80. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
100 Jahre DGN, 12. bis 15. September 2007, ICC Berlin
Gedächtniskonsolidierung im Alter beeinträchtigt durch zu wenig Tiefschlaf
Berlin - Ein nachlassendes Gedächtnis älterer Menschen ist vermutlich auf die abnehmende Tiefschlafdauer im Alter zurückzuführen. Studien zeigen, dass sich neu Gelerntes bei älteren Menschen im Schlaf weniger gut verfestigt als bei jüngeren. Gleichzeitig ist bei ihnen die Länge der Tiefschlafphase deutlich verkürzt. Über die Zusammenhänge von Tiefschlafdauer und Gedächtnis berichten Experten auf dem 80. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der vom 12. bis 15. September 2007 in Berlin im ICC stattfindet.
Schlaf trägt dazu bei, dass sich Wissen langfristig verfestigt. Offen war bislang jedoch, inwieweit dabei einzelne Schlafphasen in unterschiedlichen Lebensaltern eine Rolle spielen. "Die Schlafarchitektur, das heißt die Verteilung der Schlafstadien, verändert sich erheblich über die Lebensspanne", erläutert Professor Dr. phil. Dipl.-Psych. Jutta Backhaus von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. "Vor allem der Tiefschlafanteil nimmt mit zunehmendem Lebensalter stark ab." Junge Erwachsene zwischen 16 und 25 Jahren verbringen noch 19 Prozent ihrer Schlafzeit im Tiefschlaf. Im Alter zwischen 36 und 50 Jahren sinkt dieser Anteil auf 3 Prozent.
Dass damit auch die Gedächtnisleistung nachlässt, zeigten Backhaus und ihre Mitarbeiter in einer Studie: Sie brachten ihren Versuchspersonen Wortpaare bei und schickten sie anschließend zu Bett. Vor dem Schlafen unterschieden sich ihre Lern- und Gedächtnisleistungen nicht. Nach einer dreieinhalbstündigen Schlafperiode hingegen wussten jüngere Probanden - zwischen 18 und 25 Jahren - noch deutlich mehr Wortpaare als die 48- bis 55-jährigen Studienteilnehmer. Allerdings fanden die Wissenschaftler die Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen nur dann, wenn der Schlaf in der ersten Nachthälfte stattfand: Dann nämlich ist der Tiefschlafanteil besonders hoch. "Die jungen Erwachsenen verbrachten in der ersten Nachthälfte mehr als eine Stunde im Tiefschlaf, die älteren hingegen nur 18 Minuten", erklärt Jutta Backhaus.
Ähnliche Zusammenhänge fanden die Wissenschaftler auch bei Menschen mit anhaltenden Schlafstörungen: Auch diese hatten im Vergleich zu guten Schläfern gleichen Alters Schwierigkeiten, Gelerntes im Schlaf zu verfestigen. Und auch bei diesen Menschen ist insbesondere die Tiefschlafdauer verkürzt. Auf der 80. Jahrestagung der DGN referiert Professor Backhaus über die Rolle von Schlaf und seinen Störungen für kognitive Leistungen im Alter.
TERMINHIINWEISE:
Donnerstag, 13. September 2007,
14.30 bis 17.30 Uhr, Halle 14.2
Kognitiv gesundes Altern
15.30 bis 15.50 Uhr:
Rolle von Schlaf und seinen Störungen für kognitive Leistungen im Alter (Referentin: Jutta Backhaus, Lübeck)
Pressekonferenzen der DGN
Jubiläums-Pressekonferenz:
Mittwoch, 12. September 2007, 11.00 bis 12.00 Uhr
Geschäftsstelle der DGN, Reinhardtstraße 14, 10117 Berlin
Kongress-Pressekonferenz:
Freitag, 14. September 2007, 12.00 bis 13.00 Uhr
ICC Berlin, Pressecenter, Raum 42
AKKREDITIERUNG:
o Ich werde den 80. Kongress der DGN besuchen
o Ich werde die Pressekonferenz(en) der DGN am o 12. September 2007 o 14. September 2007 besuchen.
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Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)
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Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
D-70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-552
Fax: 0711 8931-167
voormann@medizinkommunikation.org
Presse-Kontakt auf dem Kongress:
Tel.: 030 3038-7547
Fax: 030 3038-81602
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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