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27.09.2007 14:07

Heidelberger Medizinstudenten lernen in Kinderarztpraxen

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Gütesiegel "Akademische Lehrpraxen" erstmals in Baden-Württemberg verliehen / Unterricht zu großem Spektrum an Kinderkrankheiten und Präventionsprogrammen

    Die ersten neun Kinderarztpraxen in der Rhein-Neckar-Region sind jetzt von der Medizinischen Fakultät Heidelberg als "Akademische Lehrpraxen" akkreditiert worden. Dieses Gütesiegel garantiert - einzigartig in Baden-Württemberg - die hohe Qualität des Ausbildungsangebots. Heidelberger Medizinstudenten können somit während ihres Studiums nicht nur im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg, sondern auch bei niedergelassenen Kinderärzten Erfahrungen in der Kinderheilkunde für ihr späteres Berufsleben sammeln.

    Seit 2004 findet in Heidelberg der studentische Unterricht in Kinderarztpraxen statt. Dort lernt jeweils ein Student pro Praxis an einzelnen Terminen in vier Wochen ein großes Spektrum an Kinderkrankheiten und Präventionsprogrammen kennen, das sich von dem der Klinik unterscheidet. So können die Studenten unter Anleitung des niedergelassenen Kinderarztes z. B. Vorsorgeuntersuchungen (U2 bis U 9) von Kleinkindern im Alter zwischen 0 und 5 Jahren selbst durchführen.

    Die Akkreditierungsurkunden an die niedergelassenen Ärzte wurden am Mittwoch, dem 26. September 2007, feierlich von Medizin-Studiendekan Professor Dr. Franz Resch überreicht. Die Mediziner können somit auf ihren Praxisschildern den Titel "Akademische Lehrpraxen" führen und sind vergleichbar mit den "Akademischen Lehrkrankenhäusern" nun offiziell dazu ermächtigt, Studenten auszubilden.

    Akkreditierung nach bewährten Kriterien garantiert hohe Qualität des Lehrangebots

    Die Akkreditierung erfolgt nach Kriterien, die sich bereits bei den hausärztlichen Lehrpraxen im Fach Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät Heidelberg bewährt haben, z.B.: Was können die Studenten in der Praxis lernen? Welche Qualität und welchen Umfang kann die Lehre einnehmen? Wie sind die Praxis und ihre Arbeitsabläufe strukturiert? Sind die Lehrenden bereit, an den vorgeschriebenen drei bis vier Lehr-Qualitätszirkeln im Jahr teil zu nehmen und bietet die Praxis ein klassisches kinderärztliches- und schulmedizinisches Arbeitsspektrum?

    Um diese Kriterien auszuwerten, besuchten Prüfer des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin die einzelnen Vertragsärzte zu einer Praxisvisite. Kinderärzte, die sich als "Akademische Lehrpraxis" akkreditieren lassen, erhalten für ihr Engagement mit dem ärztlichen Nachwuchs eine kleine Aufwandspauschale von 25 Euro pro Studentenbesuch.

    Deutliche Kompetenzverbesserung bei den Medizinstudenten

    "Bei einem niedergelassenen Kinderarzt können die Studenten besser als an der Uniklinik die Versorgung ganz normaler Patienten kennen lernen und sich auch klarer werden über ihre eigene Rolle als Arzt nach dem Studium", macht Dr. Hans Martin Bosse, Lehrbeauftragter vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, deutlich

    Vier Wochen dauert im Medizinstudium insgesamt das Ausbildungsmodul Pädiatrie. Obwohl der Besuch einer Kinderarztpraxis für den Studierenden grundsätzlich freiwillig ist - alternativ können die angehenden Mediziner zum Beispiel auch in eine Klinikambulanz gehen oder Fallsimulationen am Computer bearbeiten - haben sich im September ein Drittel der eingeschriebenen Studierenden für die Hospitation in einer niedergelassenen Praxis entschieden.

    "Die Studenten ziehen einen großen Nutzen aus ihrem Praxisbesuch", sagt Dr. Bosse. Bei einer jüngsten Befragung hatten die Studierenden ihre Zeit in den Praxen als sehr lohnend bewertet und würden sie weiterempfehlen.

    Praktische Erfahrungen als fester Bestandteil des Lehrprogramms HeiCuMed

    Dass angehende Mediziner praktische Erfahrungen und nicht nur theoretisches Wissen vermittelt bekommen, stellt die Medizinische Fakultät Heidelberg seit sechs Jahren mit ihrem bundesweit beachteten klinischen Lehrprogramm Heicumed (Heidelberger Curriculum Medicinale) sicher. Auch der Besuch in den akkreditierten Kinderarztpraxen ist ein Bestandteil des Lehrprogramms.

    Im Fach Allgemeinmedizin werden an der Universität Heidelberg bereits seit 1995 Medizinstudenten in Hausarztpraxen der Region ausgebildet. 160 akkreditierte allgemeinmedizinische Lehrpraxen gibt es hier.

    Ansprechpartner:
    Dr. Hans Martin Bosse
    Lehrbeauftragter vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
    Tel.: 06221 / 56 73 70 (Sekretariat)
    hans.martin.bosse@med.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse


    Bilder

    Von links nach rechts: Dr. Sören Huwendiek (Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Praxiscurriculum), Dr. Markus Ball (Kirchheim), Frau Barbara Zielinska-Nolte (Schwetzingen), Dr. Folkert Fehr (Sinsheim), Frau Dr. Birgit Ernestus (Sandhausen), Dr. Volker Bothe (Schwetzingen), Dr. Burkhard Tönshoff (Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Leitender Oberarzt), Dr. Christoph Bornhöft (Bensheim), Prof. Franz Resch (Studiendekan), Dr. Hans Martin Bosse (Lehrbeauftragter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin). Nicht im Bild: Frau Dr. Siegrun Korth-Schütz (Eppelheim).
    Von links nach rechts: Dr. Sören Huwendiek (Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Praxiscurriculum) ...
    Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Von links nach rechts: Dr. Sören Huwendiek (Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Praxiscurriculum), Dr. Markus Ball (Kirchheim), Frau Barbara Zielinska-Nolte (Schwetzingen), Dr. Folkert Fehr (Sinsheim), Frau Dr. Birgit Ernestus (Sandhausen), Dr. Volker Bothe (Schwetzingen), Dr. Burkhard Tönshoff (Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Leitender Oberarzt), Dr. Christoph Bornhöft (Bensheim), Prof. Franz Resch (Studiendekan), Dr. Hans Martin Bosse (Lehrbeauftragter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin). Nicht im Bild: Frau Dr. Siegrun Korth-Schütz (Eppelheim).


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