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10.08.2007 16:02

Kinder-Uni Medizin: Spannende Ausflüge in die Welt der Ärzte und der Wissenschaft

Klaus Wingen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Mannheim

    Mit den letzten beiden Vorlesungen ist die Kinder-Uni Medizin 2007 des Mannheimer Universitätsklinikums am 9. August zuende gegangen. Alle vier Veranstaltungstage waren mit 150 Plätzen im großen Hörsaal ausverkauft und stießen auf große Begeisterung bei den jungen Teilnehmern. Einziger Wermutstropfen, so der ärztliche Koordinator und Moderator der Veranstaltung, Dr. Oliver Jandewerth (Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin): "Schade, dass wir so viele Kinder enttäuschen mussten, die keine Eintrittskarten mehr bekommen haben." Doch alle, die eine Karte ergattern konnten, hatten viel Spaß und lernten Einiges aus der weiten Welt der Medizin.

    Am ersten Vorlesungstag, dem 31. Juli, widmete sich zunächst der Anästhesist und Intensivmediziner Dr. Harald Genzwürker dem Thema "Wenn der Notarzt" kommt. Er demonstrierte mit Hilfe seines Kollegen Dr. Jandewerth verschiedene kleinere Rettungsmaßnahmen wie die Beatmung mit Hilfe einer Atemmaske. Dr. Franz Metzger, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung, beantwortete anschließend in seiner Vorlesung die Frage "Wie funktioniert unser Krankenhaus?" Sein "Assistent", der achtjährige Fabio, erklärte in einer in die Präsentation eingebauten Diashow verschiedene Abteilungen des Universitätsklinikums: vom Aufnahmebüro über das Krankenzimmer und die diagnostische Untersuchung bis zur Operation und zur Apotheke; er schilderte aber auch die Aufgaben der nicht-medizinischen Abteilungen wie der Küche, der Bettenzentrale und der Krankenhaus-Verwaltung. Zum Abschluss des ersten Kinder-Uni-Tages hatten die Kinder Gelegenheit, sich Einsatzfahrzeuge der Mannheimer Rettungsdienste anzuschauen und deren Ausstattung auszuprobieren - ein Angebot, das bestens ankam.

    Der zweite Tag der Kinder-Uni Medizin stand im Zeichen der "Entgiftung" des Körpers: Von Dr. Achim Lusch (Urologische Universitätsklinik) lernten die Jung-Studierenden, wie unser Blut als "menschliche Müllabfuhr" Giftstoffe zu den Nieren transportiert. Die Harnblase beschrieb er als kräftigen, dehnbaren Muskel, der dafür sorgt, dass der Urin nicht unkontrolliert herausfließt. Auf besonders großes Interesse stieß der aktuelle Bezug zur Tour de France: Dr. Lusch erklärte, dass das Hormon EPO, das als Dopingmittel verwendet wird, eigentlich von der menschlichen Niere produziert wird und für die Produktion der roten Blutkörperchen zuständig ist. Die Leber, so erfuhren die Kinder-Uni-Teilnehmer von Professor Ulrich Böcker (II. Medizinischen Universitätsklinik), erfüllt ihre Aufgaben komplett im Verborgenen - dabei ist sie überlebenswichtig, denn sie ist das wichtigste Stoffwechselorgan und die größte Drüse des Menschen. Professor Böcker brachte natürlich auch zur Sprache, wie gefährlich es sein kann, zu viel Alkohol zu sich zu nehmen - schon der tägliche Konsum von einem halben Liter Bier kann zu bleibenden Leberschäden führen, betonte Professor Böcker.

    In die Welt des Riechens und Schmeckens entführte der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Dr. Joachim Maurer die jungen Besucher am dritten Kinder-Uni-Tag. Wer hätte schon gedacht, dass so viel von dem, was wir zu schmecken meinen, eigentlich ein Riecherlebnis ist? Raucher machen sich da das Leben selbst schwer, denn bei ihnen verschlechtert sich das Riechempfinden nach und nach. Passend zu diesem Thema veranschaulichte der Kinderchirurg Dr. Ingo Jester "Die Reise der Speise" durch unseren Körper. Einige letzte Rätsel unseres Körpers hat die Medizin allerdings bis heute nicht gelöst - etwa eine Antwort auf die Frage, warum wir überhaupt einen Blinddarm haben. Ganz besonders gut kam die von Dr. Jester initiierte "Live-OP" an, in der zwei Kinder-Uni-Studierende in echter OP-Kleidung mittels eines endoskopischen Trainingsgerätes versuchten, einen Teddybären von einer Tüte Gummibärchen zu befreien.

    Am vierten und letzten Kinder-Uni-Tag dieser Sommerferien widmeten sich Spezialisten des Mannheimer Universitätsklinikums zusammen mit den Kindern zwei weiteren wichtigen Organen unseres Körpers: Professor Dr. Hjalmar Kurzen (Universitätsklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie) berichtete über "Die erstaunlichen Leistungen der Haut". Er warnte vor allem vor den Gefahren, die drohen, wenn wir uns zu lange in der Sonne aufhalten. In diesem Zusammenhang lernten die Kinder, dass es verschiedene Formen von UV-Strahlung gibt, die die Haut auf unterschiedliche Weise schädigen - und dass 80 Prozent der Hautschäden vor dem 18. Lebensjahr verursacht werden. Der Anästhesist Priv.-Doz. Dr. Thomas Luecke machte seine jungen Zuhörer mit den "wunderbaren Fähigkeiten der Lunge" vertraut. Unter anderem informierte er über die Krankheit Asthma und ließ die jungen Studierenden durch einen Strohhalm ausatmen, um ihnen eine Ahnung vom Gefühl Asthmakranker zu vermitteln, nicht frei atmen zu können. Darüber hinaus konnte man von Dr. Luecke erfahren, dass es verschiedene Ursachen für Asthma geben kann, zum Beispiel Allergien, Anstrengung oder auch zu große Kälte. Und zwei betroffene Kinder bestätigten den anderen Teilnehmern, dass es wichtig ist, sein Asthmaspray immer dabei zu haben, wenn man von dieser Krankheit betroffen ist.

    Wie ein roter Faden zogen sich die Warnungen vor dem Rauchen durch die Vorlesungen der diesjährigen Kinder-Uni Medizin. Dies nahm Moderator Dr. Oliver Jandewerth - inzwischen allen als "der Oli vom KliMa" bekannt - zum Anlass, abschließend noch einmal die Frage an alle zu stellen: "Ist Rauchen cool?" Wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort im Chor: "Neiiiiin!" Spätestens in diesem Moment wurde deutlich, was Klinikums-Geschäftsführer Alfred Dänzer meinte, als er sagte: "Eine ganz prima Sache, schon Kindern zu vermitteln, dass sie durch ihr Verhalten eine Menge für ihre eigene Gesundheit tun können. Es macht richtig Spaß, als Klinikum dazu beizutragen."

    Die Kinder-Uni Medizin ist eine gemeinsame Veranstaltung des Universitätsklinikums Mannheim und der Tageszeitung "Mannheimer Morgen". Ermöglicht wird diese Initiative nicht zuletzt durch das Engagement der Sponsoren Buch Kober, Bäckerei Grimminger und HM Interdrink.

    Zu jeder der acht Vorlesungen können wir Ihnen Fotos von der Kinder-Uni Medizin zur Verfügung stellen (4c, jpg, maximal 1,5 MB). Kontakt: klaus.wingen@klinikum-mannheim.de


    Bilder

    Teilnehmerinnen der Kinder-Uni Medizin studieren das Programmheft.
    Teilnehmerinnen der Kinder-Uni Medizin studieren das Programmheft.
    Universitätsklinikum Mannheim
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    Aus der Vorlesung in die Praxis: Besichtigung eines Rettungsfahrzeugs
    Aus der Vorlesung in die Praxis: Besichtigung eines Rettungsfahrzeugs
    Universitätsklinikum Mannheim
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Teilnehmerinnen der Kinder-Uni Medizin studieren das Programmheft.


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    Aus der Vorlesung in die Praxis: Besichtigung eines Rettungsfahrzeugs


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