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28.06.2000 08:57

Würzburger Volkskundler zwischen Folklore und High Tech

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Mit einem Werbeslogan in Form einer Frage lockt die Weltausstellung EXPO 2000 seit dem 1. Juni zahlreiche Besucher nach Hannover: "Kann es etwas Spannenderes geben als die Zukunft?" Diese Frage bejaht der Volkskundler Guido Fackler von der Universität Würzburg: Noch aufregender als die Zukunft ist für ihn das Spannungsfeld zwischen Folklore und High Tech, das auch auf der EXPO zu Tage tritt.

    In diesem Spannungsfeld finden sich nicht nur Weltausstellungen, sondern auch Freizeitparks und Freilichtmuseen. All diese Einrichtungen gehören nach Ansicht von Guido Fackler seit langem zu einer Freizeitkultur, die sich zwischen Belehrung und Unterhaltung, Idylle und Aufklärung bewegt: Da werden überkommene, bäuerlich-handwerkliche Siedlungs-, Wohn- und Wirtschaftsformen in Museumsform rekonstruiert. Da werden "Volkskultur" und modernste Zukunftstechnologien auf Weltausstellungen präsentiert, und da werden Versatzstücke aus diesen Bereichen technisch effektvoll zu Themenparks aufbereitet - Disney-World möge als Beispiel genügen.

    All diese Einrichtungen und Veranstaltungen ziehen große Besuchermassen in ihren Bann. Fackler: "In diesem Zusammenhang gilt es nicht nur, das auf unterschiedlichste Weise befriedigte Bedürfnis des Publikums nach einer künstlichen Gegenwelt zum Alltag zu diskutieren." Der Würzburger Volkskundler interessiert sich besonders auch für die Geschichte, Entwicklung und Zielsetzung von Freilichtmuseen, Freizeitparks und Weltausstellungen. Deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede gelte es herauszuarbeiten: So hätten zum Beispiel die ab Mitte des 19. Jahrhunderts abgehaltenen Weltausstellungen mit den dort präsentierten ethnographischen Dörfern und nachgestellten Bauernstuben entscheidende Impulse für die Entstehung der heutigen Freilichtmuseen gegeben. Aber auch auf den modernen Weltausstellungen verzichten die teilnehmenden Nationen nicht auf folkloristische Vorführungen, bunte Trachten und pittoreske Elemente traditioneller Volkskultur, um ihre nationale Identität öffentlichkeitswirksam zu inszenieren.

    Weitere Informationen: Guido Fackler M.A., T (0931) 888-5606, Fax (0931) 888-4621, E-Mail:
    guido.fackler@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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