Am Universitätsklinikum Jena startet die KKH das bundesweit vierte Behandlungsmodell zur Integrierten Gesundheitsversorgung von Patienten mit chronischen Kopfschmerzen und Migräne
(Gemeinsame Pressemitteilung der KKH - Die Kaufmännische und des Universitätsklinikums Jena)
Jena, 27. August 2007. Das Universitätsklinikum Jena weiht heute gemeinsam mit der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) eine neue Einrichtung ein - das Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum Jena. Erstmals in Mitteldeutschland steht damit ein Modell der Integrierten Gesundheitsversorgung für das Krankheitsbild "Chronischer Kopfschmerz und Migräne" zur Verfügung. Ähnliche Projekte haben sich bereits in Essen, Berlin und München bestens bewährt. Den Erfolg des Programms bestätigen regelmäßige Patientenbefragungen: 90 Prozent der nach dem Konzept der Integrierten Gesundheitsversorgung behandelten Kopfschmerzpatienten empfehlen es weiter.
Chronische Kopfschmerzen und Migräne zählen zu den großen Volkskrankheiten: Rund acht Millionen Menschen leiden allein in Deutschland darunter. Durch diese Beschwerden gehen jährlich eine Million Arbeitstage verloren. Viele Betroffene gehen nicht zum Arzt oder werden nicht leitliniengerecht behandelt, weil die notwendige Abstimmung zwischen den an der Therapie beteiligten Ärzten, Psychologen und Physiotherapeuten nicht ausreichend ist. "Wir haben daher mit der Kaufmännischen Krankenkasse ein interdisziplinäres und sektorübergreifendes Behandlungsmodell entwickelt, das im Rahmen der Integrierten Versorgung die Behandlung von Kopfschmerzpatienten sichert", erläutert Prof. Dr. Otto W. Witte, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena. "Neurologen, Psychologen und Physiotherapeuten am Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrum bieten jetzt zusammen mit niedergelassenen Neurologen und Schmerztherapeuten sowie der kooperierenden Klinik für Neurologie des Sophien- und Hufelandkrankenhauses in Weimar eine Behandlung aus einem Guss an", so Prof. Witte.
"Das Behandlungsmodell ist das vierte Integrierte Versorgungsmodell für chronische Kopfschmerzen und Migräne, das die KKH ihren Versicherten anbietet", erklärt Peter Schneider, Landesgeschäftsführer der KKH in Mitteldeutschland - der viertgrößten bundesweiten Krankenkasse. Integrierte Versorgung bedeutet, dass alle an der Behandlung Beteiligten (Patient - Arzt - Krankenhaus - Therapeut - Krankenkasse) an einem Strang ziehen. "So ist eine qualitätsgesicherte und nachweislich wirksame Therapie für die Patienten garantiert. Wir haben für dieses Projekt mit der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Jena eine bundesweit bekannte Einrichtung auf dem Gebiet der Migräne und Kopfschmerzen gewonnen", ergänzt Schneider. Er unterstreicht, dass dieses Kooperationsmodell ein wichtiger Meilenstein zu einer stärker an der Qualität ausgerichteten Versorgung ist.
Nicht jeder Kopfschmerz ist eine Migräne oder ein Spannungskopfschmerz, die beiden mit Abstand häufigsten Kopfschmerzarten. Es können insgesamt 256 verschiedene Kopfschmerzarten unterschieden werden. Erfahrung mit der Behandlung von chronischen Kopfschmerzen sammeln Neurologen des Universitätsklinikums Jena bereits seit über 10 Jahren in der spezialisierten Kopfschmerzambulanz, in der jährlich über 800 Patienten ambulant betreut werden. "Die Leistungen in unserem Zentrum reichen von ambulanter Diagnostik über eine mehrtägige tagesklinische Behandlung bis hin zu stationärer Betreuung", erklärt Dr. Peter Storch, Leiter des Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrums. Tagesklinische Behandlung bedeutet, dass die Betroffenen morgens ins Zentrum kommen und am späten Nachmittag wieder nach Hause gehen. Patienten mit Kopfschmerzen an mindestens fünf Tagen pro Monat erhalten eine Schulung über die Ursachen der Erkrankung und bekommen geeignete verhaltenspsychologische und physiotherapeutische Bewältigungsstrategien vermittelt. Nicht zuletzt leiten die Mitarbeiter des Kopfschmerzzentrums bei Bedarf eine medikamentöse Therapie ein.
Um den Langzeiterfolg der Therapie zu sichern, arbeitet das Zentrum eng mit niedergelassenen Neurologen und Schmerztherapeuten in Mitteldeutschland zusammen. Sie müssen besonders qualifiziert sein in der Behandlung von Schmerzpatienten, jährlich mindestens 100 Kopfschmerzpatienten behandeln und regelmäßig Fortbildungen zum Thema besuchen. Die niedergelassenen Mediziner betreuen die im Kopfschmerzzentrum untersuchten und behandelten Patienten weiter. Die Therapie durch die Mitarbeiter des Kopfschmerzzentrums und der niedergelassenen Neurologen endet, wenn die Betroffenen nur noch drei- oder viermal im Monat Schmerzen haben. Dann führt der Hausarzt die Betreuung fort.
Die Verbesserungen durch das neue Modell sind enorm. Die Patienten bekommen kurzfristig einen Termin und erhalten eine medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapie unter einem Dach. Unnötige Doppeluntersuchungen bei verschiedenen Ärzten entfallen. Behandlungsqualität auf höchstem Niveau garantiert auch eine Medikamentenliste. Es wird besonderer Wert auf eine rationale, durch Untersuchungen abgesicherte Therapie gelegt, die den internationalen Leitlinien entspricht (weitere Information unter: http://www.DMKG.de und http://www.DGN.de). Neben einer Telefonsprechstunde erhalten die Betroffenen umfangreiche Schulungs- und Informationsunterlagen. Die Patienten können übrigens bereits vor der Behandlung schon zum Behandlungserfolg beitragen, indem sie ein Kopfschmerztagebuch anlegen und damit zu einer präzisen Diagnose beitragen.
Allerdings können bisher nicht alle Krankenversicherten das Angebot des Jenaer Kopfschmerzzentrums wahrnehmen: Bis zum Jahresende steht das Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum ausschließlich Versicherten der Kaufmännischen Krankenkasse KKH und Privatpatienten zur Verfügung.
Das "Mitteldeutsche Kopfschmerzzentrum Jena" ist für Terminvereinbarungen ab sofort Montags bis Freitags von 10 - 12 Uhr unter der Tel.-Nr. 03641/9323510 zu erreichen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Otto W. Witte
Direktor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9 323510
E-Mail: Otto.Witte[at]med.uni-jena.de
Dr. Peter Storch
Leiter des Mitteldeutschen Kopfschmerzzentrums Jena, Universitätsklinikum Jena
Tel. 03641/9 323510
E-Mail: Peter.Storch[at]med.uni-jena.de
Prof. Otto W. Witte (l.), Direktor der Klinik für Neurologie am UKJ, und Dr. Peter Storch, Leiter de ...
Foto: Schröder/UKJ
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches
Deutsch
Prof. Otto W. Witte (l.), Direktor der Klinik für Neurologie am UKJ, und Dr. Peter Storch, Leiter de ...
Foto: Schröder/UKJ
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