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19.09.2007 13:34

Erstes internationales Symposium des Naturstoffsynthese-Zentrums an der TU Kaiserslautern

Dipl.-Volkswirt Thomas Jung PR und Marketing
Technische Universität Kaiserslautern

    Naturstoffsynthese-Zentrum möchte neue Wirkstoffe für Anwendungen in der Medizin, Land- und Forstwirtschaft entwickeln

    Von heute an bis einschließlich Freitag dieser Woche stellen führende Vertreterinnen und Vertreter aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Industrie bei einem internationalen Symposium an der Technischen Universität Kaiserslautern die neuesten Ergebnisse auf den Gebieten der Synthese, Biosynthese und Wirkungsweise neuer Wirkstoffe vor.

    Dazu eingeladen hat das Kompetenzzentrum für Naturstoffforschung, das die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das Institut für Biotechnologie und Wirkstoffforschung (IBWF) in Kaiserslautern, die BASF AG und der Pharmakonzern Boehringer-Ingelheim vor rund einem Jahr gegründet haben.

    "Diesem Zentrum zur chemischen Herstellung von potenziellen Wirkstoffen für Medizin und Pflanzenschutz liegt ein deutschlandweit einzigartiges, innovatives Konzept zugrunde. Hier haben sich Wissenschaft und Wirtschaft zusammengefunden, um die unterschiedlichen Kompetenzen synergetisch zu nutzen", sagte Michael Ebling, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, anlässlich der Eröffnung der Fachkonferenz.

    Mit der Gründung des Zentrums hätten die beiden Unternehmen und die Forschungseinrichtungen ihre Kompetenzen und Potenziale zur Entwicklung neuer Wirkstoffe für Anwendungen in der Medizin und in der Land- und Forstwirtschaft gebündelt. Ziel des Zentrums sei es, Naturstoffe zu finden, die bislang unbekannte biologische Eigenschaften besitzen und sich als Ansatzpunkte für Heil- oder Pflanzenschutzmittel eignen.

    Ebling wies darauf hin, dass es dem Naturstoffsynthese-Zentrum eindrucksvoll gelungen sei, die Stärken der Naturstoff-Chemie mit den Stärken der Synthese-Chemie zu verbinden: Auf der einen Seite die Fähigkeit, neuartige Moleküle mit interessantem Wirkprofil zu identifizieren und zu isolieren, und auf der anderen Seite die Fähigkeit, Moleküle mit maßgeschneiderten Eigenschaften herstellen zu können.

    "Ich freue mich darüber, dass zwei global agierende Großunternehmen - noch dazu aus Rheinland-Pfalz - eine solche deutschlandweit einzigartige Forschungskooperation mit unseren rheinland-pfälzischen Forschungseinrichtungen eingehen; zeugt es doch davon, dass die Attraktivität und die Kompetenzen unserer Einrichtungen in diesem Bereich international wettbewerbsfähig sind", so Staatssekretär Ebling.

    Die Herausforderungen im Hightech-Bereich seien für Wissenschaft und Wirtschaft in den meisten Fällen nicht mehr im Alleingang, sondern nur noch im Miteinander zu bewältigen. "Deshalb führt unsere Technologiepolitik diese beiden Bereiche auch gezielt zusammen", erklärte der Staatssekretär. Geradezu beispielgebend werde dieser Ansatz beim Naturstoffsynthese-Zentrum umgesetzt. "Dieses Zentrum hat sicherlich Vorbildcharakter für künftige Aktivitäten anderer Technologiebereiche in Rheinland-Pfalz", kommentierte Ebling.

    "Ein wesentlicher Aspekt aus der Sicht unseres Instituts ist die enge Verzahnung der mikrobiologischen und molekularbiologischen Arbeiten mit der chemischen Forschung, was die Chancen, neue Produkte zu finden und zu entwickeln wesentlich erhöht", sagte Professor Dr. Timm Anke vom IBWF. Er leitet gemeinsam mit Professor Dr. Horst Kunz von der Johannes Gutenberg-Universität das Naturstoffsynthese-Zentrum.

    Für die Studierenden und den wissenschaftlichen Nachwuchs biete diese Zusammenarbeit die einzigartige Chance einer wirklich interdisziplinären Ausbildung, wie sie auch durch die aktive Teilnahme an diesem Symposium ermöglicht werde, so Anke.

    Kunz hob hervor, dass es ein lohnendes Ziel für Chemiker sei, die Struktur von natürlichen biologischen Wirkstoffen aufzuklären. "Diese Stoffe mit den modernen Werkzeugen der selektiven chemischen Synthese in nutzbaren Mengen aufzubauen und in der Struktur so abzuwandeln, dass noch selektiver wirkende Pharma- beziehungsweise Pflanzenschutzwirkstoffe entstehen, ist die besonders attraktive Herausforderung für die tatendurstigen jungen Forscher im Naturstoffsynthese-Zentrum an der Universität", erklärte Kunz.

    "Die TU Kaiserslautern ist sehr erfreut, dass dieses internationale Symposium hier auf dem Campus stattfindet. Das Institut für Biotechnologie und Wirkstoff-Forschung e. V. (IBWF) ist sowohl Partner des Kompetenzzentrums für Integrierte Naturstoff-Forschung Mainz/Kaiserslautern als auch Gründungsmitglied der Science Alliance. In der vor wenigen Monaten gegründeten Science Alliance sind acht renommierte Forschungsinstitute gemeinsam mit der TU Kaiserslautern zusammengeschlossen, um die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts aufzuzeigen", freute sich Professor Dr. Helmut Schmidt, Präsident der TU Kaiserslautern.

    Der fachübergreifende wissenschaftliche Austausch mit international renommierten Experten passe hervorragend zur Zielsetzung der Science Alliance. Das Kompetenzzentrum für Integrierte Naturstoff-Forschung Mainz/Kaiserslautern bündle die in Rheinland-Pfalz vorhandene Expertise auf dem Gebiet der Wirkstoffsuche, -synthese und Wirkortforschung. Dabei würden die Forschungsergebnisse durch die beiden Industriepartner BASF AG und Boehringer Ingelheim in die Anwendung umgesetzt, erläuterte Schmidt.

    Insgesamt 18 Plenarvorträge und 52 Posterpräsentationen aus Japan, USA, Frankreich, England, den Niederlanden, Österreich und Deutschland bieten einen Überblick über die wissenschaftlich und wirtschaftlich wichtigen Arbeitsgebiete. Das Symposium mit über 200 Teilnehmern unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit von universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit der forschenden Industrie zur Lösung anstehender Probleme in den Bereichen Humanmedizin und Pflanzenschutz.


    Weitere Informationen:

    http://www.ibwf.de
    http://www.uni-kl.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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