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04.09.2007 16:45

Für Diabetiker nicht geeignet: Kennzeichnung von Lebensmitteln muss sich ändern

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Bochum - Gremien der Europäischen Union beraten derzeit in Brüssel über Gesetzesvorlagen von sogenannten Diabetiker-Lebensmitteln. Bisher existieren unterschiedliche nationale Regelungen. In Deutschland gibt es immer noch Lebensmittel mit der Aufschrift 'für Diabetiker geeignet'. Diese sind jedoch nach wissenschaftlichen Erkenntnissen keineswegs für eine diabetesgerechte Ernährung zu empfehlen und schaden Diabetikern häufig. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und ihr Ausschuss Ernährung fordern deshalb, ebenso wie die International Diabetes Federation (IDF), europaweit diese Bezeichnung nicht mehr zuzulassen.

    Ärzte, Ernährungsexperten und Wissenschaftler sind sich einig: Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 können übliche Lebensmittel essen. Die frühere Ansicht - es gehe vor allem darum, den Haushaltszucker aus der Nahrung zu entfernen - ist wissenschaftlich überholt. Aber genau auf dieser Ansicht basieren noch die heute in Deutschland zugelassenen 'Diabetiker-Lebensmittel': Es sind vor allem Lebensmittel, in denen Haushaltszucker durch Fruchtzucker oder Zuckeralkohole ersetzt wird. Zahlreiche angebotene 'Diabetiker-Lebensmittel' enthalten außerdem hohe Anteile ungünstiger Fette, die das Gewichtsproblem vieler Diabetiker noch verstärken.

    Die Experten der IDF und der DDG halten deshalb Lebensmittel mit der Aufschrift 'für Diabetiker geeignet' nicht nur für überflüssig, sondern auch für schädlich. Die Bezeichnung kann dazu führen, dass Diabetiker glauben, sie könnten unbegrenzt davon essen. Außerdem sind 'Diabetiker-Produkte' in der Regel teurer als übliche Lebensmittel. Weit hilfreicher für alle Menschen, auch solche mit Diabetes Typ 1 und Typ 2, könnten Kennzeichnungen sein, die europaweit übersichtlich die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, inklusive der Mengen von Kohlenhydraten, Fetten und Zucker beinhalten.

    Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle DDG, Beate Schweizer
    Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
    Schweizer@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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