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04.09.2007 11:18

Schülerlabors und Atlas-Projekt

Robert Emmerich Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Unsichtbares sichtbar machen. So hieß das Thema im Juli bei "Physik am Samstag". An diesem Vormittag stellte sich der neue Physikdidaktiker Thomas Trefzger auch dem außeruniversitären Würzburger Publikum vor. Er sprach vor Lehrern, Schülern und anderen Interessierten über Teilchenphysik - also über die innerste Struktur von Materie, Raum und Zeit sowie über die fundamentalen Kräfte im Universum.

    Professor Trefzger (Foto privat) hat seit Juni als Nachfolger von Dieter Heuer an der Uni Würzburg den Lehrstuhl für Physik und ihre Didaktik inne. Er wurde 1966 in Wehr in Südbaden geboren und studierte an der Uni Freiburg Physik auf Diplom sowie Lehramt (Mathematik, Physik, Germanistik). Seine Promotion schloss er 1996 in Freiburg ab. Danach ging er als wissenschaftlicher Assistent an die Uni München, wo er sich habilitierte. Ende 2001 dann wechselte er an die Uni Mainz, wo er bis zu seiner Berufung nach Würzburg tätig war.

    Trefzger schlug zuerst eine reine Forscherlaufbahn ein. Seit der Diplomarbeit hatte er immer wieder Aufenthalte an Großforschungseinrichtungen absolviert, an denen die Geheimnisse der Elementarteilchen ergründet werden. Er arbeitete am CERN in Genf, beim DESY in Hamburg, im Fermilab in den USA. Seit seiner Zeit an der Uni München wirkt er am Mammut-Projekt Atlas mit. Mit diesem Teilchendetektor sollen am CERN, dem Europäischen Labor für Elementarteilchenphysik, ab 2008 Quarks und Leptonen untersucht und erstmals ein spezielles Teilchen nachgewiesen werden, das Higgs-Boson. Aufgebaut wird das Experiment von rund 2.000 Wissenschaftlern und Ingenieuren aus 35 Ländern.

    Als er nach Mainz ging, übernahm er dort auch die Ausbildung der angehenden Physiklehrer. Weil die Teilchenphysik ein wichtiges Gebiet der modernen Physik ist, überlegte Trefzger, wie man sie den Schülern im Unterricht mit Experimenten nahebringen kann. Auf diesem Feld hat er schon etliche Ideen in die Tat umgesetzt. Hier nur ein Beispiel: Mit Matthias Fuidl entwickelte er ein Experiment, das gleichzeitig den Zugang zur Teilchenphysik, zur Relativitätstheorie, zum Cherenkov-Effekt und zur Statistik möglich macht. Eine mit Wasser gefüllte, innen verspiegelte Thermoskanne, ein Photo-Multiplier und eine selbst gebaute Impulswandler-Elektronik: Damit lassen sich im Schulunterricht Elementarteilchen namens Myonen und deren Lebensdauer nachweisen.

    In Mainz gehörte Trefzger zwei Kommissionen an, die sich mit allen Fragen zur Lehrerausbildung befassen. Besonders stark war er an der Entwicklung des Studienplans für den dortigen Bachelor-Master-Studiengang beteiligt. Mit seinen Staatsexamenskandidaten hat er unter anderem Schülerlabors für die Mittel- und Oberstufe konzipiert. Das will er auch mit den angehenden Lehrern in Würzburg tun. "Die Studierenden sollen Konzepte für den Unterricht entwickeln und gleich an den Schülern testen", beschreibt der neue Professor das Ziel. Betreuen wird er auch Diplomanden und Doktoranden, die bei ihm am Atlas-Experiment mitforschen können.

    Aktiv beteiligte sich der Physiker in Mainz an der Lehrerfortbildung und in der Öffentlichkeitsarbeit. Er organisierte jedes Jahr einen Tag der offenen Tür für Oberstufenschüler sowie mit einem Kollegen die Vortragsreihe "Physik am Samstagmorgen". Über "Albert Einstein und das Licht" sprach er vor 1.200 Zuhörern bei der Mainzer Kinder-Uni. Und für den alljährlich stattfindenden Mainzer Wissenschaftsmarkt entwickelte er immer wieder Experimente, um die Physik für ein Laien-Publikum interessant darzustellen. Dieses Engagement möchte er in Würzburg fortsetzen. Eines seiner Ziele hier ist die Einrichtung eines Science Center - einer Art Wissenschaftsmuseum mit physikalischen und naturwissenschaftlichen Exponaten und Experimenten für Jung und Alt.

    Kontakt: Prof. Dr. Thomas Trefzger, T (0931) 888-5786, l-didaktik@physik.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Professor Thomas Trefzger
    Professor Thomas Trefzger
    Foto privat
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Professor Thomas Trefzger


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