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12.07.2007 18:32

Augsburger Ehrendoktorwürden für die Mathematiker Friedrich Hirzebruch und Josef Stoer

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Aus Anlass des 25-jährigen Gründungsjubiläums der Augsburger Mathematik ehrt die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät zwei herausragende Wissenschaftler, die wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Universität Augsburg und ihrer Naturwissenschaften haben.

    Zum Wintersemester 1981/82 wurden an der Universität Augsburg die ersten Studentinnen und Studenten in den neu errichteten Diplomstudiengängen Mathematik und Wirtschaftsmathematik immatrikuliert. Der 1. Oktober 1981 ist zugleich das Datum, zu dem die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät als sechste Fakultät der Universität Augsburg errichtet wurde. Morgen, am 13. Juli 2007, erinnert die Augsburger Mathematik als Gründungsfach dieser Fakultät mit einem Festakt an ihr 25-jähriges Bestehen. Gefeiert werden dabei insbesondere zwei herausragende Mathematiker, die seinerzeit Wesentliches zur Errichtung und zum erfolgreichen Start der Mathematik an der Universität Augsburg beigetragen haben: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Friedrich Hirzebruch, bis 1993 bzw. 1995 Ordentlicher Professor der Mathematik an der Universität Bonn und Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik, Bonn, sowie Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Josef Stoer, bis 2001 ordentlicher Professor für Angewandte Mathematik an der Universität Würzburg, erhalten die Ehrendoktorwürde der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg.

    Mit der Errichtung des Faches Mathematik wurde im Herbst 1981 der Grundstein für den Auf- und Ausbau der Naturwissenschaften und neuer Technologien an der Universität Augsburg gelegt. Unter dem damaligen Gründungsdekan der Fakultät, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Karl-Heinz Hoffmann (seit 1992 TU München) entwickelte sich die Augsburger Mathematik rasch zu einem 16 Professuren umfassenden Institut, das zugleich die Grundlagen schuf, auf denen seit Ende der 1980er Jahre dann zügig die Physik als zweite tragende Säule der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät aufgebaut werden konnte. Auch für die Etablierung des Faches Informatik, das im Jahr 1999 im Zuge der High Tech-Offensive Bayern massiv erweitert und zu einem Institut mit eigenen Studiengängen ausgebaut werden konnte, waren im Institut für Informatik die Wurzeln gelegt.

    Väter an der Wiege der Augsburger Naturwissenschaften

    Nachdem vor knapp vier Jahren die Institute für Informatik und für Geographie aus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ausgegliedert und in einer neuen Fakultät für Angewandte Informatik organisiert wurden, kann die Mathematik als Wiege beider Fakultäten gelten, die heute an der Universität Augsburg die Naturwissenschaften und die Neuen Technologien vertreten. Die Professoren Hirzebruch und Stoer hatten maßgeblichen Anteil an der Formulierung und Umsetzung des Konzepts, das der Augsburger Mathematik zum einen die eigene erfolgreiche Entwicklung sicherte und ihr zum anderen diejenigen Potenziale mitgab, ohne die das in den letzten beiden Jahrzehnten erfolgte Ausgreifen der ursprünglich rein sozial- und geisteswissenschaftlich orientierten Universität Augsburg in den Bereich der Naturwissenschaften und der neuen Technologien schwerlich vorstellbar gewesen wäre. Professor Stoer hat als damaliger Vorsitzender des externen Berufungsausschusses für die Einrichtung des Faches Mathematik entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung, Professor Hirzebruch hat als eines der federführenden Mitglieder dieses Ausschusses und als Mitglied im Strukturbeirat nicht minder Wesentliches zu ihr beigesteuert. "Man übertreibt wohl nicht, wenn man behauptet, dass es ohne den Einsatz, den Herr Stoer und Herr Hitzebruch damals gezeigt haben, in Augsburg heute keine Naturwissenschaften gäbe", meint der Geschäftsführende Direktor des Instituts für Mathematik, Prof. Dr. Friedrich Pukelsheim.

    International herausragende Vertreter der deutschen Mathematik

    Die Ehrendoktorwürde der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät erhalten beide gleichwohl für Ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen: Josef Stoer (73) zählt zu den international renommiertesten Vertretern der Angewandten Mathematik. Er hat auf einem breiten Gebiet der numerischen Mathematik fundamentale Resultate erzielt. Die Schwerpunkte seiner Forschung liegen in den Bereichen der Approximationstheorie, der Extrapolationsverfahren und der Optimierungsmethoden. Seine Lehrbücher haben weltweit Maßstäbe gesetzt. Professor Hirzebruch (79) hat seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Mathematik in Deutschland entscheidend geprägt. Besonders hervorzuheben ist der von ihm erbrachte Beweis des Satzes von Riemann-Roch für glatte projektive Varietäten. Viele weitere seiner Resultate erhellen die Rolle, die der Topologie in allen Bereichen der Mathematik zukommt - von der Differentialgeometrie bis zur Zahlentheorie. Als Gründungsdirektor des Bonner Max-Planck-Instituts für Mathematik hat Hirzebruch 1980 ein mathematisches Forschungszentrum ins Leben gerufen, das weltweit berühmt geworden ist.

    Festakt ab 15.30 Uhr im Physik-Hörsaalzentrum

    Der Festakt mit den Ehrenpromotionen beginnt am 13. Juli um 15.30 Uhr im Hörsaal 1001 des Physik-Hörsaalzentrums (Universitätsstraße 1, 86159 Augsburg) mit Grußworten des Dekans der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Siegfried Horn, und des Rektors der Universität Augsburg, Prof. Dr. Wilfried Bottke. Die weiteren Programmpunkte:
    o Laudatio auf Prof. Dr. Josef Stoer von Dr. Florian Jarre und Verleihung der Urkunde
    o Dankwort von Prof. Dr. Dr. h. c. Josef Stoer
    o Laudatio auf Prof. Dr. Friedrich Hirzebruch von Dr. Egbert Brieskorn und Verleihung der Urkunde
    o Dankwort von Prof. Dr. Dr. h. c. Friedrich Hirzebruch
    o Festvortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Karl-Heinz Hoffmann
    o Schlusswort des Geschäftsführenden Direktors des Instituts für Mathematik, Prof. Dr. Friedrich Pukelsheim

    Musikalisch gestaltet werden der Festakt und der anschließende Sektempfang von "Jukevox" mit "A capella Pop aus Augsburg".


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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