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09.04.1998 00:00

Lösungen für maschinelles Sehen

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Fraunhofer-Presseinformation Nr. 14 vom 9. April 1998

    Loesungen fuer maschinelles Sehen

    Automatische Bildverarbeitung sorgt in der industriellen Produktion fuer hoechste Qualitaet. Moderne Sichtsysteme erkennen sogar kleinste Fehler bei Massenprodukten. Auf der Hannover Messe (20.-25. April) stellt die Fraunhofer-Allianz Vision aktuelle Entwicklungen und erfolgreiche Praxisanwendungen der automatischen Bildverarbeitung in Halle 16, Stand C19 vor.

    Qualitaetssicherung ist einer der Schluesselbegriffe in der industriellen Produktion. Noch waehrend der laufenden Fertigung muessen fehlerhafte Produkte erkannt und aussortiert werden. In vielen Faellen ist dies ohne automatische Bildverarbeitung wirtschaftlich nicht mehr machbar. Spezielle optische Verfahren, Thermographie, Ultraschall, Roentgen oder Computertomographie machen sogar kleinste Defekte sichtbar. Um aktuelle Forschungsergebnisse und neue Entwicklungen in der automatischen Bildverarbeitung schnell und effektiv in die Wirtschaft zu transferieren, haben sich 16 Fraunhofer-Institute in der Fraunhofer-Allianz Vision zusammengeschlossen. Zu den klassischen Aufgaben der industriellen Bildverarbeitung zaehlen die Oberflaecheninspektion und die geometrische Vermessung von Werkstuecken. Mit neuen optischen Messtechniken koennen extreme Genauigkeiten bis zu wenigen Mikrometern erreicht werden. Durch Texturanalyse - ein Gebiet, auf dem Fraunhofer-Vision fuehrend in Europa ist - koennen so schwierige Aufgaben wie die Klassifizierung von Schaumstoff anhand der Porengroesse automatisch geloest werden. Betonplatten, Webstoffe, bedruckte Oberflaechen aber auch Naturmaterialien wie Holz oder Stein koennen durch die industrielle Oberflaechenpruefung in Echtzeit auf Fehler untersucht und so die Qualitaet der Produkte sichergestellt werden. Ein neues Pruefsystem ist sogar in der Lage, glaenzende Oberflaechen wie glasierte Keramik, Glas oder Metall auf Produktfehler zu untersuchen. Mit weiterentwickelten 3D-Techniken koennen beliebige Koerper, vom Werkstueck in der Fertigung bis hin zum kompletten Auto oder einer Skulptur beruehrungslos erfasst und im Computer genau vermessen und rekonstruiert werden.

    Eine leistungsfaehige Bildsensorik sowie die intelligente Verarbeitung sind Dreh- und Angelpunkte von zuverlaessig und vor allem rentabel arbeitenden Pruefsystemen. Schnelle, hochaufloesende Highspeed-Kameras mit 200 bis 1 000 Bildern pro Sekunde bei voller Aufloesung machen Unsichtbares sichtbar. Innovative Konzepte fuer den Datentransfer sowie fuer die Auswertung ermoeglichen schnelle Erkennungs- und Sortieraufgaben sowie die Fertigungsueberwachung von Materialien, die in Bahnen produziert werden. Augmented Reality ist eine neue Technologie, die den Blick des Betrachters auf die reale Welt durch die UEberlagerung computergenerierter Bilder erweitert. Dies erlaubt dem Benutzer das direkte und intuitive Arbeiten mit realen Objekten, wobei ihm gleichzeitig weitergehende Informationen praesentiert werden. Ein Exponat zum Einbau eines Tuerschlosses in eine Autotuer (mit freundlicher Unterstuetzung von BMW) verdeutlicht diese neue Technik. Dem Benutzer werden die einzelnen Arbeitsschritte zum Einbau des Tuerschlosses durch Virtual Reality-Techniken gezeigt. Qualitaetssicherung wird auch bei der Produktion von elektronischen Baugruppen immer wichtiger. Doch bei der UEberpruefung, ob in miniaturisierten Baugruppen, tatsaechlich alle Bauteile richtig montiert und ob beim Verloeten keine Fehler aufgetreten sind, stossen optische Inspektionssysteme schnell an ihre Leistungsgrenze. Mit einem automatischen Roentgenpruefsysteme koennen jetzt auch elektronische Flachbaugruppen und Multilayer-Leiterplatten in der laufenden Produktion auf Defekte untersucht werden.

    Zunehmende Bedeutung erlangt die Qualitaetspruefung in der Pharma- oder Lebensmittelindustrie - denn hier muessen grosse Mengen schnell und exakt geprueft, sortiert und von Fremdkoerpern gereinigt werden. Fraunhofer-Forscher haben ein Verfahren zur automatischen Inspektion von Blistern, einer durchsichtigen Kunststoffolie, entwickelt. Das System ueberprueft sowohl das Fuellgut - die Tabletten - als auch die Blister, auf Verunreinigungen und Defekte. Das Inspektionssystem kann direkt in die Verpackungsanlage integriert werden und so dafuer sorgen, dass keine fehlerhaften Blister verpackt werden. Weitere "Loesungen fuer maschinelles Sehen" praesentieren Forscher der Fraunhofer-Institute fuer Fabrikbetrieb- und automatisierung IFF, Graphische Datenverarbeitung IGD, Integrierte Schaltungen IIS, Informations- und Datenverarbeitung IITB, Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, Produktionstechnik und Automatisierung IPA und Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK auf der Hannover Messe.

    Weitere Informationen: Dr. Norbert Bauer, Telefon 0 91 31/7 76-5 00, Telefax 0 91 31/7 76-5 99


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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