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31.08.2007 09:48

Wissenschaftsforum Chemie 2007: Drei Stiftungen fördern fünf junge Chemiker mit 18.000 Euro

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Vielfältig sind die Forschungsfelder, die durch die bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) angesiedelten Stiftungen gefördert werden. Vier dieser Stiftungen veranstalten während des Wissenschaftsforums Chemie 2007 am 17. September in Ulm ein gemeinsames Symposium. Neben Vorträgen von Wissenschaftlern von Bayer Schering Pharma und aus der RWTH Aachen haben die diesjährigen von den Stiftungen gekürten Preisträger, junge Talente in der Chemie, hier die Möglichkeit, ihre Arbeiten vorzustellen.

    Die Chemikerinnen Tanja Gulder und Dr. Renata Marcia de Figueiredo sind die diesjährigen Preisträgerinnen des Klaus-Grohe-Preises für Medizinische Chemie/Wirkstoffforschung der Klaus-Grohe-Stiftung. Frau Gulder erhält den Preis für ihre erstklassigen Beiträge zur Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse gegen tropische Infektionskrankheiten, Frau de Figueiredo für mehrere Projekte, wie der Synthese einer Reihe von Sexualpheromonen, der Totalsynthese eines neuen Telomerase-Inhibitors (potentielles Antitumormittel) oder neuen Heterocyclensynthesen. Frau Gulder stammt aus Weißenburg in Bayern und nahm 1998 das Chemiestudium in Würzburg auf, wo sie heute im Arbeitskreis von Professor Dr. Gerhard Bringmann promoviert. Frau de Figueiredo ist gebürtige Brasilianerin, die an den Universitäten Juiz de Fora (Brasilien) und Orsay (Paris) Chemie studierte. Zur Zeit absolviert sie ihr Postdoktorat in Organischer Chemie an der RWTH Aachen im Arbeitskreis von Dr. Mathias Christmann. Beide Wissenschaftlerinnen erhalten je 2.000 Euro.

    Mit dem Georg-Manecke-Preis wird in Ulm Dr. Andrij Pich ausgezeichnet. Er erhält aus der Georg-Manecke-Stiftung 8.000 Euro für seine Arbeiten zur Herstellung, Charakterisierung und Anwendung von anorganisch-organischen Nanohybridpartikeln. Diese Materialien, die aus Edelmetallen, leitfähigen Polymeren, Halbleitern und/oder Mineralien bestehen, können Verwendung finden in der Mikrosystemtechnik, in Leuchtdioden, im Korrosionsschutz oder in der Biomedizin. Pich ist gebürtiger Ukrainer, der in seinem Heimatland Chemie bis zum Diplom studierte. Von Professor Dr. Hans-Jürgen Adler wurde er eingeladen, an der TU Dresden in dessen Arbeitskreis zu promovieren. Der mittlerweile mit seiner Familie in Dresden heimisch gewordene Pich schließt in diesem Jahr seine Habilitation ab.

    Je 3.000 Euro erhalten Dr. Hans Börner und Dr. Andreas Kilbinger als Stipendien aus der Dr.Hermann-Schnell-Stiftung. Der gebürtige Hannoveraner Börner studierte in Berlin und Marburg Chemie, ging nach der Promotion zu einem Forschungsaufenthalt nach Pittsburgh in die USA und führt seit Ende 2001 eine selbstständige Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam, in der Abteilung für Kolloidchemie von Professor Dr. Markus Antonietti. Hier hat er sich im Grenzbereich zwischen Biologie und synthetischer Polymerchemie ein neues Arbeitsgebiet erschlossen. Durch Integration von biologischen Segmenten wie Oligopeptiden in klassische Polymere macht er funktionale Hybridpolymere zugänglich, die vielfältig einsetzbar sind, u.a. für biologisch aktive Polymeroberflächen oder als Wirkstoffträger in der Medizin. Dr. Andreas Kilbinger stammt aus Mainz, hat dort auch sein Chemiestudium begonnen, das er in Berlin und nach dem Diplom in Durham (England) fortsetzte. Dort war er mit seinen Arbeiten über konjugierte Oligomere und Polymere in ein Forschungsnetzwerk der EU eingebunden. Am California Institute of Technology absolvierte er in der Arbeitsgruppe von Professor Robert H. Grubbs einen zweijährigen Forschungsaufenthalt, bis er 2003 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität Mainz zurückkehrte und mit der Habilitation im Arbeitskreis von Professor Dr. Holger Frey begann. Hier befasst er sich vor allem mit der - weltweit als konkurrenzlos geltenden - automatisierten Synthese supramolekularer Blockcopolymerstrukturen. In diesen Materialien bilden mehrere monomere Ausgangssubstanzen, die sich jeweils zu Blöcken zusammenfügen, das Polymergebilde. Das Anwendungspotenzial dieser Polymeren ist ungemein vielfältig.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 27.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat sich als treuhänderischer Träger einer Reihe von Stiftungen etabliert. Im Jahr 2001 hat das Ehepaar Dr. Klaus und Eva Grohe bei der GDCh die Klaus-Grohe-Stifung errichtet. Der Namensgeber entwickelte während seiner beruflichen Tätigkeit als Forschungschemiker bei der Bayer AG mit großem Erfolg wichtige innovative Medikamente. 1999 wurde die Georg-Manecke-Stiftung durch die Witwe des Namensgebers eingerichtet, der auf dem Gebiet der präparativen makromolekularen Chemie tätig war. Dr. Hermann Schnell, ein Industriechemiker auf dem Gebiet der physikalisch-chemischen makromolekularen Chemie, richtete 1995 eine Stiftung bei der GDCh ein. Am Ulmer Symposium ist ferner die Hellmut-Bredereck-Stiftung beteiligt, die jedoch 2007 keine Fördermittel vergibt.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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