Für seine Verdienste auf dem Gebiet der Philosophie - Rektorin Prof. Dr. Ludmila A. Verbitskaya: "Der Name Gadamer hat in Russland einen guten Klang" - Dekan Prof. Solonin: "Es gibt keinen Kollegen in Russland, der nicht mit den Werken Gadamers vertraut ist und sie immer wieder liest"
Die Universität St. Petersburg verlieh heute während einer Feierstunde in Heidelberg die Ehrendoktorwürde an den Nestor der deutschen Philosophie, Prof. Dr. Hans Georg Gadamer. Rektorin Prof. Dr. Ludmila A. Verbitskaya unterstrich während der offiziellen Zeremonie den Einfluss, den Hans Georg Gadamer auf das Denken in Russland ausübt. Es gebe keinen Kollegen in Russland, der nicht mit den Werken Gadamers vertraut sei und sie immer wieder lese, betonte auch der Dekan der Philosophischen Fakultät St. Petersburg, Prof. Solonin.
Prof. Dr. Jürgen Siebke, Rektor der Universität Heidelberg, wies während seiner Begrüßung auf die Verbindungen zwischen beiden Universitäten hin. Vor allem erinnerte er an ein Russisch-Deutsches Philosophie-Kolloquium, das vom 22. bis 24. Mai in Heidelberg stattfand und an dem Philosophen aus St. Petersburg und Heidelberg teilnahmen. Thema dieser Tagung war "Der Einfluss der deutschen Philosophie auf die russische Philosophie im 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts und die weitere Entwicklung der Philosophie in Russland und Deutschland". Dabei ging es um die Aufarbeitung der vielfältigen Beziehungen deutschen und russischen Philosophierens in der Vergangenheit und um neue Perspektiven für eine künftige Zusammenarbeit.
Gadamers Denken ist heute für die russische Philosophie prägend
Überraschend während des Kolloquiums war nicht nur der im historischen Überblick skizzierte und von den russischen Gästen durchweg zum Ausdruck gebrachte starke Einfluss der deutschen Philosophie auf die russische. Ebenso erstaunte, in welchem Maß die Phänomenologie Husserls und Heideggers und nicht zuletzt Gadamers Denken heute für die russische Philosophie prägend ist.
"Professor Gadamer ist eines der Symbole des philosophischen Denkens im 20. Jahrhundert"
Rektorin Prof. Ludmila A. Verbitskaya hob während der heutigen feierlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde in der Villa Poensgen hervor, der Senat der Universität St. Petersburg habe diese Entscheidung einstimmig getroffen, um einen herausragenden Philosophen und Denker zu ehren, "dessen Name eines der Symbole des philosophischen Denkens im 20. Jahrhundert ist". Dekan Prof. Solonin fasste seine "große Genugtuung" in Worte, die Ehrendoktorwürde verleihen zu dürfen, und erinnerte an eine sehr frühe Begegnung mit den Werken Gadamers vor vierzig Jahren. Damals, bei einer schweren Erkrankung, habe er das Gefühl gehabt, "noch nie so etwas Gutes gelesen zu haben" wie die Notizen des Philosophen. "Professor Gadamers zweite philosophische Heimat ist Russland", sagte Solonin und würdigte den Beitrag, den der Geehrte "zur Entwicklung unserer Kultur im vergangenen Jahrhundert geleistet hat".
In einer kurzen Replik schilderte Gadamer seine frühen Beziehungen zu Russland, vor allem dadurch, dass er als Student zahlreiche russische Autoren las.
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Personalia
Deutsch
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