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07.08.2007 15:36

"Hilfe! Meine digitalen Urlaubsfotos sind weg!" - Teil 1

Dipl.-Met. Birgit Bott Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Projektträger im DLR

    nestor, das Deutsche Kompetenznetzwerk für Langzeitarchivierung, gibt
    Tipps zur Sicherung und Bewahrung von Digitalfotos

    Die Sicherung

    Frankfurt, 31.07.2007

    Frisch aus dem Urlaub wiedergekehrt, will man die vielen Schnappschüsse und
    Momentaufnahmen, die einen an die schönste Zeit des Jahres erinnern sollen,
    nun gerne auch im Großformat ansehen. Im Zeitalter der Digitalkameras landen
    zahllose Bilddaten der prall gefüllten Speicherkarten jedoch zunächst meist
    ungeordnet auf dem heimischen Computer. Wie bringe ich Ordnung in das Daten-
    Chaos? Können die mit der Kamera gelieferten Foto-Programme beim Bearbeiten
    oder Archivieren meiner Bilder hilfreich sein? Kann ich tatsächlich davon
    ausgehen, meine Fotos auch Jahre später noch vorzufinden und ggf. auch noch
    ausbelichten zu können? Digitale Informationen sind nicht per se haltbar. Wenn
    allerdings ein paar grundlegende Aspekte beachtet werden, können auch noch
    nachfolgende Generationen Spaß an unseren Digitalfotos haben.

    Tipp 1: Bilderflut eindämmen

    Legen Sie zunächst einen eigenen Ordner auf dem Desktop Ihrer Festplatte an
    und speichern Sie Ihre Bilder darin, um sie sodann in einem der zumeist vorinstallierten Bildbetrachtungsprogramme anzusehen.

    Tipp 2: Die richtige Auswahl

    Um nicht unnötig viele Bilder zu verwalten, sollten Sie die Auswahl Ihrer Motive
    nach strengen Kriterien vornehmen. Die Foto-Bearbeitung am eigenen Rechner
    (z.B. einfache Retuschen oder das Entfernen von roten Augen) ist für viele bereits selbstverständlich. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass durch die
    Bearbeitung Kopien entstehen, die wiederum zusätzliche Ressourcen
    beanspruchen. Ohnehin werden in unseren "digitalen Zeiten" mehr Bilder als
    früher aufgehoben. Verfahren Sie also nach dem Prinzip des guten, alten
    Fotoalbums, in das nur die besten Bilder eingeklebt wurden. Der Rest sollte
    entweder gelöscht oder in einen entsprechend gekennzeichneten Ordner
    befördert werden.

    Tipp 3: Vorsicht vor JPEG und RAW

    Die allermeisten Digitalkameras liefern als Ausgabeformat JPEG (oder JPG). Die
    Abkürzung steht für "Joint Photographic Experts Group", das Gremium, welches
    dieses Format entwickelt hat. Ein JPEG ist allerdings nicht geeignet für die
    dauerhafte Bewahrung Ihrer Motive, da es eine verlustbehaftete Komprimierung
    vornimmt. Verbesserte Nachfolgeformate (JPEG-2000, PNG) stehen zwar schon
    bereit, konnten sich jedoch noch nicht in der Breite durchsetzen. Bei der
    Verwendung von JPEG in unterschiedlichen Bearbeitungsschritten ist überdies
    das Risiko groß, mit jedem Speichervorgang einen weiteren Qualitätsverlust in
    Kauf zu nehmen.
    Einige Kameras spielen die Bilddaten auch im RAW-Format aus. RAW ist ein
    Rohdatenformat (raw = roh, engl.), bei dem die Kamera die Daten nach der
    Digitalisierung weitgehend ohne Bearbeitung auf das Speichermedium schreibt.
    Ein Nachteil dieses Formats ist, dass es hersteller- bzw. modellabhängig ist und
    somit in vielen verschiedenen Varianten vorliegt. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, in Zukunft kein Programm mehr zu finden, das Ihre RAW-Version lesen oder in ein anderes Format konvertieren kann.

    Tipp Nr. 4: Das richtige Format

    Verwenden Sie zur dauerhaften Archivierung Ihrer Fotos am besten das TIFFFormat.
    TIFF (oder TIF) steht für "Tagged Image File Format" und ist das
    Standard-Format für Bilder mit hoher Qualität. Es ist sehr komplex und fordert
    daher viel Rechnerspeicher, weshalb es auch nur für die wichtigsten Motive
    benutzt werden sollte. Auf der anderen Seite liefert es verlustfreie Daten und
    bietet so eine optimale Grundlage für die spätere Bearbeitung, den Ausdruck oder
    die Ausbelichtung. Gute Bildbetrachtungs- und Bearbeitungsprogramme
    ermöglichen das Konvertieren in andere Formate.
    Im zweiten Teil erfahren Sie, wie und wo Sie die von Natur aus flüchtige Materie
    "Digitalfotos" so archivieren können, dass sie Ihnen auf noch in vielen Jahren zur Verfügung stehen.

    Das Kompetenznetzwerk nestor

    Als Kompetenznetzwerk für Fragen der Langzeitarchivierung digitaler Ressourcen
    bündelt nestor die in Deutschland identifizierbaren Kompetenzen auf dem Gebiet
    und sucht den Kontakt zu entsprechenden Initiativen und Fachgruppen. Zu den
    Aufgaben von nestor zählen der Aufbau der nestor-Community aus dem Bereich
    der Bibliotheken, Archive und Museen. Langzeitarchivierungs-Experten in
    Deutschland bearbeiten über die Dialogplattform www.langzeitarchivierung.de
    zahlreiche Projekte rund um Bereiche wie e-Learning, e-Publishing, Digitalisierung, Open Access und nachhaltige Verfügbarkeit, insb. von Unterlagen für die Wissenschaft und Forschung. Eine weitere, wichtige Aufgabe ist es, die dauerhafte Organisationsform von nestor sicherzustellen, um den Primärzielen, die mit der digitalen Langzeitarchivierung für unsere Gesellschaft verbunden sind, näherzukommen.

    Weitere Informationen senden wir Ihnen auf Anfrage gerne zu.

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    Ansprechpartner für diese Pressemitteilung
    Dr. Stefan Rohde-Enslin
    Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
    In der Halde 1, D - 14195 Berlin
    Tel.: +49 - 30 - 8301-495
    E-mail: s.rohde-enslin@smb.spk-berlin.de

    Projektkoordination nestor
    Dr. Mathias Jehn c/o Deutsche Nationalbibliothek
    Adickesallee 1, D - 60322 Frankfurt
    Tel.: +49 - 69 - 1525 - 1141
    Fax: +49 - 69 - 1525 - 1010
    E-mail: m.jehn@d-nb.de
    http://www.langzeitarchivierung.de

    Pressebüro nestor c/o COMMON GmbH
    Hamburger Allee 45, D - 60486 Frankfurt
    Tel.: +49 - 69 - 71 91 04 - 66
    Fax: +49 - 69 - 71 91 04 - 73
    Ansprechpartner: Stephan Ahlf
    E-mail: presse@common.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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