Bochum - Gremien der Europäischen Union beraten derzeit in Brüssel über Gesetzesvorlagen von sogenannten Diabetiker-Lebensmitteln. Bisher existieren unterschiedliche nationale Regelungen. In Deutschland gibt es immer noch Lebensmittel mit der Aufschrift 'für Diabetiker geeignet'. Diese sind jedoch nach wissenschaftlichen Erkenntnissen keineswegs für eine diabetesgerechte Ernährung zu empfehlen und schaden Diabetikern häufig. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) und ihr Ausschuss Ernährung fordern deshalb, ebenso wie die International Diabetes Federation (IDF), europaweit diese Bezeichnung nicht mehr zuzulassen.
Ärzte, Ernährungsexperten und Wissenschaftler sind sich einig: Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 können übliche Lebensmittel essen. Die frühere Ansicht - es gehe vor allem darum, den Haushaltszucker aus der Nahrung zu entfernen - ist wissenschaftlich überholt. Aber genau auf dieser Ansicht basieren noch die heute in Deutschland zugelassenen 'Diabetiker-Lebensmittel': Es sind vor allem Lebensmittel, in denen Haushaltszucker durch Fruchtzucker oder Zuckeralkohole ersetzt wird. Zahlreiche angebotene 'Diabetiker-Lebensmittel' enthalten außerdem hohe Anteile ungünstiger Fette, die das Gewichtsproblem vieler Diabetiker noch verstärken.
Die Experten der IDF und der DDG halten deshalb Lebensmittel mit der Aufschrift 'für Diabetiker geeignet' nicht nur für überflüssig, sondern auch für schädlich. Die Bezeichnung kann dazu führen, dass Diabetiker glauben, sie könnten unbegrenzt davon essen. Außerdem sind 'Diabetiker-Produkte' in der Regel teurer als übliche Lebensmittel. Weit hilfreicher für alle Menschen, auch solche mit Diabetes Typ 1 und Typ 2, könnten Kennzeichnungen sein, die europaweit übersichtlich die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln, inklusive der Mengen von Kohlenhydraten, Fetten und Zucker beinhalten.
Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle DDG, Beate Schweizer
Pf 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931 295, Fax: 0711 8931 167
Schweizer@medizinkommunikation.org
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).