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06.08.2007 14:50

HAI 2007: Anästhesiologie: Zwischen Innovation und Dienstleistung

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Hauptstadtkongress der DGAI für
    Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI 2007)
    13. bis 15. September 2007, bcc Berliner Congress Center

    Anästhesiologie: Zwischen Innovation und Dienstleistung

    Berlin - Vom 13. bis 15. September findet im Berliner Congress Center zum neunten Mal der Hauptstadtkongress für Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI 2007) statt. Zu den Vorträgen von mehr als 400 Referenten aus dem In- und Ausland erwarten die Veranstalter etwa 3.000 Wissenschaftler, Ärzte und Pflegekräfte. Die Themen des Kongresses sind breit gefächert: Die Experten diskutieren unter anderem über Risiken und Kosten schwergewichtiger Patienten in Anästhesie und Intensivmedizin, einen neuen Index zur Bestimmung der Narkosetiefe und die Vorteile punktgenauer Muskelentspannung am Ende einer Operation. Aber auch Vorteile moderner Narkosekonzepte und neue Erkenntnisse aus der klinischen Forschung werden anlässlich des HAI 2007 in Berlin erörtert.

    Selbst kleinere Veränderungen wirken sich sowohl auf das Wohl der Patienten als auch auf die entstehenden Kosten spürbar aus. Das ist deutlich am Beispiel einer von sechs auf zwei Stunden verkürzten Nüchternheitsphase für klare Flüssigkeiten vor Operationen zu sehen. Klare Flüssigkeiten sind beispielsweise Wasser, fruchtfleischlose Säfte, kohlensäurereiche Getränke sowie Tee und Kaffee ohne Zusätze wie Milch oder Sahne. Der gegenwärtige Wissensstand zeigt, dass klare Flüssigkeiten im Magen nur eine Halbwertszeit von rund zehn Minuten haben. Einzig problematisch ist feste Nahrung. Hier ist eine Sicherheitsfrist von sechs Stunden gerechtfertigt. "Vor allem ältere Patienten können durch eine übertrieben lange Karenzzeit sogar gesundheitlich gefährdet werden", sagt Kongresspräsidentin Professor Dr. med. Claudia Spies, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin an der Charité, Campus Virchow-Klinikum und Campus Mitte. Diesen Schluss lassen auch die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung zu, die anlässlich des HAI 2007 erstmals präsentiert werden. Zu möglichen postoperativen Nebenwirkungen gehört auch ein Delirium: Patienten leiden beispielsweise unter Bewusstseintrübung, Desorientierung oder sogar Wahnvorstellungen, wenn sie vor der Operation lange nichts trinken durften. Das ist nicht nur belastend für das familiäre Umfeld. Der Patient kann dadurch nicht unmittelbar aus dem Aufwachraum auf eine Normalstation verlegt werden, sondern bedarf einer intensiveren Pflege auf Spezialstationen und einer längeren Liegezeit. Das wiederum verursacht vermeidbare Kosten. Obwohl bereits in den neunziger Jahren entsprechende Empfehlungen für eine verkürzte Nüchternheitszeit veröffentlicht wurden, hat dieses Verfahren noch keinen flächendeckenden Einzug in die Praxis gehalten. Ein vermeidbares Delirium kann allerdings auch durch eine Übersedierung, also einer zu starken Gabe von Narkosemitteln, auf einer Intensivstation verursacht werden. Experten diskutieren deshalb anlässlich des HAI 2007 in Berlin auch über moderne Analgesie- und Sedierungskonzepte.

    "Doch selbst die innovativsten Erkenntnisse nutzen dem Patienten nichts, wenn der Transfer von der Forschung in die klinische Praxis nicht gelingt", sagt Spies. Vor allem für schwerkranke Patienten auf Intensivstationen seien neue Konzepte beispielsweise zur Infektionsbehandlung oder Herz-Kreislaufunterstützung lebenswichtig, so Spies weiter. Sie fordert deshalb, dass nicht nur die experimentelle Forschung unterstützt wird. Genauso wichtig sei die Umsetzung des Wissens in die Praxis. Denn "veraltete Medizin" verursacht bei tausenden Patienten jährlich schwere Folgeschäden.

    Die Kongressgebühren liegen zwischen 90,- und 170,- Euro, abhängig von Anmeldedatum, Status und DGAI-Mitgliedschaft. Tageskarten sind erhältlich. Die Anmeldung erfolgt bei MCN Medizinische Congressorganisation Nürnberg AG, Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg, Tel.: 0911/3931616/-640, Fax: 0911/3931666, E-Mail: wild@mcn-nuernberg.de oder online unter www.hai.de. Dort sind außerdem weitere Information und das Programm abrufbar.

    TERMINHINWEISE

    Vorab-Pressekonferenz
    Dienstag, 4. September 2007, 11.00 bis 12.00 Uhr,
    Tagungszentrum der Bundespressekonferenz, Raum V, Berlin

    Kongress-Pressekonferenz
    Donnerstag, 13. September 2007, 11.00 bis 12.00 Uhr
    Berliner Congress Center (bcc), Raum C04; Berlin

    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    AKKREDITIERUNGSFORMULAR

    ___Ich werde den HAI 2007 in Berlin persönlich besuchen.

    ___Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über die Themen des Kongresses ___per Post/___per E-Mail.

    NAME:
    MEDIUM:
    ADRESSE:
    TEL/FAX:

    Kontakt für Rückfragen:

    DGAI Pressestelle
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 89 31-163
    Fax: 0711 89 31-167
    jakobi@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgai.de
    http://www.HAI2007.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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