Erster international ausgerichteter Doppelstudiengang startet ab Herbst 2008 in Greifswald
Mit einem neuen Masterstudiengang "Baltische Regionalstudien" baut die Universität Greifswald ihren Arbeitsbereich "Kulturelle Interaktion mit Schwerpunkt Nord- und Ost-Europa" aus. Die interkulturell angelegte Ausbildung soll voraussichtlich ab Herbst 2008 jeweils für die Dauer eines Jahres an der Philosophischen Fakultät der Alma Mater und an der Philologischen Fakultät der litauischen Universität Vilnius angeboten werden. Es ist der erste binationale Studiengang an der Universität Greifswald und gleichzeitig der einzige Masterausbildungsstudiengang für Baltistik in Deutschland. Organisatorisch wird die Ausbildung von Dr. Stephan Kessler vom Institut für Baltistik und von Prof. Bonifacas Stundžia vom Lehrstuhl für Baltische Philologie der Universität Vilnius betreut. Gegenwärtig befindet sich der Studiengang in der Vorbereitungsphase, die mit Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Höhe von etwa 7.000 Euro unterstützt wird.
Mit dem gegenwartsbezogenen Studiengang mit doppeltem Abschlusszeugnis wird eine systematische Vermittlung von regionalen und kulturspezifischen Inhalten auf der Basis einer modern-philologischen Ausrichtung angestrebt, die um sozialwissenschaftliche Aspekte erweitert werden soll. Das erste Studienjahr findet in Greifswald statt und wird diese Orientierung in anwendungsrelevanter Form und durch praktische Themen aus den Bereichen Übersetzen, Zweitsprachenerwerb und interkulturelle Kommunikation vermitteln. Unter einem "ganzheitlichen" regionalen Blickwinkel sollen beispielhafte Lösungsstrategien anhand von konkreten Problemen vermittelt werden. Diese Studienergebnisse sind damit auch auf andere Regionen umsetzbar, werden dann aber im zweiten Studienjahr in Vilnius, auf Litauisch und auf Litauen bezogen vertieft und erweitert. Für die deutschen Studierenden soll durch die binationale Ausbildung eine besondere Regionalkompetenz erlangt werden, aus dem sich für sie berufliche Perspektiven ergeben können. Für die litauischen Studierenden soll das Studienjahr in Greifswald der Vermittlung von modernen methodischen und gesellschaftspolitischen Aspekten dienen.
Weitere Themen des Studiengangs umfassen unter anderem die Kulturgeschichte im Vergleich, ethnografische Besonderheiten, Bilingualismus und Zweitsprachenerwerb, Identitäten und Minderheiten, die Entwicklung der politischen Systems der Region, Gegenwartsliteratur und posttotalitäre Gesellschaft sowie die Europapolitik in der Region.
Kurzinformation zur Baltistik an der Universität Greifswald
Das Institut für Baltistik in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist die einzige derartige Wissenschaftseinrichtung in Deutschland. 1991 wurde das Studienfach an der Universität Greifswald eingerichtet. Zwei Jahre später erfolgte die Gründung des Instituts. Ein zentraler Forschungsgegenstand befasst sich mit der Kultur der baltischen Völker, den baltischen Sprachen und der Landeskunde. Neben diesem Kernbereich der Philogischen Forschung und Lehre hat sich das Institut insbesondere in den vergangenen Jahren für gesellschaftspolitische Fragestellungen geöffnet. Das spiegelt sich auch in den Studierendenzahlen wider. Sie stiegen kontinuierlich an. Gegenwärtig sind rund 50 Studierende in dem seltenen Studienfach eingeschrieben.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Institut für Baltistik
Domstraße 9/10, 17489 Greifswald
PD Dr. Stephan Kessler
T +49 3834 86-32 01
T +49 3834 50 40 78 (privat)
F +49 3834 86-32 03
E stephan.kessler@uni-greifswald.de
www.uni-greifswald.de>
www.uni-greifswald.de/~baltist>
Dr. Stephan Kessler (mi.) - mit den Baltistik-Studierenden Anke Harnisch und Stefan Striegler - baut ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
Dr. Stephan Kessler (mi.) - mit den Baltistik-Studierenden Anke Harnisch und Stefan Striegler - baut ...
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