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24.08.2007 14:41

Orthopäden fordern Endoprothesenregister als Frühwarnsystem

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Fehlerhafte Kunstgelenke
    Orthopäden fordern Endoprothesenregister als Frühwarnsystem

    Berlin - Die aktuellen Diskussionen um Probleme mit künstlichen Kniegelenken in Berlin unterstreichen nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) die Notwendigkeit eines nationalen Registers für alle operierten Kunstgelenke. Ein solches Endoprothesenregister wäre am ehesten in der Lage fehlerhafte Produkte oder Behandlungsdefizite an einzelnen Kliniken zu erkennen, erklärt der Präsident der DGOOC Professor Dr. med. Joachim Hassenpflug.

    Ob ein Kunstgelenk produktionsbedingte Mängel aufweist oder nicht sachgerecht implantiert wurde, lässt sich leider nicht immer schon in der Klinik erkennen, erläutert der Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Kiel. Häufig wird ein Fehler erst erkannt, wenn sich die Prothese vom Knochen ablöst und ausgetauscht werden muss. Solche Lockerungen könnten, etwa durch Infektionen bedingt, bei allen Modellen auftreten.

    Im Jahr 2003 sind rund 23.574 Kunstgelenke im Hüftgelenksbereich und 8.575 im Kniebereich noch einmal operiert und ausgetauscht worden. "Bei etwa 171.000 Kunstgelenken in der Hüfte und 90.000 Kunstgelenken im Knie, die in Deutschland jährlich eingesetzt werden, ist der Anteil keinesfalls zu vernachlässigen. Wechseloperationen sind immer mit Risiken für den Patienten und Kosten verbunden, die mit zunehmendem Alter immer größer werden. Deshalb muss alles daran gesetzt werden, sie zu vermeiden," fordert Hassenpflug.

    "Der Einbau von Kunstgelenken ist eine der erfolgreichsten Operationen, die gegenwärtig durchgeführt werden", so der Orthopäde weiter. Studien zeigen, dass mehr als 90 Prozent der eingesetzten Kunstgelenke zehn Jahre und länger halten. Ein Austausch erfolgt aufgrund von Lockerungen und Verschleißerscheinungen der Prothesen. "In Einzelfällen kann es jedoch schon frühzeitiger zu Problemen kommen", erläutert Hassenpflug.

    Ob ein Modell durch besonders viele Wechseloperationen auffällt oder eine Klinik hinter den Anforderungen zurückbleibe, lässt sich häufig nur mit statistischen Mitteln erkennen. Professor Hassenpflug: "Ein Endoprothesenregister bietet hier am ehesten die Möglichkeit schwarze Schafe zu erkennen." Die DGOOC bemüht sich seit Jahren um die Einrichtung eines solchen Registers, wie sie in skandinavischen Ländern bereits seit langem existieren. Der europäische Fachverband EFORT* plant derzeit die Einrichtung eines europäischen Registers, an dem sich bereits acht europäische Länder beteiligen. Die DGOOC hält auch aus diesem Grund die Zeit für die Einrichtung eines deutschlandweiten Endoprothesenregisters für gekommen.

    *European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology

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    ANTWORTFORMULAR

    ___Ich möchte mit Professor Hassenpflug ein Interview führen.

    ___Bitte informieren Sie mich kontinuierlich über die Themen und Anliegen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) ___per Post/___per E-Mail.

    Kontakt für Rückfragen:

    Pressestelle
    Silke Jakobi
    Postfach 30 11 20
    D-70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 89 31-163
    Fax: 0711 89 31-167
    jakobi@medizinkommunikation.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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