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04.09.2007 10:41

Engpässe, aber noch kein allgemeiner Ingenieurmangel

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Trotz Engpässen in einigen Ingenieurberufen kann noch nicht von einem flächendeckenden Ingenieurmangel gesprochen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

    Der Ingenieurarbeitsmarkt ist noch nicht leergefegt, geht aus der am Dienstag veröffentlichten IAB-Studie hervor. Derzeit suchen rund 24000 Ingenieure eine Beschäftigung. Wer bereits länger arbeitslos ist, hat trotz guter Konjunktur Schwierigkeiten, einen Job zu bekommen. Ältere und Frauen sind hiervon besonders betroffen. So ist immer noch jede zwölfte Ingenieurin arbeitslos.

    Maschinenbau-, Elektro- und Wirtschaftsingenieure begehrt

    Die Arbeitsmarktlage ist in den einzelnen Ingenieurberufen sehr unterschiedlich. Während die Arbeitslosigkeit bei Architekten und im Bereich Bergbau nach wie vor hoch ist, deuten auf unter 4 Prozent gesunkene Arbeitslosenquoten bei Maschinenbau-, Elektro- und Wirtschaftsingenieuren auf Engpässe hin.

    Noch immer viele arbeitslose Ingenieurinnen

    Die Arbeitslosenquote liegt bei Ingenieurinnen mehr als doppelt so hoch wie bei den Ingenieuren. Wertvolles Potenzial bleibt ungenutzt: Selbst in den Sparten, in denen Engpässe herrschen, haben die Bewerberinnen noch immer schlechtere Karten. "Derzeit scheint also allenfalls ein Mangel an jungen männlichen Ingenieuren bestimmter Fachrichtungen zu bestehen", so die IAB-Studie. Um Ingenieurinnen künftig besser zu integrieren und das Berufsbild damit auch für junge Frauen interessanter zu machen, müsse sich nicht zuletzt die Unternehmenskultur in Deutschland ändern. Das IAB fordert unter anderem mehr Kinderbetreuung und mehr Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit im Ingenieurbereich.

    Weniger Zeit für Stellenbesetzungen eingeplant

    Die Dauer der Stellenbesetzung hat sich bei den Ingenieuren in den letzten Jahren kaum verändert. Betrug sie im Jahr 2000 120 Tage, vergingen im Jahr 2006 122 Tage vom Beginn der Personalsuche bis zum tatsächlichen Arbeitsbeginn. Mittlerweile haben es die Betriebe aber eiliger bei der Stellenbesetzung: Nur 58 Tage planten die Firmen 2006 für ein Besetzungsverfahren ein - im Vergleich zu 103 Tagen im Jahr 2005.

    Akademikermangel kommt

    Der Bedarf an Hochqualifizierten steigt, während das Erwerbspersonenpotenzial wegen des demografischen Wandels abnimmt. Ohne eine neue Bildungsexpansion, die mehr Akademiker pro Jahrgang hervorbringt, wird dies schon in weniger als zehn Jahren zu einem erheblichen Akademikermangel führen. Technische Berufe werden davon besonders betroffen sein. Der Rückgang an qualifizierten Arbeitskräften wird hier durch die sinkenden Studienanfängerzahlen noch verstärkt. Sie gingen beispielsweise im Studiengang Maschinenbau 2006 um 8 Prozent zurück.

    Die IAB-Studie kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2007/kb1607.pdf abgerufen werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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