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27.06.2000 15:33

Uni Potsdam im Wissenschaftspark Golm

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Einweihung des Ersten Neubaus fuer die Naturwissenschaften im Wissenschaftspark Golm

    Am 28. Juni 2000 wird im Wissenschaftspark Golm der erste Neubau der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam feierlich eingeweiht. Im Anschluß an einen Festakt in Anwesenheit des Ministerpraesidenten des Landes Brandenburg, Dr. Manfred Stolpe, findet der Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet statt.

    Golm, die kleine Gemeinde am Stadtrand von Potsdam mit rund 2000 Einwohnern, wird sich in den kommenden Jahren zu dem groeßten Wissenschaftsstandort Brandenburgs entwickeln. Universitaeres Leben gibt es dort schon jetzt, denn Golm ist einer von drei Uni-Standorten. 1993 fiel die Entschei-dung fuer die Ausbauplanung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam am Standort Golm. Der Wissenschaftsrat befuerwortete das Vorhaben.
    Der heutige Uni-Standort Golm ist in zwei etwa gleich große Areale gegliedert: den oestlich gelegenen, aus den ehemaligen Kasernenbauten bestehenden Altbauteil und den westlich gelegenen Neubauteil mit Gebaeuden aus den siebziger und achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit von Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Fakultaet der Universitaet Potsdam, drei Max-Planck-Instituten und einem Fraunhofer-Institut waechst nun im angrenzenden Gelaende der neue weitlaeufige naturwissenschaftliche Campus heran.
    Die Institute der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet, die nun schrittweise nach Golm umziehen, waren zuvor im Wesentlichen am Standort Am Neuen Palais angesiedelt. In Golm lehrten und forschten vor dem Entstehen des Wissenschaftsparkes lediglich die Geographen, Geowissenschaftler sowie Biochemiker. Der Golmer Uni-Teil war bisher fast ausschließlich den geisteswissenschaftlichen Faechern wie Sprachen, Musik, Paedagogik und Psychologie vorbehalten. Zukuenftig sind die Naturwissenschaften nach Fertigstellung aller drei geplanten Neubauten in Golm zu finden. Die Geisteswissenschaften dagegen werden dann im Wesentlichen am Uni-Komplex Am Neuen Palais sesshaft sein.

    Der Wissenschaftspark Golm
    Durch das gerade fertiggestellte erste von insgesamt drei geplanten Gebaeuden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet im Wissenschaftspark Golm erfaehrt der "alte" Uni-Komplex Golm eine Erweiterung. Dort werden zukuenftig insgesamt rund 1200 Wissenschaftler und nichtwissenschaftliche Mitarbeiter taetig sein. Prognosen besagen, dass im Wissenschaftspark Golm insgesamt in den kommenden Jahren bis zu 3000 neue Arbeitsplaetze im Umfeld geschaffen werden koennten.
    Im Wissenschaftspark Golm soll die Verzahnung von Ausbildung und Spitzenforschung durch Kooperation zwischen der Universitaet Potsdam und außeruniversitaeren Forschungseinrichtungen eine neue Qualitaet erreichen. Aus der raeumlichen Konzentration verschiedener Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, der Ansiedlung von Firmen und Ausgruendungen aus der Universitaet Potsdam sind vielfaeltige Synergieeffekte zu erwarten. Schon jetzt sind beispielsweise steigende Studierenden- und Promovierendenzahlen zu verzeichnen. Derzeit studieren ueber 2300 junge Leute an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet, 1996 waren es rund 1600. Sichtbar wird die positive Wirkung der Zusammenarbeit mit den außeruniversitaeren Partnern aber auch an verlaengerten Innovationskollegs und an einer Reihe von Beteiligungen Potsdamer Projekte an gemeinsam mit Berliner Hochschulen betriebenen Sonderforschungsbereichen.
    Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen fuer den Wissenschaftspark Golm betraegt 450 Millionen DM, davon entfallen auf die drei Neubauten der Universitaet Potsdam jeweils 75 Millionen DM. Neben der Bund-Laender-Finanzierung fließen auch EU-Gelder in das Bauvorhaben.

    Geschichte des Ausbaus Golm
    Der Wissenschaftsrat befuerwortete im Mai 1997 nach Evaluation der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet das Bauvorhaben in Golm fuer die Neubauten der Fakultaet. Dabei schaetzte der Wissenschaftsrat das Entwicklungskonzept der Fakultaet vor dem Hintergrund der in Berlin bestehenden Forschungs- und Ausbildungskapazitaeten als geeignet ein, den besonderen Anforderungen des daraus resultierenden Standortwettbewerbs zu genuegen.
    Im November 1997 wurde der erste Spatenstich fuer den ersten Neubau der Naturwissenschaften in Golm vollzogen. Am 19. Maerz 1999 konnte nach nur 15 Monaten Bauzeit Richtfest gefeiert werden. Mit der Einweihung des ersten Neubaus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet auf dem Wissenschaftscampus verbessern sich die Arbeits- und Studienbedingungen zunaechst fuer Biologen, Biochemiker, Chemiker und Geowissenschaftler. So ziehen die Chemiker aus den denkmalgeschuetzten Communs Am Neuen Palais aus. Die biochemischen Arbeitsgruppen haben ihren Hauptsitz nicht mehr im Biotechnologiepark Luckenwalde.
    Mit dem Bau des zweiten geplanten Neubaus sollen die Biochemie, die Geowissenschaften und die Chemie raeumlich ausgebaut werden. Außerdem ist ein Teil der Experimentalphysik mit einem groe-ßeren Hoersaal dort geplant. Erst mit der Fertigstellung des dritten Gebaeudes wird der gesamte Physik-Bereich vom Uni-Komplex Am Neuen Palais nach Golm umziehen. Die Ernaehrungswissen-schaftler verbleiben mittelfristig in Bergholz-Rehbruecke. Um den interdisziplinaeren Kontakt der naturwissenschaftlichen Faecher untereinander zu befoerdern, wird ab dem Wintersemester 2000/2001 ein großer Teil der Lehre nicht nur im Grundstudium in Golm stattfinden. Was jedoch die weiteren Ausbauplanungen betrifft, so gibt es einige Fragezeichen. Denn bisher sind die finanziellen Mittel fuer die Bauplanung des zweiten und dritten Neubaus noch nicht in den Landeshaushalt 2000/2001 eingestellt, obwohl die Bundesmittel zur Verfuegung stehen.

    Max-Planck-und Fraunhofer-Institute
    Fuer die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und die Fraunhofer-Gesellschaft war die Errichtung der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam in Golm die Grundvoraussetzung fuer die Ansiedlung ihrer Institute an diesem Standort.
    Der Max-Planck-Campus ist noerdlich des Ortes Golm als erste Baumaßnahme des Wissenschaftsparkes in unmittelbarer Naehe zum Uni-komplex Golm entstanden. Bereits im Juni 1999 nahmen drei Max-Planck-Institute offiziell ihren Betrieb auf. Bei dem groeßten Bauvorhaben in der Geschichte der MPG sind fuer rund 150 Millionen Mark Neubauten, Zentralgebaeude und Gaestehaeuser einschließ-lich der fuer den Wissenschaftsbetrieb notwendigen technischen Apparaturen fuer die Max-Planck-Institute fuer Kolloid- und Grenzflaechenforschung, fuer Gravitationsphysik und fuer molekulare Pflanzenphysiologie errichtet worden. Nach dem Ausbau werden hier etwa 300 Mitarbeiter sowie ueber 200 Gastwissenschaftler arbeiten.
    Das Max-Planck-Institut fuer Gravitationsphysik beschaeftigt sich mit Relativitaetsphysik, Quantenmechanik und Gravitationstheorie und sucht nach einer Verbindung dieser drei Theorien.

    Das Max-Planck-Institut fuer Kolloid- und Grenzflaechenforschung arbeitet mit chemischen und physikalischen Methoden an Fragen von Kolloiden, also Dispersionen, Mischungen aus Partikeln und Fluessigkeiten, und an der Aufklaerung der Struktur molekularer Grenzflaechen.
    Das Max-Planck-Institut fuer molekulare Pflanzenphysiologie ist im biologischen Bereich angesiedelt und beschaeftigt sich mit dem Gesamtsystem Pflanze, und hier vor allem mit dem Transport und der Speicherung von Substanzen in der Pflanze sowie mit Signal-, Speicher- und Strukturfragen der Pflanze. Ziel ist die Aufklaerung der Biochemie und der Physiologie der Pflanze.
    Das Fraunhofer-Institut fuer Angewandte Polymerforschung IAP ist seit April 2000 im Wissenschaftspark Golm. Hauptforschungsgebiete sind die nachwachsenden Rohstoffe, vor allem Staerke und ihre Verarbeitung. Wissenschaftler des Institutes entwickelten beispielsweise aus Cellulose eine umweltfreundliche Cellophan-Folie fuer die Verpackung von Nahrungsmitteln.

    Wissenschaftspark in Zahlen

    Angestrebte Gesamtinvestitionen (einschließlich der drei geplanten Gebaeude fuer die Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultaet): 430 Millionen DM
    Neubau fuer drei Max-Planck-Institute: 150 Millionen DM
    Neubau fuer ein Fraunhofer-Institut: 65 Millionen DM
    Neubau fuer 1. Verfuegungsgebaeude der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam: 75 Millionen DM
    Geplante Hauptnutzflaeche fuer die drei Gebaeude der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet: 25.000 m²
    Hauptnutzflaeche fuer den 1. Bau der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet: 8.000 m²

    Hinweis an die Redaktionen:

    Die Einweihung des ersten Neubaus der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Univer-sitaet Potsdam im Wissenschaftspark Golm findet am 28. Juni 2000 ab 11.00 Uhr im Uni-Komplex Golm auf dem Vorplatz des Hauses 25 statt.

    PROGRAMM

    11.00 Uhr Begrueßung
    Prof. Dr. Juergen Kurths, Vizepraesident fuer Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs
    etwa 11.15 Uhr Grußwort
    Dr. Manfred Stolpe, Ministerpraesident des Landes Brandenburg
    etwa 11.30 Uhr Ansprache
    Prof. Dr. Roland Oberhaensli, Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam
    12.00 Uhr Festvortrag
    Prof. Dr. Frieder Scheller, Professor an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam spricht zum Thema: "Vernetzung von Forschung und Technologietransfer am Beispiel der InnoRegio-Initiative BioHyTec"
    ab 13.00 Uhr Empfang
    ab 15.00 Uhr Tag der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet Potsdam

    Fuer weitere Informationen steht Ihnen die Leiterin des Referates fuer Presse-, Oeffentlichkeits- und Kulturarbeit der Universitaet Potsdam, Janny Glaesmer, telefonisch unter 0331/977-1496 oder per E-Mail: glaesmer@rz.uni-potsdam.de zur Verfuegung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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