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05.07.2000 15:18

Ehrendoktorwürde an Edward O. Wilson verliehen

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Für seine Pionierarbeit in der Soziobiologie und der Biodiversitätsforschung sowie für seinen Einsatz zur Erhaltung der Vielfalt des Lebens in der Natur hat die Fakultät für Biologie der Universität Würzburg dem Wissenschaftler Prof. Dr. Edward O. Wilson von der Harvard-Universität, Cambridge (USA), die Ehrendoktorwürde verliehen.

    Bei dem Festakt am Mittwoch, 5. Juli, in der Neubaukirche sprachen Universitätspräsident Prof. Dr. Theodor Berchem und Dekan Prof. Dr. Werner Goebel Grußworte. Danach hielt Prof. Dr. Bert Hölldobler die Laudatio: Er bezeichnete Prof. Wilson als einen der bedeutendsten und einflussreichsten Wissenschaftler und Lehrer der organismischen Biologie unserer Zeit. Während besonders in Deutschland die Biodiversitätsforschung und die Naturschutz-Biologie als "Stiefkinder" anzusehen seien, habe sich in den USA das Blatt zu Gunsten der organismischen und systematischen Biologie gewendet - und dies beruhe ganz wesentlich auf den Erfolgen von Edward O. Wilson.

    Prof. Wilson gilt als einer der Pioniere bei der Erforschung der chemischen Kommunikation von sozialen Insekten. Mit seinen bahnbrechenden Arbeiten habe er die Grundlagen für die Erforschung der Beziehungen von Habitatsgrößen und Artenvielfalt gelegt. Schließlich habe er das gesamte Wissen zusammengetragen, das über die Organisation und Evolution von Tiergemeinschaften existiert, habe es konzeptionell geordnet und daraus eine neue Synthese geschaffen, die 1975 in dem Buch "Sociobiology: The New Synthesis" veröffentlicht wurde.

    Der Geehrte hat in den 71 Jahren seines Lebens nahezu 400 wissenschaftliche Publikationen und Essays sowie 16 Bücher produziert. Dabei sei er stets ein engagierter und beliebter Lehrer an der Harvard-Universität gewesen, wo er fast seine gesamte Karriere verbrachte.

    Edward Wilson hat zahlreiche Ehrungen erhalten, darunter die "National Medal of Science" der USA, überreicht vom damaligen Präsidenten Jimmy Carter, den mit dem Nobelpreis vergleichbaren Crafoord-Preis der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften und zwei Pulitzer-Preise. Wilson ist zudem gewähltes Mitglied aller wichtigen Akademien der USA. Außerdem gehört er der britischen Royal Society und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina an.

    Mit der Würzburger Fakultät für Biologie verbinde Edward O. Wilson, der bereits mehrere Ehrendoktortitel erhalten hat, vieles: "Auch an unserer Fakultät legen wir größten Wert darauf, die organismische, zelluläre und molekulare Biologie partnerschaftlich zu pflegen, wie das besonders gut im Konzept des Biozentrums zu erkennen ist", so Prof. Hölldobler.

    Außerdem hätten Arbeitsgruppen der Fakultät Pionier-Arbeit im Bereich der modernen Biodiversitätsforschung, wie sie E.O. Wilson propagiere, geleistet. So sei zum Beispiel das bisher einzige Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Biodiversitätsforschung vom Würzburger Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie initiiert worden. Auch in der Soziobiologie und evolutionären Verhaltensbiologie wurde in Würzburg ein Schwerpunkt entwickelt, und die Zusammenarbeit mit Harvard und anderen US-amerikanischen Universitäten laufe vor allem über den Austausch von Doktoranden und Postdoktoranden weiter.

    In seinen Dankesworten nach der Verleihung der Ehrendoktorwürde legte Prof. Wilson seine Ansichten über die Beziehung der Biologie zu den Geisteswissenschaften dar. Anschließend fand im Foyer der Neubaukirche ein Umtrunk statt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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