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05.07.2000 15:57

Prof. Knut Ipsen wird emeritiert

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mit einem Festakt im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum wird am Mittwoch, den 12. Juli (14 Uhr), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Knut Ipsen (Öffentliches Recht; Völkerrecht, Juristische Fakultät der RUB) emeritiert. Mit Prof. Ipsen verabschiedet die RUB einen ihrer bekanntesten und herausragenden Wissenschaftler und Hochschulpolitiker. Zur Emeritierung (Programm siehe unten) lädt die Juristische Fakultät der RUB die Vertreter/innen der Medien herzlich ein.

    Bochum, 05.07.2000
    Nr. 184

    Prominenter Verfechter des Friedensrechts wird emeritiert
    Feierstunde für Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Knut Ipsen
    10 Jahre Rektor der RUB - amtierender Präsident des DRK

    Mit einem Festakt im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität Bochum wird am Mittwoch, den 12. Juli (14 Uhr), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Knut Ipsen (Öffentliches Recht; Völkerrecht, Juristische Fakultät der RUB) emeritiert. Mit Prof. Ipsen verabschiedet die RUB einen ihrer bekanntesten und herausragenden Wissenschaftler und Hochschulpolitiker. Zur Emeritierung (Programm siehe unten) lädt die Juristische Fakultät der RUB die Vertreter/innen der Medien herzlich ein.

    Prominente Persönlichkeit im In- und Ausland

    Die lange und sehr abwechslungsreiche Liste der Ehrungen und Ämter demonstriert es nachhaltig: Knut Ipsen ist nicht nur ein hervorragender Wissenschaftler, sondern eine prominente Persönlichkeit des öffentlichen Lebens im In- und Ausland. Sein Engagement und fundiertes Wissen in Humanitärem Völkerrecht oder Friedenssicherungsrecht prädestinierte ihn für leitende Aufgaben sowohl in der Universität als auch in Politik und Gesellschaft. So war der Völkerrechtsexperte nicht nur zehn Jahre lang Rektor der Ruhr-Universität und erhielt Ehrendoktortitel in Krakau, Sheffield, Breslau und Frankfurt/Oder, Ipsen ist zudem Mitglied des Ständigen Schiedsgerichtshofs in Den Haag, Mitglied des Beirats der Bundesakademie für Sicherheitspolitik und der Kommission "Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr" beim Bundesministerium der Verteidigung. Seit 1994 ist Ipsen außerdem Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Für seine Verdienste erhielt er neben wissenschaftlichen Ehrenbezeugungen häufig auch hohe staatsbürgerliche Anerkennung, so den Ehrenring der Stadt Bochum oder das Kavalierkreuz des Verdienstordens der Republik Polen.

    Völkerrecht in der praktischen Krisenbewältigung

    Das wissenschaftliche Werk Knut Ipsens ist vom friedenspolitischen Engagement bestimmt. Die praktisch relevanten Probleme der völkerrechtlichen Regelungen, aber auch die völkerrechtlichen Regelungs- und Durchsetzungsdefizite standen immer im Mittelpunkt seines Schaffens. Gerade die Praxisorientiertheit seiner Arbeit ließ Ipsen zu neuen Ufern vorstoßen. Ipsen hat in seinem Lehrbuch "Völkerrecht" dargelegt, dass sich den Völkerrechtlern die Aufgabe stelle, die vorhandenen Mechanismen der Krisenbeherrschung, der Streitschlichtung, der Konfliktverhinderung und -eindämmung rechtlich weiter abzusichern, auszubauen und fortzuentwickeln. Er zeigte sich schon Ende der Siebziger Jahre überzeugt, dass die Bewältigung dieser Aufgabe mit der Zeit zu einer neuen völkerrechtlichen Disziplin - dem Recht der Friedenssicherung - führen und die aufgezeigte systematische Unterteilung überwinden werde. Mit der Gründung des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der RUB (1988) und den "Blauhelm-Studiengang" in Bochum in Kooperation mit anderen europäischen Universitäten hat Ipsen institutionelle Zeichen für die anstehende dogmatische Innovation gesetzt.

    Biographisches

    Knut Ipsen wurde am 9. Juni 1935 in Hamburg geboren. Zwischen 1959 und 1962 studierte er Jura an der Universität Kiel. Am dortigen Institut für Internationales Recht arbeitete er im darauf folgenden Jahr als Wissenschaftliche Hilfskraft. Von 1964 bis 1967 absolvierte Ipsen sein Juristisches Referendariat in Schleswig-Holstein. Im Jahre 1967 wurde er in Kiel promoviert und bestand die Zweite Juristische Staatsprüfung. Die folgenden sieben Jahre arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Kieler Institut für Internationales Recht, wo er sich schließlich habilitierte. Nach einer Lehrstuhlvertretung in Kiel übernahm er im Sommersemester 1974 den Lehrstuhl für Öffentliches Recht (Völkerrecht) an der RUB. Zwei Jahre später wurde er Mitglied im Direktorium des Instituts für Entwicklungsforschung und Entwicklungspolitik der RUB. Von 1977 bis 1979 war Prof. Ipsen Prorektor für Lehre und in den folgenden zehn Jahren leitete er als Rektor die Geschicke der RUB. Parallel dazu wurde er Mitglied in unterschiedlichen wissenschaftlichen oder (gesellschafts-)politischen Institutionen, z. B. im Vermittlungsausschuss des Deutschen Entwicklungsdienstes, beim Deutschen Roten Kreuz, in der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler und beim Ständigen Schiedsgerichtshof in Den Haag. Auch nach seiner Zeit als Rektor der RUB blieb Ipsen hochschulpolitisch engagiert. Unter anderem gründete er 1988 das Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht an der RUB und war Mitglied der Direktorien des Institutes für Berg- und Energierecht bzw. des Institutes für Deutschlandforschung. Im Jahre 1994 schließlich wurde er Präsident des Deutschen Roten Kreuzes. Knut Ipsen ist (seit 1963) verheiratet und Vater zweier Kinder.

    Ipsenschüler überreichen Festschrift

    Im Rahmen der Feierstunde am 12. Juli werden Schüler Ipsens ihrem Lehrer eine Festschrift überreichen. Stellvertretend für die vielen von Ipsen ausgebildeten Rechtswissenschaftler wird diese Aufgabe von drei erstrangigen Juristen erfüllt: Prof. Dr. Horst Fischer (RUB und Reichsuniversität Leiden), Prof. Dr. Wolff Heintschel von Heinegg (Universität Augsburg und Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder) und Prof. Dr. Volker Epping (Westfälische Wilhelms-Universität Münster). Zu den weiteren Programmpunkten der Feier zählen neben der Überreichung der Emeritierungsurkunde Grußworte des RUB-Rektors Prof. Dr. Dietmar Petzina und des Dekans der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Bernd Schildt, sowie ein Vortrag von Prof. Ipsen selbst. Klassische Musik und ein abschließender Empfang runden das Programm ab.

    Programm

    o Franz Schubert: Trio in B-Dur, D 471, für Violine, Viola und Violoncello, "Allegro"

    o Begrüßung durch den Rektor der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Dietmar Petzina, und durch den Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Bernd Schildt

    o Festschrift für Knut Ipsen

    o Prof. Dr. Horst Fischer, Ruhr-Universität Bochum / Reichsuniversität Leiden, "Brücken bauen und begehen"

    o Prof. Dr. Wolff Heintschel von Heinegg, Universität Augsburg / Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder, Vorstellung der Festschrift

    o Prof. Dr. Volker Epping, Westfälische Wilhelms-Universität Münster,

    o Übergabe der Festschrift im Namen der Schüler

    o Überreichung der Emeritierungsurkunde durch den Rektor der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Dietmar Petzina

    o Schlussworte: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Knut Ipsen

    o Ludwig van Beethoven: Trio Nr. 1, op 3, für Violine, Viola und Violoncello, "Allegro con brio"

    o Empfang im Foyer des Musischen Zentrums

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Bernd Schildt, Dekanat der Juristischen Fakultät , Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Gebäude GC 6/137, Tel.: 0234/32-26566, Fax: 0234/32-14530


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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