Tagung am 14. und 15. September 2007 im Leibniz-Institut für Länderkunde
Kriminalität und Raum
Tagung am 14. und 15. September 2007 im Leibniz-Institut für Länderkunde
Was haben Themen wie die Videoüberwachung öffentlicher Räume, die Regulierung der Straßenprostitution in Großstädten und die Diskussionen um "no go areas" gemeinsam? In ihnen spielt wie bei anderen Themen aus dem Bereich von Kriminalität und Sicherheit die Frage nach dem "wo" eine entscheidende Rolle. Ob Videokameras tatsächlich mehr Sicherheit schaffen oder Probleme nur an andere Orte verdrängen, ist politisch umstritten. Und während Stadtverwaltungen Prostitution oft in die Nähe von Kriminalität rücken und nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn" agieren, ist ein solches Vorgehen für die Sexarbeiterinnen geschäftsschädigend.
Um den Zusammenhang von Kriminalität und Raum zu diskutieren, kommen Geographen, Kriminologen, Politologen und Experten anderer Fachrichtungen am 14. und 15. September in Leipzig zusammen. Im Mittelpunkt der Tagung "Kriminalität und Raum - Das Projekt einer 'kritischen Kriminalgeographie'" im Leibniz-Institut für Länderkunde steht die Frage nach der Bedeutung von Raum für die Definition von Kriminalität - und der Bedeutung von Kriminalität für die Definition von Räumen.
Die Medien sind herzlich eingeladen!
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Bernd Belina, Tel. 0341 255-6531, b_belina@ifl-leipzig.de
Tagungsort:
Leibniz-Institut für Länderkunde
Schongauerstraße 9
04329 Leipzig
Programm
Freitag, 14. September 2007
11.00 Uhr
Bernd Belina (Leipzig) & Herbert Reinke (Wuppertal): Begrüßung und inhaltliche Einführung in die Tagung
11.40 Uhr
Jan Wehrheim (Oldenburg): Kriminalisierung und sozial-räumlicher Kontext
12.20 Uhr
Nils Zurawski & Stefan Czerwinski (Hamburg): Zur Bedeutung räumlicher Konstruktionen für das Sicherheitsempfinden und für Einstellungen zu Sicherheitstechnologien - Beispiel: Videoüberwachung in Hamburg
13.00 Uhr
Mittagspause
14.20 Uhr
Verena Schreiber (Frankfurt a. M.): Fraktale Sicherheiten. Zersplitterung und Selbstähnlichkeit von Raumbezügen im Präventionsdiskurs
15.00 Uhr
Jenny Künkel (Berlin): "Seit wir hier stehen, sind die Junkies weg, und die Omas trauen sich wieder auf die Straße" - Sicherheitsdiskurse und -strategien im und um das Sexgewerbe
15.40 Uhr
Sascha Schierz (Wuppertal): "Moralfreie" Räume und Modulation
17.30-19.00 Uhr
Stadtexkursion zum Thema (Video-)Überwachung und Verdrängung in Leipzig (mit der Initiative "Leipziger Kamera"), anschließend und optional gemeinsames Abendessen
Samstag, 15. September 2007
9.20 Uhr
Katharina Mohring, Manfred Rolfes (beide Potsdam) & Andreas Pott (Osnabrück): No-Go-Areas in Deutschland: Zur Entstehung unsicherer Räume im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2006
10.00 Uhr
Thomas Bürk-Matsunami (Berlin): No-Go-Areas als Raummetaphern im Deutungskonflikt um das Phänomen Rechtsradikalismus
10.40 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Choni Flöther (Kassel/Oldenburg): "Sicherheit" für alle? Neue Formen der Kontrolle in Armutsquartieren
11.40 Uhr
Henning Füller (Frankfurt a. M.): "Soft Urbanism" - Produktion der sicheren privaten Stadt
12.20 Uhr
Abschlussdiskussion, Ende der Tagung spätestens um 13.00 Uhr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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