HIS Studie: "Lebensorientierungen und Studienmotivation"
Die Vorstellungen der Studienanfänger von ihrem bevorstehenden Studium werden noch häufig von traditionellen Berufsbildern bestimmt; moderne Entwicklungen widerspiegeln sich nur zum Teil in den Erwartungshaltungen der neuen Studierenden. Das zeigt eine bundesweit repräsentative Befragung von rund 9000 Studienanfängern, die von der HIS Hochschul-Informations-System durchgeführt wurde.
Am deutlichsten wird das an dem überraschend geringen Wert, der dem Erwerb von Kenntnissen im Umgang mit modernen elektronischen Medien beigemessen wird. Nur etwa die Hälfte der Studienanfänger erwartet sich von ihrem Studium eine Verbesserung ihrer Computerfähigkeiten. Besonders selten werden solche Ansprüche in Medizin, Jura und in Lehramtsstudiengängen angemeldet. Weniger als ein Drittel der Studienanfänger sind es hier, die sich durch ihr Studium mehr Souveränität bei elektronischen Medien erwarten, obwohl hochqualifizierte, computergestützte Arbeiten sowohl in Medizin als auch in Jura längst zum beruflichen Alltag gehören. Bedenklich erscheint auch die Zurückhaltung der künftigen Lehrer, sind sie doch berufen, ihren Schülern grundlegende Computerkenntnisse zu vermitteln.
Eine noch geringere Rolle wird im Studium dem Erwerb sozialer Fähigkeiten zugedacht. Lediglich 38% der Studienanfänger messen diesen eine besondere Bedeutung zu. Vor allem in den Erwartungen der künftigen Ingenieure und Naturwissenschaftler fehlen sie größten Teils. Das ist schon deshalb verwunderlich, weil die Mehrzahl der in diesen Fachrichtungen neubeginnenden Studierenden die Notwendigkeit einer Befähigung zur Teamarbeit betont. Teamarbeit bedarf offensichtlich aus ihrer Sicht keiner sozialen Kompetenzen. Spätere praktische Erfahrungen werden sie zwar gewiss eines Besseren belehren, allerdings bleibt es fraglich, ob sie dann noch Gelegenheit haben, soziale Fähigkeiten zu trainieren.
Die stärksten Erwartungen, die die Studienanfänger für ihr Studium hegen, sind vor allem die Vermittlung von Fachkenntnissen und von intellektuellen Fähigkeiten. Sie wollen in ihrer Selbständigkeit, aber auch in ihrer Kritikfähigkeit gefördert werden.
Zur HIS Kurzinformation A5/2000
Nähere Informationen:
Dr. Karl Lewin, Tel.: 0511/1220-215
e-mail: lewin@his.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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