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17.07.2007 09:10

Neuer Masterstudiengang beschäftigt sich mit Kulturtransformationen der Antike

Dipl.-Journ. Constantin Schulte Strathaus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Die oft zitierte Multikulturalität ist kein Phänomen der Neuzeit. Bereits in der Antike kamen im Mittelmeerraum viele Kulturen miteinander in Berührung, was Nachwirkungen bis in die Gegenwart hat. Der neue Masterstudiengang "Kulturtransformationen Antike: Juden, Griechen, Römer, Christen" an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) führt Disziplinen wie die Archäologie, Alte Geschichte oder Klassische Philologie mit Teildisziplinen der Theologie (Alt- und Neutestamentliche Wissenschaft, Alte Kirchengeschichte, Patrologie) zusammen, die sich vorrangig mit der Antike befassen. "Dem besonderen Profil der KU entsprechend werden sich die Studierenden gerade mit dem Bereich des Religiösen als besonders identitätsrelevanten Kernbereich menschlichen Lebens befassen", erklärt der Studiengangssprecher Prof. Dr. Gerhard Zimmer (Professur für Klassische Archäologie). Ziel des viersemestrigen Angebots ist es, historische Phänomene zu analysieren und mit gegenwärtigen Themen wie Globalisierung, Migration, Kontakt und Konfrontation von Religionen sowie religiösem Pluralismus in Bezug zu setzen. Der forschungsorientierte Masterstudiengang soll für die Aufnahme eines altertumswissenschaftlichen Promotionsstudiums vorbereiten.

    Thematisch sind die einzelnen Semester jeweils einer übergreifenden Problemstellung gewidmet: Im ersten Semester werden Konstruktionen des Fremden und Reaktionen auf das konkrete Fremde in den Blick genommen. Im zweiten Semester werden kulturelle Transferprozesse analysiert. Dabei sollen eine isolierende Betrachtungsweise des griechisch-römischen Kulturraums aufgebrochen und Begriffe wie "Hellenisierung" und "Romanisierung" problematisiert werden. Das dritte Semester ist schließlich jenen Transformationsprozessen gewidmet, welche die antike Welt grundsätzlich verwandelten: einerseits der Christianisierung und dem damit einhergehenden Kulturwandel in der Spätantike, andererseits den sich verändernden Konstruktionen der Antike, welche in den folgenden Jahrhunderten in einer Kette von Renaissancen die europäische Kulturentwicklung maßgeblich bestimmten. Rahmenveranstaltungen machen die Studierenden in jedem Semester mit einschlägigen Forschungskonzepten und deren theoretischen Grundlagen vertraut. Ein interdisziplinäres Kolloquium am Ende des Semesters ermöglicht den kritischen Rückbezug der in den Fallstudien erworbenen Einsichten auf Forschungsstand und Theorie.

    Wissenschaftliches Arbeiten setzt voraus, dass man die Sprachen der jeweiligen Quellen beherrscht. Innerhalb des regulären Curriculums sind daher Module zum Erwerb von Kenntnissen in Hebräisch und Altgriechisch vorgesehen. Weitere Vertiefung ist innerhalb eines Wahlpflichtbereiches möglich, der darüber hinaus die Möglichkeit eröffnet, persönliche Schwerpunkte zu setzen. An die Stelle traditioneller Hausarbeiten treten Lehrforschungsprojekte, die eigenständiges Forschen und angemessenes Präsentieren der Ergebnisse verbinden. In Mentoringsitzungen berichten die Studierenden über ihre Forschungen und erhalten eine konstruktive Rückmeldung. Neben die Reflexion über die Ergebnisse der Forschung tritt damit die Reflexion über den Prozess des Forschens selbst.

    Das Studium ist derzeit nicht zulassungsbeschränkt und kann zum kommenden Wintersemester aufgenommen werden. Interessenten müssen ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit altertumswissenschaftlichem oder theologischem Schwerpunkt sowie Kenntnisse in zwei europäischen Fremdsprachen (eine davon Latein) nachweisen.

    Weitere Informationen zum Masterstudiengang "Kulturtransformationen Antike" gibt es unter http://www.ku-eichstaett.de/studiengaenge/kulturtransformation bzw. bei Prof. Dr. Gerhard Zimmer (gerhard.zimmer@ku-eichstaett.de) und Andreas Hartmann (andreas.hartmann@ku-eichstaett.de).


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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