Monatliche Branchen- und Unternehmens-Rankings:
alle vier Wochen im Mediaskop/economics der Universität Hohenheim
Die Pannenserie in den Kernkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel haben nicht nur dem Betreiber Vattenfall massiv geschadet: Der Image-GAU strahlt auf die gesamte Energiebranche ab, die wegen ihrer Preispolitik ohnehin unter öffentlichem Druck steht. Zu diesem Ergebnis kommt Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Frank Brettschneider in der aktuellen Ausgabe des Mediaskop/economics der Universität Hohenheim. Mit einem negativen Bild in der Öffentlichkeit kämpft demnach auch die Deutsche Bahn, wo die anhaltende Tarifauseinandersetzung mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL maßgeblich) zum Imageschaden beitragen. Siemens und die Deutsche Telekom konnten sich hingegen nach einem turbulenten Frühjahr aus der Schusslinie bringen.
Analysen wie diese sind Ergebnisse des neuen Mediaskop/economics der Universität Hohenheim - einem Gemeinschaftsprodukt des Kommunikationswissenschaftlers Prof. Dr. Frank Brettschneider mit dem internationalen Institut für Media Intelligence, Media Tenor. Als Trendmesser für Wirtschaftsthemen und ihre Top-Repräsentanten listet das Hohenheimer Mediaskop die Häufigkeit und die Tendenz der Medienimages von Unternehmen und Branchen, ermittelt die Top-Ten der Wirtschaftsrepräsentanten und rankt die führenden Wirtschaftsthemen. Dabei stützt sich das Mediaskop/economics auf die tagesaktuelle Auswertung von 37 Leitmedien - von der Tageszeitung bis zum Nachrichtenjournal.
Branchen im Juni (Anlage Bra0607)
Das Negativ-Image des Kernkraftbetreibers Vattenfall sei jedoch nicht nur auf die Pannen in den beiden Kernkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel zurückzuführen. "Auch die dilettantische Informationspolitik gegenüber der Öffentlichkeit hat zu dem massiven Image-Schaden beigetragen", urteilt Prof. Dr. Brettschneider. Die Entlassungen des Top-Managements sei daher nur konsequent gewesen; ob sie die Probleme zu lösen vermögen, werde die Zukunft zeigen. Der Aufbau eines positiven Images werde jedenfalls geraume Zeit in Anspruch nehmen. "Images sind schneller zerstört als aufgebaut", so Prof. Dr. Brettschneider. "Wenn wir bei Vattenfall die Anzahl aller positiven Aussagen mit der Anzahl aller negativen vergleichen, bleibt fast nur negative Berichterstattung übrig". In der Summe kommt der Energiekonzern auf einen Saldo von -81,5 Prozentpunkte.
Unternehmen im Juni (Anlage Unter0607)
Die Sorgenkinder des Monats Mai zeigten sich laut Brettschneiders Analysen im Juni erholt: Telekommunikation, Elektro und Luftfahrt. Vor allem die Deutsche Telekom, Siemens und EADS/Airbus hätten weniger Anlass für Negativschlagzeilen als im Vormonat geboten. Die Elektrobranche habe zudem vom Verkaufsstart des iPhone von Apple profitiert.
Wirtschaftliche und soziale Lage im Juni (Anlage Lage0607)
Über die wirtschaftliche Lage in Deutschland (blauer Balken) werde nach wie vor häufiger berichtet als über die soziale Lage (roter Balken). Die Wirtschaftslage sei im Juni negativer dargestellt als im Mai (blaue Linie). Über die soziale Lage werde weiterhin deutlich negativ berichtet. "Nach Einschätzung der führenden Massenmedien ist der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland nach wie vor noch nicht in allen Bevölkerungsschichten spürbar", zitiert Prof. Dr. Brettschneider. Vor allem Hartz IV-Empfänger würden nach wie vor nicht von der günstigen Konjunktur profitieren.
Alle Infos und ausführliche Auswertungen : www.uni-hohenheim.de/mediaskop
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Frank Brettschneider, Universität Hohenheim, Fachgebiet Kommunikationswissenschaft
Tel.: 0711 459-24030 oder -22870, E-Mail: frank.brettschneider@uni-hohenheim.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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