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27.06.2000 22:47

Alles Neu macht der Juni: Schönes Wetter für den Naturschutz

Heike Sommer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    · Bundesamt für Naturschutz erhält neues "Outfit" und zu Siebenschläfer eine Wetterstation

    · BfN - Busy for Nature

    Bonn, 27. Juni 2000: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) erhält "auf seine alten Tage" (94 Jahre) ein zeitgemäßes "Outfit" und will eine frische Brise in den Naturschutz bringen. Das neue Logo soll Zeichen für einen modernen, phantasievollen und vorwärts gewandten Natur-schutz sein. "Wir wollen nach außen dokumentieren, dass der Naturschutz neue Wege gehen will. Der Naturschutz soll künftig mehr Freude und Spaß vermitteln. Deshalb haben wir nicht nur ein neues Logo gesucht, sondern auch einen "Slogan", der nicht nüchtern und typisch Behörde ist. Deshalb steht das Kürzel "BfN" nicht nur für das Amt, sondern ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf: "Busy for Nature" zu sein", sagte der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, anlässlich des ersten Sommer-Treffs im BfN vor Journalisten.

    Pünktlich zu Siebenschläfer kann das BfN schönes Wetter auch für den Naturschutz vorhersa-gen. Der Meteorologe Jörg Kachelmann und Präsident Vogtmann nahmen heute die neue Wetterstation offiziell in Betrieb, sodass aktuelle Wetterdaten noch problemloser in die wissen-schaftlichen Untersuchungen des Amtes einfließen können. Es ist darüber hinaus geplant, das die Bonner Bürger im nächsten Jahr via Internet die Daten abrufen können und vielleicht noch verlässlicher ihre Gartenfeste planen können. Prof. Hartmut Vogtmann: "Dem Kalender nach haben heute nicht nur Wetterfrösche, wie Jörg Kachelmann, sondern auch Siebenschläfer ihren großen Tag. Das possierliche Tierchen, von dem manche denken, es sei eine Kreuzung zwi-schen Eichhörnchen und Maus, hält nämlich einen sieben- bis achtmonatigen Winterschlaf. Erst im Mai ist es in seiner Baumhöhle aufgewacht, um Ende Oktober wieder schlafen zu gehen. Wie der Siebenschläfertag zu seinem Namen kam, darüber lässt sich streiten. Die einen schrei-ben ihn dem besagten Tier zu. Andere verweisen auf die religiöse Herkunft. Demnach sollen der Überlieferung nach in frühester Christenzeit sieben Jünglinge 200 Jahre lang in einer Höhle geschlafen haben, bevor sie wieder aufgeweckt wurden. Für die Bauern sind der 27. Juni sowie die Tage davor und danach so genannte "Lostage". Das bedeutet, dass sich hier das Wetter für die nächsten Wochen entscheidet. Wie heißt es doch: "Fällt auf Siebenschläfer Regen ein, soll's für sieben Wochen sein."

    In seiner Begrüßungsansprache sagte Hartmut Vogtmann, dass das BfN die Tradition der sommerlichen Feste im politischen Bonn als Möglichkeit zum lockeren Meinungsaustausch un-ter Multiplikatoren fortsetzen wolle. Bonn als Standort für Wissenschaft, Umwelt, Naturschutz, Gesundheit und Entwicklung brauche Anlässe wie diese, so Vogtmann. "Für uns als "amtliche" Naturschützer ist es aber auch wichtig zu zeigen, dass wir feiern können und keine "Spaßver-derber" und "Blockierer" sind. Wir wollen den Naturschutz aus der "Meckerecke" holen. Denn Naturschutz ist eine tolle Sache, er macht Spaß," betonte Vogtmann. Mehr als 250 Gäste be-suchten das Fest. Für die musikalische Umrahmung des Sommer-Treff sorgte die Dürener Rockband "Sound Generation", die zur Inbetriebnahme der Wetterstation den Song "Have You Ever Seen The Rain" spielte.

    Der Siebenschläfer
    Der Siebenschläfer ist kein Titel für einen neuen Woody Allen Film, sondern ein Säugetier, das zur Familie der Bilche gehört und überwiegend in der Dämmerung und während der Nacht aktiv ist. Siebenschläfer leben oft in Parks und auf Streuobstwiesen, wo sie sich in den Höhlen älterer Bäume ihre Schlafplätze eingerichtet haben. Manchmal nehmen sie aber auch Nistkästen für Vögel an, wo sie dann beim Reinigen derselben entdeckt werden. Siebenschläfer werden zwi-schen 13 bis 18 Zentimeter lang. Der buschige Schwanz bringt nochmals gute elf bis 15 Zenti-meter auf die Messlatte. Die Tiere ernähren sich überwiegend von Pflanzen, verschmähen aber auch keine Insekten. Vom Spätsommer an fressen sie sich ein Fettpolster an, um damit im Schlaf über den Winter zu kommen. Bei den Römern galt der gemästete Siebenschläfer noch als Leckerbissen und wurde dafür eigens in so genannten "Gliarien", eine Art Käfig, gehalten. Bei uns steht er seit vielen Jahren auf der "Roten Liste der gefährdeten Tierarten". So possier-lich die Siebenschläfer auch aussehen, sie anzufassen kann schmerzlich enden. Sie warnen durch ein Knurren, das an einen Scheibenwischermotor erinnert. Zeigt das keine Wirkung, kön-nen sie fest zubeißen.
    Aber was hat das alles mit dem Wetter zu tun? Gute Frage. Tatsache ist, dass um die Sommer-sonnenwende (21. Juni) das Wetter in Mitteleuropa oft umschlägt und dann bis etwa Mitte Au-gust anhält. Bei Westströmung vom Atlantik her kann das ein durchwachsener Sommer mit kühleren und nassen Tagen, durchsetzt von einigen heißen Tagen werden. Südliche und östli-che Strömungen bringen um diese Jahreszeit viel Sonne, aber auch Hitze und Dürre. Allerdings mit hundertprozentiger Sicherheit können die Meteorologen für die nächsten sieben Wochen das Wetter nicht voraussagen.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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