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27.10.1997 00:00

Beispiele industriewirksamer Forschung und Entwicklung

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Fraunhofer-Presseinformation Nr. 78 vom 24. Oktober 1997 Beispiele industriewirksamer Forschung und Entwicklung:

    Auch als Pioniere sind die Fraunhofer-Institute und -Einrichtungen schon heute wichtige Katalysatoren fuer den Aufbau der Wirt-schaftsstruktur in den oestlichen Bundeslaendern. In Zusammenar-beit mit Ostunternehmen treiben sie den Innovationsprozess voran. Mit neuen, besseren Produkten sollen Erfolge am Markt erreicht und Arbeitsplaetze gesichert werden.

    Glasbeschichtung

    Das Fraunhofer-Institut fuer Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP in Dresden hat eine neue Technologie (Puls-Sputter-Technik) zur grossflaechigen Glasbeschichtung und darauf basierende innovative Schichtsysteme entwickelt. In Zusammenarbeit mit zwei namhaften Firmen der Glasindustrie wurde diese Technologie zur Serienreife gefuehrt, um in den neuen Bundeslaendern damit konkurrenzfaehige Produktionsstandorte aufzubauen.

    Optische Schichten aus Jena

    Das Fraunhofer-Institut fuer Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena entwickelt optische Schichtsysteme fuer UV-Strahlung. Laser, die ultraviolettes Licht mit sehr geringer Wellenlaenge aus-strahlen, koennen in vielen Anwendungen neue Dimensionen eroeffnen. Immer sind jedoch Optiken zur Strahlerzeugung, -formung und -fuehrung noetig. Ultraviolette Strahlung ist sehr energiereich. Deshalb muessen hierfuer neue optische Duennschichtsysteme entwickelt werden, die strahlungsfest sind. Das IOF hat Spiegel mit den weltweit hoechsten Laserfestigkeiten gebaut. In Verbundprojekten mit zahlreichen Industriepartnern, die vom BMBF gefoerdert werden, arbeitet das IOF nun daran, die Spitzenposition in den optischen Schichten weiter auszubauen, um der traditionellen optischen Industrie in Thueringen neue Impulse zu geben.

    Keramik aus Dresden

    An die lange Dresdner Tradition in der Keramik- und Metallpulvertechnologie knuepfen das Fraunhofer-Institut fuer Keramische Technologien und Sinterwerkstoffe IKTS und die Aussenstelle fuer Pulvermetallurgie und Verbundwerkstoffe des Fraunhofer-Instituts fuer Angewandte Materialforschung IFAM an. So entwickelte das IKTS neue Sinterkeramik fuer Schneid- und Schleifwerkzeuge. Mit einem innovativen pulvertechnischen Verfahren koennen jetzt extrem fein strukturierte Sinterkeramiken hergestellt werden, die doppelt so fest und zehnmal verschleissfester sind und eine doppelt so grosse Abtragsleistung bringen wie bisherige Materialien. Die Partner- Firma hat mit dem neuen Sinterkorund bereits 16 Produkte verbessert.

    Neuer Farbfotoscanner

    Dresden war frueher ein Zentrum fuer Mikroelektronik und wird es mit dem Engagement von Siemens und ADM wohl wieder werden. Wichtiges Bindeglied zu den mittelstaendischen Anwenderfirmen ist das Fraunhofer-Institut fuer Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Dresden. Es entwickelte fuer die Firma Schneider Feinwerktechnik Dresden (ehem. Pentacon) einen Farbfotoscanner, der die Vorteile eines Scanners mit denen einer Kamera vereinigt. Mit einer Aufloesung von 2 700 x 3 600 Pixel, 24-bit Farbinformation pro Pixel und den Moeglichkeiten, unterschiedlichste Objektive zu benutzen, lassen sich exzellente Bilder beliebiger Objekte aufnehmen. Das Produkt wird erfolgreich in Dresden produziert.

    Neuer Direktbelichter

    Die Massenfertigung von Chips basiert auf Belichtungstechnik. Mit Hilfe von Masken werden Mikrostrukturen beliebig oft in Fotolack uebertragen. Bei kleinen Stueckzahlen ist jedoch der Weg ueber Masken aufwendig und teuer. Ein voellig neues Konzept, "eine programmierbare Maske", schafft jetzt den Durchbruch zum schnellen und wirtschaftlichen Direktbelichten. Das Konzept wurde vom Fraunhofer-Institut fuer Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Dresden bis zum Prototypen ausgearbeitet. Bald fand sich mit der jungen Technologie-Firma SENTECH Instruments in Berlin-Adlershof ein Unternehmen, das den Direktbelichter in Lizenz herstellen und vermarkten wird. Herzstueck des Belichters ist der Spiegel-Chip - die programmierbare Maske. Mit dem einfachen Aufbau, einer Aufloesung im Submikronbereich und der hohen Schreibgeschwindigkeit ist der Direktbelichter ein ideales und wirtschaftliches Werkzeug fuer die Fertigung kleiner bis mittlerer Stueckzahlen von ASICs. Die Firma SENTECH wird mit diesem weltweit einzigartigen Geraet ein neues, starkes Geschaeftsfeld aufbauen. Schon jetzt sind zehn neue Arbeitsplaetze in Berlin entstanden.

    Schweissen ohne Risse

    In der Metallbearbeitung ist Laserstrahlschweissen Standard. Doch es gibt Problemfaelle: Haertbare Staehle wie Antriebswellen fuer PKWs bekommen dabei Risse. Prof. Berndt Brenner aus dem Fraunhofer-Institut fuer Werkstoff- und Strahltechnik IWS ist es jetzt gelungen, eine Methode zur rissfreien Stahlbearbeitung zu entwickeln: das Laser-Induktions-Schweissen. Fuer diese Innovation wurde er gestern mit dem Fraunhofer-Preis 1997 ausgezeichnet. Im Ford Achsen- und Getriebewerk Dueren wird die Technik seit Anfang dieses Jahres eingesetzt, um Antriebswellen herzustellen.

    Diese wenigen Beispiele verdeutlichen, dass die Fraunhofer-Einrichtungen in den oestlichen Bundeslaendern zu einem wirksamen Strukturelement fuer den Wiederaufbau des Wirtschaftsstandorts "Neue Bundeslaender" geworden sind.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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