Bochum, 06.07.1995, Nr. 109
Gegen sozialen numerus clausus
RUB protestiert gegen Ruettgers BAFoeG-Plaene
BAFoeG-Verzinsung hoehlt Chancengleichheit aus
Der Senat der Ruhr-Universitaet Bochum hat in seiner heutigen Sitzung (Donnerstag, 06.07.1995) einstimmig eine Resolution verabschiedet, mit der die RUB gegen die von der Bundesregierung geplanten BAFoeG- AEnderungen protestiert. Im folgenden der Wortlaut der soeben beschlossenen Senatsresolution:
"Der Senat der Ruhr-Universitaet Bochum wendet sich entschieden gegen die Absicht der Bundesregierung, den bisher als zinsloses Darlehen gewaehrten Anteil der BAFoeG-Ausbildungsfoerderung fuer Studierende durch ein zu verzinsendes Bankendarlehen zu ersetzen. Alle Ausbildungsgaenge, die in der Bundesrepublik zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss fuehren, sind besonders foerderungswuerdig, um dem Grundrecht auf Bildung Rechnung zu tragen. Die geplante Massnahme wuerde die mit der Ausbildungsfoerderung angestrebte Chancengleichheit aushoehlen und einen sozialen numerus clausus einfuehren. Viele Studienbewerberinnen und -bewerber mit Anrecht auf eine BAFoeG-Forderung wuerden angesichts des zu erwartenden hohen Schuldenbergs vor einem Studium zurueckschrecken. Die offenbar allein von haushaltspolitischen Erwaegungen getragene Massnahme ist bildungspolitisch nicht durchdacht und stellt einen entscheidenden Schritt auf dem Rueckzug des Bundes aus der Gemeinschaftsaufgabe Studienfoerderung dar. Der Senat lehnt diese bildungs- und letztlich auch sozialpolitische Trendwende der Bundesregierung mit Nachdruck ab."
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Es wurden keine Sachgebiete angegeben
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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