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26.06.2000 00:00

Hettner-Lecture 2000 in Heidelberg:

Michael Streck Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG)

    Die Wissenschaft in der 'Denkfalle' des Nationalstaats

    Klaus Tschira Stiftung als Mäzen der Hettner-Lecture

    (Sperrfrist: 26.06.2000)

    Heidelberg/Berlin, den 26. Juni 2000. Vor dem Hintergrund der aktuellen Europa- und Nationalstaatsdebatte findet an der Universität Heidelberg die vierte Hettner-Lecture "Die Wissenschaft in der Denkfalle des Nationalstaats" statt. Gast der diesjährigen Hettner-Lecture ist John Agnew, Professor für Geographie von der University of California in Los Angeles (UCLA).

    Agnew gehört zu den internationalen Leitfiguren der Politischen Geographie, die derzeit in Deutschland eine innerfachliche Renaissance erlebt. In den 90er Jahren hat er den Globalisierungsdiskurs im angelsächsischen Raum entscheidend mit geprägt. Dabei kam Agnew zu einer oft differenzierteren und kritischeren Bewertung der Globalisierung als viele Ökonomen. Er ist ständig bemüht, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Workshops zusammen zu bringen, um über globale Netzwerke jenseits der Nationalstaats-architektur zu diskutieren.

    Professor Agnew prägte den Begriff 'Territorial Trap' und löste damit innerhalb der Gesellschafts- und Politikwissenschaften eine breite Diskussion aus. Er bezeichnet damit eine 'territoriale Denkfalle' und kritisiert die unreflektierte und heute vielfach unhaltbare Konzentration vieler Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaftler auf den Nationalstaat als naturgegebenes Organisationsprinzip der Gesellschaft. Er verweist darauf, dass auch der Nationalstaat ein Resultat historischer und politischer Prozesse ist. Eine Diskussion über die Veränderung und die zukünftige Rolle des Nationalstaats ist für Agnew unausweichlich, wenn Politische Geographie und Politikwissenschaften zukunftsfähige Leitbilder entwickeln wollen.

    Bereits zum vierten Mal findet die Heidelberger Hettner-Lecture als Form der Begabtenförderung in Deutschland statt. An der Veranstaltung nehmen junge Geographinnen und Geographen aus Deutschland, England, Österreich und der Schweiz teil.

    Neben Seminaren wird es am 26. und 27. Juni auch zwei öffentliche Vorträge geben. Der zweite Vortrag wird live im Internet übertragen. Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der Hettner-Lecture unter http://www.geog.uni-heidelberg.de/wisogeo/hettner.html.

    Die Hettner-Lecture wird finanziert von der Klaus Tschira Stiftung. Klaus Tschira, Ehrensenator der Universität und Mitbegründer von SAP, stellt gleichzeitig mit der Villa Bosch einen der renommiertesten Tagungsorte Heidelbergs zur Verfügung.

    Alfred Hettner (1859-1941), erster Lehrstuhlinhaber der Geographie in Heidelberg, gehörte zu jenen Heidelberger Gelehrten, die das Ansehen der Universität Heidelberg gefördert haben. Hettner war einer der einflußreichsten Geographen Deutschlands und gilt hier als wissenschaftlicher Begründer seines Faches.


    Weitere Informationen:

    http://www.geog.uni-heidelberg.de/wisogeo/hettner.html.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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