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02.10.2007 13:32

Neuer Hausanschlussliner mit DIBt-Zulassung

Daniela Brown Presse und Kommunikation
IKT - Institut für Unterirdische Infrastruktur gGmbH

    Mit dem "lineTEC® ProFlex" der Vereinigte Filzfabriken AG, Giengen (VFG) gibt es ein neues Produkt auf dem Sanierungsmarkt. Das DIBt-zugelassene System steht den Anwendern für die Sanierung von Hausanschluss- und Grundleitungen zur Verfügung. Die Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung wurde im Juli 2007 erteilt (Zulassung Nummer Z-42.3-416). Die DIBt-anerkannte Prüfstelle des IKT begleitete die Zulassung.

    Zulassungsgegenstand
    Die allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung gilt für das Schlauchliningverfahren "lineTEC® ProFlex". Dieses besteht aus einem Polyesterfaserschlauch der VFG und dem Zwei-Komponenten-Epoxid-Harzsystem "Biresin® lineTEC® EP 40". Saniert werden können damit schadhafte Abwasserleitungen mit Kreisquerschnitten in den Nennweiten DN 100 bis DN 200, also typische Hausanschluss- und Grundleitungen. Hervorzuheben ist, dass der ProFlex-Liner nach Herstellerangaben zwei Dimensionssprünge überwinden kann. Auch stellen Bögen bis zu 90° kein Hindernis dar.

    Praxistest auf der Baustelle
    Im Rahmen der DIBt-Zulassung begleitete und dokumentierte das IKT den Einbau eines ProFlex-Liners bei einer Pilot-Baustelle, um die Eignung von Liner und Harz sowie die Handhabbarkeit auch unter rauen Baustellenbedingungen nachzuweisen.

    Im Schlauch, der auf die entsprechende Länge der Haltung abgeschnitten wurde, wird ein Vakuum erzeugt, während der Techniker das Harz einfüllt. Zuvor werden Harz "Biresin® lineTEC® EP 40" und Härter im Verhältnis 100:12 miteinander vermischt. "Uns bei VFG war es wichtig, die einzelnen Komponenten so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten. Harz und Härter werden in baustellengerechten Gebindeeinheiten von 20 kg Harz und 2,4 kg Härter angeboten, was dem Mischungsverhältnis von 100:12 entspricht. Benötige ich für die zu sanierende Haltung eine geringere Menge, ist es kein Problem den 20 kg Eimer anzuheben, um die richtige Menge umzufüllen. Da wird es bei 220-kg-Gebinden im wahrsten Sinne des Wortes schon schwerer", erklärt Peter Holl, Produktmanager lineTEC® bei VFG. Nach dem Einfüllen des Harzes wird der ProFlex-Liner auf dem Imprägniertisch bis zur entsprechenden Dicke gewalzt.

    Ein Harzsystem und doch kalt und warm
    Der ProFlex-Liner wird mit Wasser in die Haltung inversiert. Zusätzlich lässt sich das System jedoch auch mit Druckluft inversieren.

    Obwohl nur ein Harzsystem eingesetzt wird, hat der Anwender die Wahl zwischen Warm- und Kaltaushärtung. Bei der Kaltaushärtung bei Umgebungstemperatur ist der Liner nach 20 Stunden Aushärtung einsatzbereit. Die Warmaushärtung erfolgt bei 60°C, gemessen an der Außenhaut. "Die reine Aushärtezeit beträgt dann 70 Minuten. Rechnet man Aufheiz- und Kühlphase dazu, ist die ganze Sache nach drei bis vier Stunden durch. Vorbereitungs- und Einbauzeiten nicht mitgerechnet", ergänzt Holl.

    Um den Sanierungserfolg festzustellen, entnahmen die IKT-Prüfer nach der Sanierung eine Probe aus der Haltung. An dieser Baustellenprobe führten sie im IKT-Labor folgende Prüfungen durch:

    - Dichtheitsprüfung nach APS-Prüfrichtlinie
    - Bestimmung der Kriechneigung
    - Kurzzeit-Scheiteldruckversuch

    Die IKT-Prüfer konnten eine erfolgreiche Sanierung bestätigen, da die Ergebnisse die Anforderungen an das System "lineTEC® ProFlex" erfüllt haben.

    Tests im IKT-Labor
    Der DIBt-Zulassung sind zahlreiche Prüfungen an der DIBt-anerkannten IKT-Prüfstelle Schlauchliner vorangegangen. Unter Laborbedingungen wurden von der VFG Proben hergestellt, an denen im IKT wichtige mechanische Kurz- und Langzeiteigenschaften bestimmt wurden:

    - Bestimmung der Charpy-Kerbschlagzähigkeit,
    - Druck- und Zugversuch am Laminat und an den Reinharzen,
    - Dichtheitsbestimmung nach APS-Prüfrichtlinie
    - Dichtebestimmung, um später im Baustellenbetrieb die vollständige Harztränkung des Schlauches kontrollieren zu können,
    Chemische Beständigkeit,
    - Kurzzeit-Scheiteldruckversuch,
    - Drei-Punkt-Biegeversuch,
    - Differential Scanning Calorimetry (DSC-Analyse) zur Bestimmung der Glasübergangstemperatur (Aushärtegrad) und
    - IR-Spektralanalyse, um die beiden zugelassenen Harzsysteme später im Baustellenbetrieb eindeutig identifizieren zu können.

    Mit den Laborprüfungen wird die grundsätzliche Eignung des Schlauchliners überprüft. Die Kurz- und Langzeitkennwerte dienen als Vergleichswerte für die Prüfung von Baustellenproben.

    Wie die Tests im IKT-Labor zeigten, kann eine schadhafte Hausanschluss- und Grundleitung mit dem "lineTEC® ProFlex" dauerhaft saniert werden.

    Kontakt
    VFG Vereinigte Filzfabriken Giengen AG
    Giengener Weg 66
    89537 Giengen
    Ansprechpartner: Peter Holl
    Tel.: 07322 144-0
    Fax: 07322 144-246
    E-Mail: info@vfg.de
    Internet: www.vfg-lineTEC.de


    Bilder

    Vorbereitungen für die Vakuumtränkung
    Vorbereitungen für die Vakuumtränkung
    Bild: IKT
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    Handlicher Imprägniertisch für Arbeiten im Hausanschlussbereich
    Handlicher Imprägniertisch für Arbeiten im Hausanschlussbereich
    Bild: IKT
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Vorbereitungen für die Vakuumtränkung


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