Unterarm-amputierte Personen mit Phantomschmerzen für Studie der Universität Jena gesucht
Jena (31.07.07) Oft ist es ein tragischer Unfall oder eine schwerwiegende Krankheit, die die Amputation eines Körperteils notwendig machen. Der Mehrzahl der Betroffenen macht jedoch nicht nur der Verlust eines Armes oder Beines zu schaffen. Sie leiden danach unter Schmerzen, die sie eigentlich gar nicht mehr haben dürften: Phantomschmerzen. "Auslöser dafür sind u. a. Nervenzellen, die durch die Amputation praktisch ,arbeitslos' geworden sind", sagt Prof. Dr. Thomas Weiß von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Diese Nervenzellen "erinnern" sich nach dem Verlust des Körperteils, für das sie zuvor zuständig waren, an frühere Schmerzreize. "Und so kommt es, dass die Betroffenen z. B. Schmerzen in einer Hand empfinden, die sie gar nicht mehr haben", so der Psychologe weiter.
Für die Untersuchung einer neuen Therapiemethode zur Behandlung von Phantomschmerzen suchen Prof. Weiß und seine Kollegen der Abteilung für Biologische und Klinische Psychologie jetzt Testpersonen. Beteiligen können sich männliche und weibliche Patienten, denen ein Unterarm amputiert wurde und die unter Phantomschmerzen leiden. Die Amputation sollte aufgrund von Unfällen oder Erkrankungen nach dem 14. Lebensjahr erfolgt sein.
Die Therapie besteht in einem 14-tägigen Training, bei dem die Probanden lernen, sensorische Reize über die Haut des verbliebenen Armstumpfes wahrzunehmen und zu unterscheiden. Diese werden ihnen über Elektroden auch als Signal einer neuartigen Handprothese vermittelt. "Damit versuchen wir die Neuronen zu bewegen, neue Aufgaben wahrzunehmen und nicht alte Schmerzmuster zu aktivieren", erläutert Studienleiter Weiß.
Interessenten können sich telefonisch unter 03641 / 945144 oder 945140 zur Studie anmelden.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Weiß / Katrin Walter
Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Am Steiger 3 / Haus 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945143 oder 945144
E-Mail: thomas.weiss[at]uni-jena.de / Katrin.Walter[at]uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
regional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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