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23.07.2007 11:46

"Folter und Sicherheitsstaat": Internationale Experten treffen sich an der Humboldt-Universität

HU- Pressestelle Pressestelle
Humboldt-Universität zu Berlin

    Weltweiter Kongress zur Rechtssoziologie zieht ab 25. Juli rund 2.500 TeilnehmerInnen aus 70 Ländern nach Berlin.

    Die Erkenntnis, dass Folter kein legitimes Mittel staatlicher Gewalt sein kann, setzte sich im 19. und 20. Jahrhundert in nahezu allen demokratisch verfassten Staaten durch. Zurzeit erlebt die Welt ein Roll-Back, das so wohl niemand vorhergesehen hatte: Ausgerechnet die USA, die immer Modell für den weltweiten Rechtsstaat sein wollte, hat den universellen Konsens verlassen und Folter als legitime Taktik im "Kampf gegen den Terror" wieder belebt. Auch jenseits der staatlich organisierten Misshandlung von Gefangenen sind grundlegende Menschenrechte seit dem 11. September 2001 in den USA wie weltweit enorm unter Druck geraten.

    Vom 25. bis 28. Juli kommen 2.500 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 70 Ländern zur weltweit größten und erstmals in Deutschland stattfindenden Tagung der Rechtssoziologie in Berlin zusammen. Die Rückkehr der Folter in den Sicherheitsstaat, die weltweite Beschneidung elementarer Menschenrechte im Kampf gegen den Terrorismus und die Rolle des normativem Rechts im Überwachungs- und Anti-Terror-Staat werden in den rechtssoziologischen Betrachtungen der Welt nach dem 11. September eine zentrale Rolle spielen. Eine Reihe von Podiumsdiskussionen und Arbeitsgruppen widmet sich interdisziplinär und international besetzt der Legitimation des "War on Terror" in all seinen Facetten - nicht zuletzt aus antikolonialer und antirassistischer Perspektive. Unter den anreisenden US-amerikanischen Experten sind der Anthropologe Richard Abel (University of California) sowie die Rechtswissenschaftler Mark J. Osiel (University of Iowa) und Bernard E. Harcourt (University of Chicago).

    Die Konferenz "Law and Society in the 21st Century" tagt vom 25. bis 28. Juli an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Vertreter und Vertreterinnen zahlreicher Disziplinen - unter ihnen Sozial- und Politikwissenschaft, Recht- und Verwaltungswissenschaft, Kriminologie, Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Psychologie und Gender Studies - kommen zu hoch politischen Fragen ins Gespräch: Welche Rolle spielen ethnische Herkunft, soziale Schicht und Geschlecht vor Gericht? Wie verändert die Verbreitung alternativer Familienformen die Rechtsprechung? Gibt es ein Recht auf gesunde Umwelt? Veranstalter sind die "Law and Society Association" (USA), die "International Sociological Association", die rechtssoziologischen Vereinigungen aus Deutschland sowie Partnerorganisationen. Kongresssprache ist Englisch.

    Anmeldung und Programm unter: http://www.lsa-berlin.org/presse
    Rückfragen: Jeannette Goddar, Dr. Petra Krimphove,
    Tel. 0175 512 2048, Mail: presse-lsa@hu-berlin.de
    Gerne vermitteln wir Ihnen Interviews mit den Berliner ProfessorInnen Susanne Baer und Thomas Raiser, die maßgeblich an der Konferenz beteiligt sind.


    Weitere Informationen:

    http://www.lsa-berlin.org/presse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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