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18.07.2007 14:47

Wandern Immunzellen in Schwerelosigkeit anders?

Bernd Frye Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Wittener Forscher untersuchen mit Parabelflügen die Mechanismen der Zellbewegung

    Bisherige Studien haben gezeigt, dass bei Astronauten unter Schwerelosigkeit die Immunabwehr gestört ist, was zu medizinischen Problemen führen kann. Die Signalwege und Zellfunktionen, die dazu führen, sind immer noch unbekannt. Das Institut für Immunologie der Universität Witten/Herdecke untersucht seit Jahren die Mechanismen, welche die Zellwanderung auf der Erde steuern. "Wir haben das Kalzium im Verdacht, an der Wanderung der Immunzellen beteiligt zu sein. Es taucht bei der Wanderung in Bereichen auf, die sich ein paar Sekunden später verändern. Das wollen wir nun in der Schwerelosigkeit bei Parabelflügen überprüfen", erklärt Privatdozentin Dr. Kerstin Lang den Ansatz der Forschergruppe.

    Schwerelosigkeit ist auf der Erde schwer herzustellen, ein Ausflug ins All sehr teuer. Deshalb sind Parabelflüge ein guter Kompromiss: Ein Airbus fliegt steil nach oben und lässt sich dann über die Flugzeugnase nach unten kippen. Im dann folgenden Sturzflug entsteht 22 Sekunden lang annähernde Schwerelosigkeit. Viele Wissenschaftler nutzen diese Flüge des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), um Experimente in der Schwerelosigkeit durchzuführen.

    Im September werden nun auch die Forscher vom Institut für Immunologie von Prof. Dr. Dr. Kurt Zänker fliegen. Sie haben eine spezielle "experimentelle Kiste" entwickelt, die sie mitnehmen werden. Darin wird in Echtzeit die Wanderung von Immunzellen sowie Veränderungen im Zellaufbau gefilmt. Gleichzeitig spürt ein Argon Laser Unterschiede bei der Kalziumverteilung in der Zelle auf. Die Gruppe erhofft sich dadurch neue Erkenntnisse nicht nur über die Immunabwehr von Astronauten, sondern auch für die Vorgänge am Boden.

    "Wir haben gerade unsere Flugtauglichkeit bescheinigt bekommen, jetzt kann kaum noch was dazwischen kommen", fasst Privatdozentin Dr. Kerstin Lang die aktuelle Lage zusammen. Seit Dezember des vergangenen Jahres bereitet das siebenköpfige Team in einer Kooperation mit Prof. Dr. Dr. Oliver Ullrich aus Magdeburg die Versuche vor. Prof. Ullrich geht in verschiedenen Projekten des DLR und der Europäischen Weltraumagentur ESA dem Problem nach, warum das Immunsystem in der Schwerelosigkeit nicht mehr richtig funktioniert.

    Kontakt: PD Dr. Kerstin Lang, 02302/926-183


    Weitere Informationen:

    http://www.cemis.info - "Cell Migration in Space", Details zum Forschungsprojekt


    Bilder

    PD Dr. Kerstin Lang
    PD Dr. Kerstin Lang
    Foto: UWH/Radike
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    PD Dr. Kerstin Lang


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