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06.08.2007 13:58

Neueste Ergebnisse zu Knochenfischen in Nature veröffentlicht

Dr. Gesine Steiner Museum für Naturkunde Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin

    Einem internationalen Forscherteam, an dem Markus Dorka vom Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität beteiligt war, ist es gelungen, neue Erkenntnisse über die frühe Evolution der Osteichthyes (alle Knochenfische, aber auch alle landlebenden und sekundär aquatischen Wirbeltiere als ihre Abkömmlinge) zu gewinnen. Die Ergebnisse wurden in der neuen Ausgabe von Nature veröffentlicht.

    Die Knochenfische sind die zahlenmäßig größte Gruppe unter den heutigen Fischen. Neben ihnen existieren heute noch die Gruppen Agnatha (Neunaugen und Schleimfische) und Chondrichthyes (Haie, Rochen und Seekatzen). Fossil lassen sich die Knochenfische bis ins früheste Devon (vor ca. 416 Millionen Jahren) zurückverfolgen. Die systematische Zugehörigkeit zweier älterer möglicher Vertreter aus dem Silur war bisher umstritten. Problematisch war, dass die bisherigen Funde, bei denen es sich ausschließlich um isolierte Schuppen und Knochenreste handelte, Merkmale auch anderer, bereits im Paläozoikum ausgestorbenen, Fischgruppen zeigen. Die Untersuchung von bezahnten Kieferknochen dieser Fische, einem Maxillare von Lophosteus und einem Dentale von Andreolepis, hat nun eindeutig gezeigt, dass diese tatsächlich die ältesten und primitivsten bekannten Stammgruppenvertreter der Osteichthyes sind.
    Der Zahnwechsel von Lophosteus und Andreolepis folgt einem Muster, das so bei moderneren Osteichthyes nicht auftritt und den ursprünglichen Charakter der beiden Gattungen unterstreicht. Bei nahezu allen anderen Vertretern der Gruppe ersetzen neue Zähne ihre ausgefallenen Vorgänger.
    Lophosteus und Andreolepis haben mehrere Zahnreihen. Neue Zähne wachsen anscheinend auf der Kieferinnenseite hinter den alten Zähne an, auch wenn die alten Zähne noch nicht ausgeworfen wurden. Diese Form des Zahnwechsel ähnelt dem der Haie. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die eigentlich sehr unterschiedliche Bezahnung von Haien und den Osteichthyes von demselben Grundmuster ableiten lässt.

    Das Foto der Zahnleiste eines Lophosteus erhalten Sie unter Download:
    http://download.naturkundemuseum-berlin.de/presse/Lophosteus/

    Kontakt:
    Markus Dorka
    Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität
    Invalidenstraße 43, 10115 Berlin
    Tel: 030 2093 8658
    email: markus.dorka@museum.hu-berlin.de

    Dr. Gesine Steiner, Pressesprecherin
    Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin,
    Servicebereich Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
    Invalidenstrasse 43, 10115 Berlin
    Tel.: +49 (0)30 - 2093 8917 Fax : +49 (0)30 - 2093 8914
    e-mail gesine.steiner@museum.hu-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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