagen erhalten bleiben", fordert Professor Dr. Manfred Popp, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Karlsruhe. "Die im Kompetenzverbund Kerntechnik zusammengeschlossenen Einrichtungen müssen in die Lage versetzt werden, Beiträge zur Verbesserung der Sicherheit bestehender oder auch neu zu errichtender Anlagen in Ost- und Westeuropa zu leisten."
    Der Kompetenzverbund Kerntechnik wurde im März dieses Jahres mit Unterstützung der Bundesministerien für Wirtschaft (BMWi), Bildung und Forschung (BMBF) und Umwelt (BMU) gegründet. Dem Verbund gehören die Forschungszentren Jülich und Karlsruhe der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, das Forschungszentrum Rossendorf und die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit in München mit ihren jeweiligen Nachbarhochschulen an. Der Kompetenzverbund soll eine Effizienzsteigerung beim Einsatz der knappen Ressourcen für die Reaktorsicherheits- und Endlagerforschung erreichen und die Nachwuchsförderung auf diesen Gebieten verbessern.
    Joachim Hoffmann 15. Juni 2000


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).