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04.07.2000 00:00

Deutsche Initiativen zum Brustkrebs an einem Tisch

Dr. med. Eva M. Kalbheim Pressestelle
Deutsche Krebshilfe e. V.

    Qualitätsgesicherte Früherkennungsmaßnahmen gefordert

    Bonn - Das Thema Brustkrebs gehört seit Anbeginn zu den Schwerpunkten der Arbeit der Deutschen Krebshilfe. Neben Förderprojekten in der Forschung und Patientenversorgung stehen dabei auch die Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung im Vordergrund. Auf Anregung der Deutschen Krebshilfe haben nun dreizehn deutsche Initiativen zum Brustkrebs einen gemeinsamen Forderungskatalog erarbeitet, der sich insbesondere auf die Information über die Früherkennung von Brustkrebs bezieht. Wichtigster Appell: Die Frauen sollen in Deutschland Anspruch haben auf eine qualitätsgesicherte Früherkennung. Nach internationalen Erfahrungen würden dadurch auch in Deutschland signifikant weniger Frauen an Brustkrebs sterben als bisher.

    Beteiligt an den Beratungen bei der Deutschen Krebshilfe sind folgende Gruppen: Aktion: Bewusstsein für Brustkrebs, Brustkrebs-Initiative/Berlin, Europa Donna, Frauenselbsthilfe nach Krebs, Initiative Frauen fürs Leben/Aachen, mamazone/Augsburg und München, Mammographie-Planungsstelle/Köln, MUT Frauen und Männer im Kampf gegen Brustkrebs/Münster, Patienteninitiative Onko-Gyn/Gaggenau, Pro Sina, Runder Tisch Frauen und Gesundheit Baden-Württemberg, Wir Alle/Köln sowie der Krebsinformationsdienst des DKFZ Heidelberg. "Brustkrebs im Frühstadium ist heilbar. Tumoren in der Brust können in den allermeisten Fällen organerhaltend operiert werden", erläuterte Professor Dr. Walter Jonat, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Kiel und Mitglied des Medizinischen Beirats der Deutschen Krebshilfe. Doch wie kann Brustkrebs rechtzeitig erkannt werden? Die in Bonn tagenden Initiativen formulierten ihre Forderungen so:

    1. In Deutschland muss ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening nach den europäischen Leitlinien eingeführt werden. Die vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen initiierten Modellprojekte in Bremen, Wiesbaden und Weser-Ems sind als ein erster Schritt anzusehen, das gesetzliche Früherkennungsprogramm flächendeckend zu erweitern.
    2. Der Aufbau eines bundesweiten Krebsregisters muss energisch voran getrieben werden, damit Aussagen über die Effektivität der Früherkennungsmaßnahmen belegbar werden.
    3. Jede Frau hat ein Recht auf umfassende und verständliche Aufklärung über ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, sowie über die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung von Krebserkrankungen. Sie muss die Vor- und Nachteile der möglichen Früherkennungsverfahren kennen. Nur so kann sie entscheiden, ob sie an Früherkennungsmaßnahmen teilnehmen will oder nicht.
    4. Jede Frau wird ermutigt, ihre Brust aufmerksam zu beobachten. Hierzu kann die monatliche Selbstuntersuchung beitragen.

    Im Interesse einer erfolgreichen Brustkrebs-Bekämpfung haben die genannten Gruppen eine enge Kooperation vereinbart. Der erste Forderungskatalog wird sowohl der Bundesgesundheitsministerin als auch den zuständigen ärztlichen Fachgesellschaften, der Gesundheitsministerkonferenz, dem deutschen Frauenrat und den Gleichstellungsbeauftragten zugeleitet mit der Bitte um Unterstützung. Zusammen mit den Initiativen wird die Deutsche Krebshilfe in Zukunft vermehrt Aufklärungsarbeit zum Thema Brustkrebs leisten.

    Interviewpartner auf Anfrage!

    Abdruck honorarfrei
    Beleg erbeten


    Weitere Informationen:

    http://www.krebshilfe.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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