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12.09.2007 13:18

Wie sportlich sind Baden-Württembergs Jungsenioren?

Norbert Dörholt Pressestelle
Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg

    Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg forschte mit finanzieller Unterstützung der Landesstiftung Baden-Württemberg

    Zwei universitäre Forschungsgruppen aus Heidelberg, Stuttgart und Tübingen sind im Rahmen des Programms "Sport - Bewegung - Prävention" der Landesstiftung Baden-Württemberg der Frage nachgegangen: Wie sportlich aktiv sind eigentlich die 50- bis 70-jährigen Baden-Württemberger? Erfreulicherweise gaben rund 60 Prozent der 2.000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Personen bei den telefonischen Befragungen an, zum Befragungszeitpunkt sportlich aktiv zu sein. Damit ist die Anzahl der Sport treibenden Personen in der Generation 50 plus höher denn je.

    Warum die Frage nach der sportlichen Betätigung älterer Menschen so wichtig ist, erklärt Rudi Beer, der Leiter des Forschungsbereiches der Landesstiftung: "Rund 30 Prozent aller Krankheitskosten werden schon jetzt durch lebensstilbedingte Erkrankungen verursacht. Dieser Entwicklung müssen wir schleunigst entgegen wirken." Denn in Zukunft werde es immer mehr ältere Menschen geben, und deren körperliche und geistige Fitness spielten eine wichtige Rolle auch für das Gesundheitssystem.

    Bevor die Umfrage startete, musste allerdings erst einmal geklärt werden, wie "körperliche Aktivität" überhaupt zu definieren ist. Betrachtet beispielsweise ein 68 Jahre alter rüstiger Rentner seine tägliche Radtour zum Bäcker als sportliche Aktivität? Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen, wurde genau vorgegeben, was unter sportlicher Aktivität zu verstehen ist. "Denn wir wissen", so Dr. Zimmermann-Stenzel, Medizinsoziologin und Projektleiterin aus der Sektion Experimentelle Orthopädie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, "dass bei Gesundheitsumfragen die Antworten auch immer sozial erwünscht sind."

    Dennoch erbrachte die repräsentative Studie eine ganze Reihe objektiv messbarer Erkenntnisse. So fand das Team der Heidelberger Projektgruppe, bestehend aus Dipl.-Soz.wiss. Simone Becker, Prof. Dr. Thomas Klein und Dr. Monique Zimmermann-Stenzel, heraus, dass es einen klaren Zusammenhang von sportlicher Aktivität und gesundem Essverhalten gibt. Außerdem gilt: einmal Sport, immer Sport. Wer als älterer Mensch sportlich aktiv ist, hat meist in einem früheren Lebensabschnitt bereits Sport getrieben. Dr. Monique Zimmermann-Stenzel: "Gerade diejenigen 50- bis 70-jährigen Baden-Württemberger, die durch ihr Ernährungsverhalten und durch Rauchen ihrer Gesundheit schaden, treiben auch seltener Sport, um diese Laster auszugleichen. Hinzu kommt, dass es mit zunehmendem Alter unwahrscheinlicher wird, überhaupt mit dem Sporttreiben zu beginnen, auch wenn es wünschenswert wäre." Im Prinzip entscheide sich schon im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter, wer im höheren Alter eher Sport treiben werde und etwas für seine Gesundheit tue. "Das ist ein wichtiger Punkt", so Dr. Zimmermann-Stenzel, "der bei Präventionskampagne berücksichtigt werden sollte."

    Und welche Sportarten bevorzugen die fitten Jungsenioren nun? Vor allem haben sie die neuen Trendsportarten Walking und Nordic Walking für sich entdeckt. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Joggen und Fahrradfahren. Abgeschlagen auf den hinteren Rängen liegen der Gang ins Fitnessstudio und Gymnastik.

    Für wie wichtig die Landesstiftung die sportliche Bewegung und deren Folgen halten zeigt sich daran, dass der Aufsichtsrat für das Gesamtprogramm immerhin 1,75 Millionen Euro bewilligt hat. Das Programm "Sport - Bewegung - Prävention" wurde in insgesamt sechs Projekten aufgelegt. Neben dem Schwerpunkt der sportlichen Prävention für ältere Bürger steht die Frage nach der sportlichen Aktivität von Kindern im Fokus. Die Landesstiftung Baden-Württemberg ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert und ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit den Mitmenschen.

    Ansprechpartner:
    Dipl.-Soz.wiss. Simone Becker
    Dr. rer. soc. Monique Zimmermann-Stenzel
    Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg
    Schlierbacher Landstraße 200a, 69118 Heidelberg
    Tel. 0 62 21/96 9255
    Fax. 0 62 21/96 9288
    E-Mail: simone.becker@ok.uni-heidelberg.de
    monique.zimmermann-stenzel@ok.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.orthopaedie.uni-hd.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
    regional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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