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27.06.2000 14:50

Thüringen weiter Spitze in der Biotechnologie - Erfolg beim Humangenomprojekt

Urte Lemke Pressestelle
Thüringer Kultusministerium

    Das Zentrum der biotechnologischen Forschung in Thüringen ist der Beutenberg-Campus in Jena. Seit 1990 wird der Campus zielgerichtet zu einem Netzwerk von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Universitätsinstituten, Max-Planck- und Fraunhofer-Instituten, Technologie- und Gründerzentren sowie Unternehmen ausgebaut. Insgesamt hat Thüringen auf dem Beutenberg-Campus weit mehr als 150 Millionen Mark investiert.

    Unter anderem ist auf dem Beutenberg-Campus das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB) zu Hause. Im IMB arbeiten in sieben Abteilungen über 250 Mitarbeiter unter anderem in der Strukturforschung, der Protein- und Nukleinsäurebiochemie, der evolutiven Biotechnologie und eben auch in der molekularen Genomananlyse, die Teil des weltweiten Humangenomprojektes ist.

    Das IMB verfügte im vergangenen Jahr über einen Grundhaushalt von 17,1 Millionen Mark, die sich wie jedes Jahr Bund und Land teilten. Diese Förderung soll auch in den nächsten Jahren trotz des Sparhaushalts in mindestens gleicher Höhe weitergeführt werden. Daran sieht man also, dass die Biotechnologie keinesfalls ein Schattendasein in Thüringen führt. Im Gegenteil: Die Biotechnologie ist und bleibt ein Förderschwerpunkt der Thüringer Landesregierung.

    Die Abteilung zur molekularen Genomanalyse wird von Prof. Dr. André Rosenthal geleitet. In ihr arbeitet dank einer großen zusätzlichen Projektförderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 75 Mitarbeiter. Diese Förderung läuft zum Jahresende vertragsgemäß aus. Das Humangenomprojekt war von Anfang an auf vier Jahre begrenzt. Die Zahl der Mitarbeiter in dieser Abteilung des IMB wird sich daher wieder auf das normale Maß von 25 Stellen reduzieren. Laut Prof. Rosenthal werden aber alle Mitarbeiter, die nicht nur befristet eingestellt waren, neue Verträge in anderen Einrichtungen oder der Industrie erhalten. Ein Großteil ist bereits in diesem heiß umkämpften Markt untergekommen.

    Dies ist auch eine forschungspolitische Entscheidung: Das BMBF hat auf der Grundlage gutachterlicher Empfehlungen entschieden, den Forschungsschwerpunkt zu verschieben. In den nächsten Jahren kommt es darauf an, die Informationen aus der Sequenzierung, die ja zu 97 % abgeschlossen ist, in funktionale Zusammenhänge zu setzen und so zum Beispiel im Bereich der Medizin zu nutzen.

    Im Herbst wird aufgrund einer Empfehlung des Wissenschaftsrates eine Neuorientierung und -strukturierung des IMB erfolgen. Noch liegt das Gutachten des Wissenschaftsrates nicht vor, es zeichnet sich aber schon ab, daß sich das IMB künftig in stärkerem Maße mit der Aufklärung fehlerhafter genetischer Prozesse befassen wird, die zur Ausbildung komplexer Erkrankungen, inklusive Krebs führen können. In diese Richtung wird sich das IMB neu orientieren und so weiter ganz vorne in der Reihe der wissenschaftlichen Institute in Deutschland mitspielen. Dabei ist durchaus davon auszugehen, dass es neue Projekte - auch mit neuer Förderung - von Seiten des BMBF geben wird.

    Prof. Dr. André Rosenthal verläßt das IMB auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2000. Er sieht für sich eine neue Aufgabe im privatwirtschaftlichen Bereich. Das Ministerium dankt ihm ausdrücklich für seine Arbeit. Wir sind Stolz auf die Leistungen des IMB, die übrigens in vielen Bereichen, nicht nur beim Humangenomprojekt, international zur Weltspitze gehören.

    Stephan Schorn
    Pressesprecher


    Weitere Informationen:

    http://www.beutenberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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